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Börsenbericht – Anleger vorsichtig

Nach einem schwachen Handelstag an der Wall Street fehlt dem DAX frischer Rückenwind. Der deutsche Leitindex musste nach dem gestrigen Plus zunächst wieder ein leichtes Minus verzeichnen und pendelt weiterhin leicht unter der Marke von 23.600 Punkten. Zurückhaltende Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell zur künftigen Geldpolitik sorgten in New York für Kursrückgänge. Der Dow Jones schloss 0,2 % leichter bei 46.292 Punkten, der S&P 500 verlor 0,6 % auf 6.656 Zähler und der Nasdaq gab 0,9 % auf 22.573 Punkte nach. Ein Überschreiten der 21-Tage-Linie, das als charttechnisches Kaufsignal gewertet würde, ist bislang nicht gelungen.

Eddie Wu, der CEO des BTB-Plattform-Anbieters Alibaba, gab bekannt, mehr als die im Februar angekündigten 380 Mrd. Yuan (umgerechnet: 45,3 Mrd. €) in Künstliche Intelligenz zu investieren. Außerdem stellte Alibaba ein neues KI-Sprachmodell vor, welches als das bisher leistungsfähigstes Modell der Firma bezeichnet wurde. Die Aktie der Alibaba Group ist daraufhin sprunghaft gestiegen.

Die Techkonzerne OpenAI, Oracle und SoftBank wollen im Rahmen des milliardenschweren Stargate-Projekts fünf neue KI-Rechenzentren in den USA bauen. Laut OpenAI-CEO Sam Altman soll so die nötige Rechenleistung für Künstliche Intelligenz geschaffen werden. Geplant sind rund 25.000 neue Arbeitsplätze.

Die Chipfirma Micron profitiert vom hohen Bedarf an KI-Hochleistungsspeichern und erzielt ein Rekordquartal. Der Umsatz stieg um 46 % auf 11,32 Mrd. $, der bereinigte Gewinn auf 3,03 $ je Aktie. Für das Geschäftsjahr 2024/25 wird ein Umsatzplus von knapp 50 % auf 37,38 Mrd. $ sowie ein bereinigter Gewinn von 8,29 $ je Aktie erwartet.

Der Chemiekonzern BASF stellt die Produktion und das Geschäft mit Hydrosulfiten am Standort Ludwigshafen ein. Dies ist Teil einer strategischen Überprüfung der Produktionsstruktur. Etwa 65 Mitarbeitende sind betroffen und sollen innerhalb des Konzerns neue Positionen finden.

Der französische Flugzeugbauer Dassault Aviation distanziert sich weiter vom europäischen Kampfjet-Projekt FCAS. Laut CEO Eric Trappier könne Dassault das Flugzeug auch allein entwickeln. Das 100-Mrd.-€-Projekt wird seit Langem durch den Streit mit dem deutschen Unternehmen Airbus belastet.

Der Autobauer Mercedes-Benz besetzt wichtige Vorstandsposten neu. Jörg Burzer wird ab 1. Dezember 2025 neuer Technikvorstand (CTO) und übernimmt das Ressort Entwicklung & Einkauf. Er folgt auf Markus Schäfer, der nach über 30 Jahren das Unternehmen verlässt. Burzers bisherige Position als Produktionsvorstand übernimmt Michael Schiebe, bisher CEO von AMG.

Die Aufsichtsbehörde Bafin nimmt den Konzernabschluss von Gerresheimer für das Geschäftsjahr 2024 unter die Lupe. Es liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass das Unternehmen gegen Rechnungslegungsvorschriften vertoßen hat. Die Aktie verzeichnete daraufhin einen starken Kurseinbruch.

Der Chemiekonzern Lanxess plant den vollständigen Ausstieg aus dem Gemeinschaftsunternehmen Envalior und will seinen Anteil von 40,94 % für rund 1,2 Mrd. € an den Joint-Venture-Partner, eine Beteiligungsgesellschaft von Advent verkaufen. Die Entscheidung über den endgültigen Verkauf soll spätestens bis März 2026 fallen. Die Aktie reagierte mit einem deutlichen Kurssprung.

Der Windturbinen-Hersteller Nordex hat von dem spanischen Stromerzeuger Abei Energy einen ersten Auftrag für acht Turbinen erhalten. Die Anlagen sind für den 50-MW-Windpark Avellanosa in Spanien bestimmt. Zusätzlich wurde ein 20-jähriger Wartungsvertrag abgeschlossen.

Der Brennstoffzellen-Hersteller SFC Energy hat Folgeaufträge im Wert von 9,3 Mio. CAD von einem kanadischen Öl- und Gasproduzenten erhalten. Die Umsätze sollen im lfd. Geschäftsjahr wirksam werden. Die Aktie legte daraufhin leicht zu.