Nach dem schwachen Monatsstart schienen die Anleger im DAX zuletzt erst einmal durchzuatmen. Zum Monatsbeginn hatte der Ende November noch stark erholte dt. Leitindex wieder Federn gelassen. Zwischenzeitlich war er sogar bis auf 23.433 Punkte gesunken. Letztlich konnte aber aus charttechnischer Sicht das Schlimmste verhindert werden. Der DAX setzte sich wieder über die runde Marke von 23.500 Punkten ab, ebenso wie über die einfache 200-Tage-Linie. Auch an der Wall Street ist der Start in den üblicherweise starken Börsenmonat Dezember missglückt. Nach der jüngsten Erholungsrally wurden Anleger vorsichtiger und die zuletzt fünf Tage anhaltende Gewinnserie wurde unterbrochen. Am deutlichsten gab der Dow Jones zu Wochenbeginn nach: Er verzeichnete einen Rückgang um 0,9 %. Für den S&P 500 stand ein Abschlag von 0,53 % auf 6.813 Zähler zu Buche. Die Technologiebörse Nasdaq, die ihre anfangs besonders deutlichen Verluste reduzieren konnte, ging 0,36 % tiefer aus dem Handel.
Nach positiven Nachrichten in der Glyphosat-Causa in den USA ging es für die Aktie von Bayer zeitweise deutlich nach oben. Der oberste Anwalt der USA, der sogenannte "Solicitor General", sprach sich dafür aus, dass der Supreme Court als höchstes US-Gericht ein Glyphosat-Urteil gegen Bayer zur Prüfung annehmen soll. Bayer erhofft sich ein Grundsatzurteil des obersten US-Gerichts wegen widersprüchlicher Urteile von Bundesberufungsgerichten. Der Supreme Court hatte sich zunächst an den Solicitor General gewandt, um dessen Meinung einzuholen. Die Annahme durch das oberste US-Gericht sei nun wohl nur noch eine Formalie. Sollte sie erfolgen, dürfte bis Ende Juni 2026 eine Entscheidung fallen. Dann ändert sich nämlich die Besetzung des Gerichts.
Die Sorgen wegen der hohen Ausgaben für Künstliche Intelligenz und der zunehmenden Verflechtungen innerhalb der Tech-Branche erhielten indes neue Nahrung. Nvidia investiert 2 Mrd. $ in den Software-Anbieter Synopsys, dessen Kunde er auch ist.
Der Industriedienstleister Bilfinger will in den kommenden Jahren noch schneller wachsen als bisher und zudem profitabler werden. Bis 2030 peilt der Konzern im Schnitt ein jährliches Umsatzplus von 8 bis 10 % an. Das Wachstum soll sowohl aus eigener Kraft als auch durch Zukäufe erreicht werden. Davon sollen als Ebita-Marge 8 bis 9 % übrig bleiben. Dabei geht Bilfinger weltweit von einem durchschnittlichen jährlichen Marktwachstum von 1 bis 2 % in seinen vier Kernindustrien aus. Zu diesen zählen Chemie und Petrochemie, Energie, Öl und Gas sowie Pharma und Biopharma. Zudem will das Unternehmen bis 2030 jährlich 3 bis 4 % aus eigener Kraft unter anderem dank Outsourcing-Nachfrage wachsen. Zukäufe sollen im Schnitt jährlich für ein weiteres Wachstum von etwa 4 % beitragen. Bislang hatte das Unternehmen von 2025 bis 2027 jährlich aus eigener Kraft um 4 bis 5 % wachsen wollen. Die operative Marge sollte in diesem Zeitraum auf 6 bis 7 % steigen.
Das Rennen um eine Übernahme des Medienkonzerns Warner Bros. Discovery ist Insidern zufolge in die nächste Runde gegangen. Die Investmentbanker von Netflix, Paramount Skydance und Comcast hätten während des langen Thanksgiving-Wochenendes an verbesserten Angeboten für Warner Bros als Ganzes oder für Teile davon gearbeitet, berichteten Medien unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die nun abgegebenen Gebote seien bindend, eine weitere Gebotsrunde sei aber denkbar.