börsenbericht
@GettyImages

Börsenbericht – DAX weiter zurückhaltend

Am Donnerstag zeigte sich der deutsche Aktienmarkt zunächst zurückhaltend: Der DAX lag am frühen Nachmittag mit 0,1 % im Plus bei 23.656 Punkten. Zwischenzeitlich hatte der Leitindex ein Tageshoch erreicht, nachdem er zuvor kurzzeitig unter sein Wochentief gefallen war. Zum Mittag stand er 0,2 % höher bei 23.683 Punkten. Bereits am Vortag war der DAX mit einem Minus von 0,4 % bei 23.632 Punkten aus dem Handel gegangen. Die Anleger reagierten verhalten auf die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank, die den Einlagenzins erwartungsgemäß bei 2,0 % beließ, sowie auf neue Inflationsdaten aus den USA.

Die Autowerte standen heute an der Börse unter Druck. Der europäische Autoindex gab um 0,7 % nach. Besonders stark verloren die Aktien von Mercedes-Benz, die über 1 % einbüßten. Grund für die Schwäche der Branche sind sinkende Unternehmensgewinne, unter anderem durch belastende US-Importzölle.

Am 17. September entscheidet auch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) über den Leitzins. Da der Jobmotor ins Stottern geraten ist, bleibt die Hoffnung auf eine Zinssenkung weiter bestehen. Auch die jüngst veröffentlichte Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen in der vergangenen Woche um 27.000 auf 263.000, wie das Arbeitsminesterium mitteilte. 

Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna hatte einen erfolgreichen Börsengang an der Wall Street gefeiert. Die Aktien hatten zu Beginn des Handels einen Wert von 52 $ und lagen damit 30 % über dem Ausgabepreis von 40 $. Experten hoffen nun auf weitere Börsengänge, schließlich stehen sechs weitere Firmen in den USA in den Startlöchern.

Im Übernahmekampf um Covestro zeigte sich die staatliche Ölkonzern-Tochter Adnoc aus Abu Dhabi zu Zugeständnissen gegenüber der EU bereit. Dazu zählt eine Umwandlung der geplanten Kapitalerhöhung von 1,2 Mrd. € in ein marktübliches Aktionärsdarlehen sowie eine Subventionsprüfung der EU im Zusammenhang mit dem 14,7 Mrd. € schweren Angebot für Covestro.

Nach über einem Monat Streik hat Boeing eine Einigung mit der Gewerkschaft erzielt. Der neue Fünfjahresvertrag sieht Einkommenserhöhungen sowie eine Einmalzahlung vor. Rund 3.200 Beschäftigte der Rüstungssparte waren betroffen.

Der Panzergetriebehersteller Renk baut wegen steigener Nachfrage seine Produktion aus. Die Kapazität soll von früher einigen Hundert auf mehr als Tausend Getrieben pro Jahr steigen. Für 2025 rechnet renk mit einem Umsatz von mehr als 1,3 Mrd. € und einem bereinigten operativen Ergebnis von 210 bis 235 Mio. €.

Der chinesische Online-Händler Alibaba will sich mit einer Wendelanleihe rund 3,2 Mrd. $ für die Internationalisierung und den Ausbau seiner Cloud-Infrastruktur beschaffen. Der Großteil der Einnahmen sollen u.a. in den Ausbau von Rechenzentren und Modernisierung der Technologie fließen um die Nachfrage nach Cloud-Lösungen zu decken.