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Börsenbericht – Licht und Schatten

Die zur Wochenmitte, nach Börsenschluss, veröffentlichten Zahlen von Nvidia dürften dem dt. Leitindex heute Rückenwind geben. Zur Wochenmitte hatte der DAX erneut leicht zurückgesetzt. Der US-Chiphersteller Nvidia gilt als einer der größten Profiteure des KI-Hypes – daher wurden die Quartalsergebnisse des Konzerns mit Spannung erwartet. Und Nvidia hat nicht enttäuscht – im Gegenteil. Die Amerikaner haben mit ihren Ergebnissen die Markterwartungen deutlich übertroffen und sogar noch die Ziele für das Gesamtjahr angehoben. Die veröffentlichten Fed-Protokolle dämpften die Stimmung hingegen bereits wieder und dürften auch die Marktteilnehmer hierzulande heute beschäftigen. Trotz der hartnäckig hohen Inflation setzt die Fed weiterhin auf ein Nachlassen des Preisauftriebs und eine Zinssenkung dürfte eher später als früher anstehen. Experten rechnen mitlerweile mit einer ersten Senkung im September. Laut EZB-Direktorin Isabel Schnabel könnte die Europäische Zentralbank dagegen bereits im Juni eine erste Senkung beschließen. "Wenn die Inflationsprognosen und die neuen Daten unsere bisherige Sicht bestätigen, dann ist eine Zinssenkung im Juni wahrscheinlich", sagte Schnabel in einem Interview. Vor den Fed-Protokollen hielten sich Anleger an der Wall Street zur Wochenmitte zurück und die Leitindizes verbuchten alle leichte Kursrücksetzer. 

Beim Chip-Hersteller Nvidia laufen die Geschäfte erwähnt besser als gedacht. Der Spezialist für Halbleiter für Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) erklärte, im laufenden Quartal mit einem Umsatz von 28 Mrd. $ (+/– 2 %) zu rechnen, knapp 1,4 Mrd. $ mehr als von Anlaysten erwartet. Bereits im abgelaufenen Quartal hatte der US-Konzern den Angaben zufolge mit 26,04 Mrd. $ ebenfalls deutlich mehr eingenommen als erwartet. Das war ein Plus von 262 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn stieg um rund 600 % auf knapp 14,9 Mrd. $. Der Konzern teilte zudem mit, einen Aktiensplitt im Verhältnis 1:10 zu planen.

Der US-Konzern Dupont will sich in drei börsengehandelte Unternehmen aufspalten. Das Geschäft mit Elektronik und die Wassersparte werde durch eine steuerfreie Transaktion separiert, teilte das Unternehmen mit. Die verbleibenden Bereiche werden sich demnach auf Biopharma und medizinische Geräte konzentrieren. Zudem wird Konzernchef Ed Breen zum 01. Juni seinen Posten räumen, bleibt aber Verwaltungsratsvorsitzender. Seine Rolle als Vorstandschef übernimmt die bisher an der Spitze des Finanzressorts stehende Lori Koch.

Der US-Pharmakonzern Pfizer will bis Ende 2027 rund 1,5 Mrd. $ einsparen. Erste Effekte dürften ab dem kommenden Jahr spürbar sein, teilte der Konzern mit. Durch die Restrukturierung erhofft sich der Vorstand Effizienzsteigerungen, während die Netzwerkstruktur geändert und das Produktportfolio überarbeitet werden sollen.

Der Aktienkurs des E-Autoherstellers Tesla geriet zwischenzeitig unter Druck. Im April hat der Konzern in Europa 13.951 Fahrzeuge verkauft, das ist der tiefste Stand seit 15 Monaten.