Kurz vor Weihnachten dürften es Anleger ruhig angehen lassen – die Chancen für Kursgewinne stehen jedoch nicht schlecht. An der Wall Street sorgten die Aussichten auf weitere Zinssenkungen vor dem Wochenende für Rückenwind bei den Leitindizes. Der Dow Jones schloss 0,4 % fester und der S&P 500 gewann 0,9 %. Die Technologiebörse Nasdaq legte um 1,3 % zu. Die US-Teuerungsrate sank im November überraschend auf 2,7 % – damit erhält die US-Notenbank Fed Spielraum für weitere Lockerungen der Zinssenkungen. Derweil kommt es hierzulande kurz vor Weihnachten nochmal zu einigen Indexänderungen.
In der zweiten und dritten deutschen Börsenreihe gibt es zum Wochenstart zahlreiche Wechsel. In den MDAX werden die Börsenneulinge Aumovio und TKMS aufgenommen, während Gerresheimer und HelloFresh in den Nebenwerteindex SDAX absteigen. Bekannt gegeben hatte das der zur Dt. Börse gehörende Index-Anbieter Stoxx bereits Anfang Dezember. Demnach bleibt im DAX alles unverändert. Neben dem Pharma-Verpackungshersteller Gerresheimer und dem Kochboxenanbieter HelloFresh sind nun auch der Prothesenhersteller Ottobock, das Spielwarenunternehmen Tonies, der Biokraftstoff-Hersteller Verbio und PSI Software im SDAX enthalten. Verlassen mussten den SDAX LPKF, Stratec, Nucera, Formycon, ProCredit und Amadeus Fire.
Der Hersteller von Fahrzeug-Lackieranlagen Dürr erhöhte für das laufende Jahr seine Prognose für den Finanzmittelzufluss und begründete dies mit vorgezogenen Zahlungen von Kunden im 4. Quartal sowie verschobenen Dürr-Zahlungen in das Jahr 2026. Deshalb soll auch die Nettofinanzverschuldung geringer ausfallen als zunächst angenommen.
Die schweizerischen Pharmakonzerne Novartis und Roche geben sich bezüglich der finanziellen Auswirkungen der abgeschlossenen Vereinbarung mit der US-Regierung zurückhaltend. Für Novartis ist die Vereinbarung allerdings vollständig in die mittelfristige Prognose eingerechnet. Details für 2026 werde Novartis Anfang Februar bei der Präsentation der Finanzzahlen für das 4. Quartal veröffentlichen. Weiterhin gelte die mittelfristige Prognose: Demnach sollen die Netto-Umsätze 2025 bis 2030 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 5 bis 6 % zu konstanten Wechselkursen steigen, dies bei einer Rückkehr zu einer Kernmarge von über 40 %. Schweigsamer gibt man sich bei Roche. Der Pharmakonzern bestätige seine kürzlich angehobene Guidance für 2025. Im Oktober hatte Roche mitgeteilt, 2025 zu konstanten Wechselkursen einen Anstieg der Umsätze im mittleren einstelligen Prozentbereich und einen Anstieg beim Kerngewinn je Aktie im hohen einstelligen bis tiefen zweistelligen Prozentbereich anzustreben. Die beiden schweizerischen Unternehmen bekräftigten zudem ihre früheren Absichten, milliardenschwere Investitionen in den USA für die Produktion von Medikamenten zu tätigen.
Die Genehmigung des 5 Mrd. $ schweren Einstiegs von Nvidia sorgte zeitweise für ein Kursplus bei Intel. Die US-Kartellbehörde hat dem Deal grünes Licht gegeben. Die beiden Unternehmen wollen künftig gemeinsam Prozessoren für PCs und Rechenzentren entwickeln.