Das sich abzeichnende Ende des US-Shutdowns sorgt an den Börsen weltweit für gute Stimmung bei den Anlegern. Der DAX dürfte zu Wochenmitte seine Gewinne ausbauen. Zuletzt konnte er die runde Marke bei 24.000 Punkten überwinden. Wenn es dem dt. Leitindex gelingt 24.500 Zähler hinter sich zu lassen, dann würde das Allzeithoch bei 24.771 Stellen in Reichweite rücken. Für die gute Stimmung ist vor allem ein absehbares Ende des Haushalt-Shutdowns verantwortlich. Für heute Abend berät das US-Repräsentantenhaus – wann genau über den Übergangshaushalt abgestimmt wird, ist jedoch noch unklar. Auch an der Wall Street legten die Standardwerte zu, wohingegen die Tech-Werte schwächelten. Der Dow Jones beendete den Handel 1,2 % fester und der S&P 500 legte 0,2 % zu. Die Technologiebörse Nasdaq verlor hingegen um 0,2 %.
Der Energiekonzern E.on hat dank Zuwächsen beim Betrieb der Stromnetze in den ersten 9 Monaten seinen Gewinn gesteigert. Der bereinigte Überschuss legte um 4 % auf 2,3 Mrd. € zu. Der Essener Konzern bekräftigte zudem die Prognose für 2025.
Auch RWE hat die Quartalszahlen vorgestellt. Zwischen Januar und September gab das Ebitda auf 3,5 Mrd. € nach. Grund war unter anderem ein niedrigeres Handelsgeschäft sowie Einbußen in der Ökostromproduktion durch schwächeren Wind. Die Guidance für das Geaamtjahr sowie das Dividendenziel wurden dennoch bestätigt.
Der Chipkonzern AMD rechnet mit einem Anstieg der Nachfrage nach seinen Rechenzentren-Chips auf 1 Bill. $ bis 2030. Vor allem Künstliche Intelligenz (KI) werde dieses Wachstum antreiben, sagte Firmenchefin Lisa Su. Für die nächsten drei bis fünf Jahre rechnet das Management mit einem jährlichen Wachstum von 35 % für das Gesamtgeschäft und 60 % für die Rechenzentren-Sparte.
Der Immobilien-Investor Patrizia verdient dank seines Sparprogramms mehr und hebt deshalb seine Gewinnprognose an. Patrizia rechnet nun mit einem Ebitda zwischen 50 und 65 Mio. €. Zuvor standen noch 40,0 bis 60,0 Mio. € auf dem Plan. Die Ebitda- Marge wird in einer Bandbreite von 19 bis 24 % erwartet.
Aufgrund kurzfristig angekündigter Lieferverschiebungen eines wesentlichen Chassis-Lieferanten passt Knaus Tabbert seinen Produktionsplan bis Ende des Jahres 2025 an. Das beinhaltet mögliche Produktionsaussetzungen sowie -verschiebungen in das Jahr 2026. Momentan prüft der Vorstand die finanziellen Auswirkungen dieser Anpassungen auf das Ergebnis und erwartet auf Basis der aktuellen Annahmen eine Entwicklung der erwarteten bereinigten Ebitda-Marge am unteren Ende der zuletzt kommunizierten Bandbreite.
Der Maschinenbauer Heidelberger Druck bekommt das schwierige Umfeld zunehmend zu spüren. Der Umsatz zog im 2. Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 nur leicht an. Die Aufträge gingen sogar zurück. Der Umsatz stieg um rund 1 % auf 519 Mio. € und damit deutlich geringer als im 1. Quartal. Das bereinigte Ebitda wuchs jedoch um 7,5 % auf 43 Mio. €, und unter dem Strich blieb mit 11 Mio. € rund anderthalbmal so viel Gewinn übrig wie im Vorjahreszeitraum.
Der Technologiekonzern Jenoptik hat im 3. Quartal weiterhin ein schwieriges Marktumfeld vor allem im Geschäft mit Halbleiterausrüstung zu spüren bekommen. Umsatz und Ergebnisse blieben erneut hinter dem Vorjahresniveau zurück, wenn auch nicht so stark wie im ersten Halbjahr. Für das Gesamtjahr zeigte sich der SDAX-Konzern noch einmal vorsichtiger. Im Bereich der Halbleiterindustrie erwarte der Vorstand zwar unter anderem aufgrund der angekündigten massiven Investitionen in Datencenter eine grundsätzlich positive Entwicklung. Allerdings blieben Unsicherheiten bestehen, wie etwa die anhaltenden Diskussionen und Ankündigungen zum Thema Zölle und deren mögliche Auswirkungen. Für 2025 erwartet der Vorstand nun nur noch die untere Hälfte der bisherigen Prognosespannen bei Umsatz und operativer Marge zu erreichen.