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Börsenbericht – DAX erholt sich

Der DAX startete besser in die neue Börsenwoche und eroberte sogar die runde Marke bei 24.000 Punkten zurück. Rückenwind kommt zum einen aus den USA, wo sich ein Ende des Shutdowns abzeichnet. Desweiteren dürfte die laufende Berichtssaison im weiteren Wochenverlauf die Kurse in die eine oder andere Richtung bewegen. Mit der Rückkehr über die runde Marke beendete der dt. Leitindex die seit zwei Wochen andauernde Schwächephase. Immerhin hielt damit die wichtige charttechnische Unterstützung bei 23.500 Zählern und eine deutlichere Korrektur wurde verhindert. Damit steigen auch die Hoffnungen auf eine Jahresendrally wieder an. Derweil hat sich die Stimmung im Chemiesektor im Oktober deutlich eingetrübt. Das Auftragspolster ist auf den niedrigsten Wert aeit 30 Jahren gesunken. Das Barometer für das Gechäftsklima des Münchener ifo-Instituts fiel von –12,0 Zählern im September auf –19,4 Punkte. Neben einer ganzen Reihe von Quartalsbilanzen, die für den weiteren Wochenverlauf noch auf der Agenda stehen (u.a. E.on oder auch RWE), sorgte vor allem ein mögliches Ende des Shutdowns in den USA für gute Stimmung bei den Anlegern. Zum Ende des Wochenendes hatte der Senat mit den Stimmen einiger Demokraten nun doch dafür gestimmt, über den vom Repräsentantenhaus vorgeschlagenen Übergangsetat zu beraten. Damit ist die wichtigste Hürde im Parlament genommen worden. Bei einer Lösung bekämen Anleger auch wieder Zugang zu Regierungsdaten, die Aufschluss über den Zustand der weltgrößten Volkswirtschaft geben, und könnten die künftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed besser abschätzen. Der nun angestrebte Deal sähe allerdings nur einen Übergangshaushalt bis 30. Januar 2026 vor. Zuletzt hatte der Shutdown die Stimmung an den Märkten immer stärker belastet – kurz vor dem Wochenschluss musste der Flugbetrieb in den USA zurückgefahren werden, um die Fluglotsen zu entlasten. Angesichts der sich abzeichnenden Erholung deuten auch die Futures auf die Leitindizes der Wall Street auf einen posititven Handelsstart hin. 

Eine Kaufempfehlung schob die Kurse von Siemens Energy und der Commerzbank an. Jefferies-Analyst Lucas Ferhani hob bei Siemens Energy die Dringlichkeit des Netzausbaus hervor, mit dem Energieversorger sowohl in den USA als auch Europa konfrontiert sind. Dies führe zu einer hohen Preismacht bei den Energietechnikanbietern. Die Dt. Bank-Experten stellten derweil fest, dass sich die Commerzbank wieder auf dem Wachstumspfad bewegt. Hier wurde ein Kursziel von 37 € verkündet. 

Die Aktien von Novo Nordisk setzten zu Wochenbeginn zur Erholung an. Zwar hat der US-Konkurrent Pfizer im Bieterkampf um den US-Adipositas-Spezialisten Metsera das Rennen gemacht, Analysten sahen dies jedoch als moderat positive Entwicklung für die Dänen. Allerdings dürfte der Ausblick auf 2026 nun den Erwartungen an ein deutliches Umsatzwachstum einen Dämpfer versetzen.

Auch der Aktienkurs des Halbleiterausrüsters SUSS MicroTec profitierte von einer weiteren Kaufempfehlungen, diesmal von Jefferies und der UBS. Damit konnte die Ende Oktober entstandene Kurslücke indes bisher nicht geschlossen werden. 

Hannover Rück verzeichnete nach Veröffentlichung der Quartalszahlen ein Kursplus. Trotz der schweren Waldbrände in Kalifornien erwartet der Konzern für dieses Jahr einen höheren Gewinn als zuvor prognostiziert.

Salzgitter blickt wegen der anhaltend schwachen Nachfrage vorsichtiger auf das Gesamtjahr und rechnet nur noch mit Ergebnissen am unteren Ende der bisherigen Prognosen. Zwar hatten sich die Preise zuletzt erholt, jedoch machen sich die positiven Effekte voraussichtlich erst 2026 bemerkbar.

Bei Roche legte die Aktie leicht zu. Das Unternehmen veröffentlichte Phase-III-Daten zu seinem Wirkstoff Fenebrutinib, die zeigten, dass das Mittel die Rückfallrate bei Multipler Sklerose deutlich senken kann.