Der Nahost-Konflikt ist noch nicht ausgestanden und zusätzlich rücken die Handelsgespräche zwischen den USA und der EU wieder in den Vordergrund. In knapp zwei Wochen läuft die Frist für die aufgeschobenen Zölle der USA aus. Damit sind Überraschungen – positiv, wie negativ – nicht ausgeschlossen. Zur Wochenmitte hatte der DAX einige Punkte abgegeben, könnte aber heute zu einer Gegenbewegung ansetzen. Zudem stehen heute noch einige Konjunkturdaten auf der Agenda. Neben der prognostizierten deutschen Verbraucherstimmung für Juli, stehen in den USA neben den Industrieauftragszahlen für langlebige Güter auch die US-Erstanträge für Arbeitslosenhilfe auf dem Plan. An der Wall Street zeigten die Leitindizes zur Wochenmitte ein gemischtes Bild. Zwar zeigten sich Anleger erfreut, dass die Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran anzuhalten scheint, mögliche Auswirkungen der US-Handelspolitik auf die Konjunktur verunsicherten die Anleger jedoch. Während der Dow Jones 0,2 % nachgab, trat der S&P 500 bei 6.092 Punkten mehr oder weniger auf der Stelle. Die Technologiebörse Nasdaq konnte indes 0,3 % zulegen. Medienberichten zufolge könnte US-Präsident Donald Trump bei der Suche nach einem Nachfolger für den nächstes Jahr ausscheidenden Fed-Chef Jerome Powell aufs Tempo drücken. Wie das Wall Street Journal berichtete, spiele er mit dem Gedanken bereits im September/Oktober einen Kandidaten vorstellen. Eine politisch motivierte Kandidatur düfte Fragen über die Unabhängigkeit der Fed aufwerfen und im schlechtesten Fall die Glaubwürdigkeit schwächen.
Angesichts der geplanten Übernahme ded Pringled-Herstellers Kellanova durch den amerikanischen Nahrungsmittelkonzern Mars Inc. befürchtet die EU-Kommission höhere Preise. Mars würde mit dem Zukauf eine größere Verhandlungsmacht gegenüber den Einzelhändlern bekommen. Die Behörde will nun bis zum 31. Oktober entscheiden, ob sie weitere Schritte einleitet.
Nach Medienberichten, dass der Öl-Gigant Shell den Rivalen BP übernehmen könnte, hat Shell diese Gerüchte nun dementiert. Ein Shell-Sprecher teilte zuletzt mit, dass "keine Gespräche stattfinden." Und weiter: "Dies ist eine weitere Marktspekulation. Wie wir schon oft gesagt haben, konzentrieren wir uns voll und ganz darauf, den Wert von Shell zu steigern, indem wir uns weiterhin auf Leistung, Disziplin und Vereinfachung konzentrieren."
Der kriselnde Solar-Konzern Meyer Burger hat in den USA einen Insolvenzantrag nach Chapter 11 gestellt. Eine Unternehmenssprecherin hatte entsprechende Medienberichte bestätigt. Bereits Ende Mai hatte der Konzern aufgrund finanzieller Schwierigkeiten in den USA seine gesamte Belegschaft entlassen und die Produktion von Solarmodulen gestoppt. Anfang Juni hatten bereits die deutschen Töchter Insolvenz beantragt.