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Börsenbericht – Zoll-Ankündigung verunsichert

Die erneute Zoll-Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump sorgte zeitweise für leichte Verunsicherung an den Märkten, drastische Reaktionen blieben jedoch aus. Nach Ablauf der Frist für die bereits angedrohten Strafzölle hat Trump per Dekret neue verhängt – unter anderem gegen Kanada in Höhe von 35 % und die Schweiz in Höhe von 39 %. Die neuen Zölle treten allerdings erst am 7. August in Kraft. Laut einem US-Regierungsbeamten gilt diese Regelung auch für die 15 % Zölle gegen die EU. Der DAX droht erneut die 24.000 Punkte-Marke preis zu geben – damit steuert der dt. Leitindex auf eine klassische "make or break"-Situation zu. Bei einem weiteren Abrutschen nach unten, würde sich die Abwärtsdynamik drastische verschärfen. Schwache Vorgaben kommen dabei von der laufenden Berichtssaison. Angesichts der Zoll- und Marktunsicherheiten haben viele Unternehmen ihre Ziele für das Gesamtjahr runtergeschraubt und auch die Ergebnisse für das 2. Quartal lieferten einige unangenehme Überraschungen. In den USA steht heute zudem der Arbeitsmarktbericht an. Die Daten werden weitere Anhaltspunkte liefern, ob die US-Notenbank Fed im September den Leitzins senken wird. Der Dow Jones ging aufgrund der im Vorfeld der Veröffentlichung herrschenden Zurückhaltung an den Börsen mit 44.130 Punkten mit einem Minus von 0,7 % aus dem Handel. Der S&P 500 gab 0,4 % nach und die Technologiebörse Nasdaq trat bei 21.122 Zählern auf der Stelle. 

Das Software-Unternehmen Figma hat bei seinem Börsendebüt in New York einen Kurssprung von 250 % hingelegt. Nach einem Ausgabepreis von 33 $ beendete das Papier den ersten Handelstag mit einem Kurs von 115,50 $. Figma macht Software für die Gestaltung von Apps und Websites. Dylan Field, der 33-jährige Mitgründer und Chef von Figma, wird mit dem Börsengang zum Multimilliardär.

In dem milliardenteuren Rechtsstreitigkeiten rund um das glyphosathatige Mittel von Monsanto, muss Bayer noch mehr Geld beiseite legen. Der Konzern kündigte weitere Rückstellungen in Höhe von 1,7 Mrd. € an. Davon entfallen rund 1,2 Mrd. € auf Glyphosat und 530 Mio. € für die laufenden Verfahren rund um PCB. Als Begründung nannte der DAX-Konzern ein Berufungsurteil in einem Glyphosat-Prozess, welches negativ für Bayer ausfiel. 

Zum Wochenschluss gerieten Pharmawerte unter Druck. US-Präsident Donald Trump forderte einmal mehr, dass insgesamt 17 Pharmakonzerne, darunter Novartis, Eli Lilly, Pfizer, Sanofi, Merck & Co., Johnson & Johnson, AstraZeneca und GSK sowie AbbVie umgehend ihre Preise für verschreibungspflichtige Medikamente senken. 

Der iPhone-Konzern Apple konnte trotz der Trump'schen Zölle im abgelaufenen Quartal mehr verdienen. Unterm Strich steigerte der Tech-Konzern den Gewinn um rund 8,5 % auf 23,43 Mrd. $. Das iPhone-Geschäft wuchs um 13 % auf knapp 44,6 Mrd. $ und damit stärker als erwartet. 

Amazon enttäuschte indes mit den Ergebnissen der Cloud-Sparte AWS sowie einem verhaltenen Gewinnausblick. Mit einem Gewinnanstieg um mehr als ein Drittel auf 18,2 Mrd. $ konnten die Markterwartungen indes übertroffen werden. 

Die anhaltenden Marktunsicherheiten in Nordamerika lassen auch Daimler Truck vorsichtiger auf das Gesamtjahr blicken. Beim bereinigten Ebit wird für 2025 nur noch mit 3,6 bis 4,1 Mrd. € gerechnet, nach 4,7 Mrd. € im Vorjahr. Zuletzt hatte der Konzern ein Ergebnis 5 % über oder unter dem Vorjahreswert in Aussicht gestellt.