Nach dem moderaten Vortagesminus dürfte der DAX zunächst leicht höher in den Juli starten. Der Leitindex sollte den ersten Prognosen zufolge damit aber noch ein gutes Stück unter dem Vortageshoch von 24.120 Punkten bleiben – bereits zum Wochenstart war seiner jüngsten Erholung die Luft ausgegangen. Auch für das Eurozonen-Kursbarometer EuroStoxx 50 zeichnet sich am Dienstagmorgen ein etwas festerer Auftakt ab. Etwas Auftrieb kommt von der Wall Street, wo der Dow Jones Industrial seine Erholungsrally auf das höchste Niveau seit Februar fortgesetzt hat. In den Nasdaq-Indizes sowie dem marktbreiten S&P 500 gab es derweil weitere Rekorde. Die höchsten Kurse wurden dabei deutlich nach dem europäischen Handelsende erreicht. Chinas Festlandbörsen reagierten am Morgen hingegen kaum auf gute Wirtschaftsdaten.
Auch weiterhin steht für die Anleger der 9. Juli im Fokus. Bis dahin muss eine Lösung im Handelsstreit der EU mit den USA gefunden werden, sonst drohen den europäischen Unternehmen Zölle von 50 % auf fast alle Exporte in die USA. Die Bereitschaft, den Basiszoll von 10 % dauerhaft zu akzeptieren, zeigt, wie sehr die EU einen Handelsdeal erreichen will. Damit würden die in der EU ansässigen Firmen ihre Planungssicherheit zurückgewinnen.
Ein Blick wert sein könnten die Aktien von Kontron. Das österreichische Hightech-Unternehmen trennt sich von seinem Modulgeschäft Jumptec. Die zur Deutschen Beteiligungs AG (DBAG) gehörende Congatec übernehme über eine Kapitalerhöhung 96 % an Jumptec, hieß es. Der Abschluss der Transaktion sei bereits erfolgt, hieß es.
Die russische Regierung hat den deutschen Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck auf eine Sanktionsliste gesetzt. Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat der Westen Sanktionen gegen Moskau verhängt. Als Antwort hat auch der Kreml eine eigene Sanktionsliste mit westlichen Unternehmen erstellt. Mit diesen ist jeglicher Handel untersagt. Zahlungsverpflichtungen gegenüber solchen Konzernen sind nichtig.
Der kriselnde US-Flugzeugbauer Boeing bekommt einen neuen Finanzchef. Der bisherige Finanzvorstand von Lockheed Martin, Jesus "Jay" Malave, übernehme den Job zum 15. August von Brian West, teilte Boeing mit. West hatte für den Konzern eine der größten Kapitalbeschaffungen der US-Geschichte organisiert, weil Boeing nach mehreren Verlustjahren in Folge dringend frisches Geld benötigte.