Nach dem gestrigen Kurssturz an der Wall Street machte sich auch der deutsche Leitindex zunächst auf die Talfahrt – und riss die wichtige 18.000er-Marke. Zuletzt machte sich das Rezessionsgespenst wieder bemerkbar und sorgte für einen Ausverkauf der Aktien. Anleger flohen in den "sicheren Hafen" Gold. Aus technischer Perspektive bleibt der DAX damit angeschlagen – und die Situation könnte sich weiter zuspitzen. Der dt. Leitindex könnte bis auf 17.500 Punkte nachgeben. Schwache Konjunkturdaten aus den USA schüren Ängste, um die weltgrößte Volkswirtschaft könnte es schlechter bestellt sein als gedacht. Hinzu kommen enttäuschend ausgefallene Quartalsbilanzen aus dem Tech-Sektor, Intel und Amazon verfehlten mit ihren gestern nach US-Börsenschluss veröffentlichten Bilanzen und Ausblicken deutlich die Erwartungen. Nicht zuletzt schürt auch die eskalierende Situation im Nahen Osten schürt die Risikoaversion der Anleger. Auch an der Wall Street könnte es zum Wochenende bergab gehen.
Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten ließen zuletzt die Angst vor einer Versorgungsunterbrechung erneut aufflammen und schoben die Ölpreise an.
VW-Markenchef Thomas Schäfer fordert angesichts gestiegener Kosten und des steigenden Anteils von Elektroautos verstärkte Sparmaßnahmen. "Wir müssen unsere Fixkosten noch weiter senken, um in diesem schwierigen Marktumfeld nachhaltig auf Kurs zu bleiben", sagte Schäfer bei der Vorlage der Geschäftszahlen zum 1. Halbjahr.
Ein negativer Analystenkommentar setzte den Reisekonzern TUI unter Druck. Die britische Investmentbank Barclays hatte die Bewertung des Konzerns mit "Underweight" aufgenommen.
Nintendo kämpft mit sinkenden Umsätzen seiner in die Jahre gekommenen Spielkonsole Switch. Die Japaner wollen im laufenden Jahr ein Nachfolgemodell ankündigen, deshalb halten sich Kunden mit Käufen der acht Jahre alten Version der Konsole zurück. Der Absatz brach um etwa die Hälfte ein auf 2,1 Mio. Stück. Das operative Ergebnis fiel um 71 % auf 54,5 Mrd. Yen.
Der weltgrößte Online-Händler Amazon hat die Wall Street mit seinem Ausblick für das laufende Quartal enttäuscht. Amazon stellte für das laufende Vierteljahr Erlöse zwischen 154 und 158,5 Mrd. $ in Aussicht.
Apple hat im vergangenen Quartal etwas weniger Geld mit seinen iPhones gemacht – doch die iPad-Tablets konnten diese Lücke mehr als ausfüllen. Der Konzernumsatz stieg im Jahresvergleich um 5 % auf 85,5 Mrd. $. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von rund 21,5 Mrd. $ in den Büchern - rund 8 % mehr als vor einem Jahr.
Mit einem milliardenschweren Sparprogramm will Intel die wirtschaftliche Talfahrt der vergangenen Jahre überwinden. Der kriselnde Chip-Hersteller kündigte gestern die Streichung von mehr als 15 % der insgesamt etwa 125.000 Stellen an. Der Intel-Chef will außerdem Investitionen zurückfahren.
Im Sog der schwachen Intel-Ergebnisse geriet auch Infineon unter Druck. Auch der Chipindustrie-Ausrpster Aixtron sowie Elmos Semiconductor und Kontron mussten Verluste verbuchen.
Der französische Übernahmemarkt kommt in Schwung: Die Bank BNP Paribas befindet sich eigenen Angaben zufolge in Gesprächen mit der AXA, um den zweitgrößten Versicherer Europas für 5,1 Mrd. € zu schlucken. Das neue Unternehmen würde Vermögenswerte von etwa 1,5 Bill. € verwalten und damit zu einem der führenden Vermögensverwalter Europas aufsteigen.