Zwar halten sich Anleger angesichts der Eskalation im Nahen Osten zu Wochenbeginn zurück, von Panik ist allerdings weiterhin keine Spur. Von der runden Marke von 24.000 Punkten hat sich der DAX jedoch weiter entfernt. Nach der langen Rekordrally mit inzwischen 30 Rekordhochs im laufenden Jahr scheint nun die Zeit gekommen, Gewinne mitzunehmen. Aus charttechnischer Sicht hat der dt. Leitindex jedoch wichtige Unterstützungen durchbrochen, wie die 21-Tage-Linie. Die nächste wichtige Unterstützung ist nun die 50-Tage-Linie, bei 23.270 Punkten, die verteidigt werden muss. Die geopolitische Lage im Nahen Osten sollte jedoch nicht unterschätzt werden: Israel und Iran haben ihre wechselseitigen Angriffe am Wochenende fortgesetzt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, der Iran werde dafür "einen hohen Preis zahlen" und nannte einen Regimewechsel im Iran als mögliches Ergebnis der Angriffe. Im Wochenverlauf dürfte auch die anhaltende Unsicherheit in Bezug auf die US-Zollpolitik in den Fokus der Anleger rücken. Zur Wochenmitte steht dann noch die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed an. US-Präsident Donald Trump drängt Fed-Chef Jerome Powell bereits seit einiger Zeit dazu, den Leitzins zu senken.
In Frankreich startet dei weltgrößte Luft- und Raumfahrtmesse, die Paris Air Show. Der Veranstaltungsort Le Bourget ist traditionell Schauplatz des Kräftemessens zwischen den Flugzeugbauern Airbus und Boeing. In diesem Jahr überlagern aber die Sorgen um die Folgen der US-Zollpolitik allerdings den Wettstreit.
Während Airbus in der vergangenen Woche noch eine steigende Nachfrage nach Flugzeugen weltweit voraussagte, blickt Boeing pessimistischer in die Zukunft. Die Amerikaner erwarten, dass bis zum Jahr 2044 voraussichtlich 43.600 Maschinen benötigt werden. Das sind 400 weniger als bisher anvisiert. Angesichts des Absturzes der Air India-Maschine Ende vergangener Woche war der Wert einmal mehr unter Druck geraten.
Die Eskalation im Nahen Osten sorgte indes für steigende Aktienkurse bei Rüstungskonzernen. Rheinmetall, Renk und Hensoldt waren einmal mehr gefragt.