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DAX kann sich Sog nicht entziehen

Achterbahnfahrt geht weiter

Die aktuellen Erzeugerpreise haben die Anleger zuletzt in die Flucht geschlagen. Zusätzlich konnte sich der DAX dem Abwärtssog der Wall Street nicht entziehen und verlor nach einem Plus von 2,2 % zur Wochenmitte deutlich. In den USA war die Teuerung im April mit 8,3 % gegenüber dem Vormonat erheblich höher ausgefallen als erwartet. Die Hoffnung auf einen nachlassenden Preisdruck dürften damit vom Tisch sein und die US-Notebank Fed wird an ihrem Plan festhalten, die Zinsen sukzessive anzuheben. An den Inflationsdaten ist dann auch die Erholung der Leitindizes gescheitert. Vor allem die Tech-Giganten gerieten einmal mehr unter Druck. Die Technologiebörse Nasdaq krachte um 3,06 % ein. Der Dow Jones setzte auf 31.834 Zähler zurück und der S&P 500 verlor 1,65 % und sank damit auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr. Auch hierzulande stiegen vor allem die Preise für landwirtschaftliche Produkte im ersten Monat nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine kräftig. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, zogen diese um durchschnittlich 34,7 % an. "Dies ist der höchste Preisanstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1961", hieß es dazu. Es wird erwartet, dass die explodierenden Erzeugerpreise an die Verbraucher weitergegeben werden und damit die Inflation weiter anschieben werden. 

Dank einer Reisewelle zu Ostern verzeichnete der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport im April den höchsten Anstieg im Passagierverkehr seit Beginn der Pandemie. Knapp 4 Mio. Passagiere zählte der Konzern und damit über 1 Mio. mehr als im März. Dennoch blieb die Zahl weiterhin hinter dem Vor-Pandemie-Niveau zurück. Beim Cargo-Aufkommen verbuchte Fraport erneut einen Rückgang. 

Der Wind- und Solarparkbetreiber Encavis hat im 1. Quartal kräftiges Wachstum verzeichnet. Der Umsatz fuhr um 53 % auf 90,4 Mio. € und das Ebitda um 64 % auf 64,4 Mio. € vor. Vor allem die günstigen Wetterbedingungen haben das Geschäft angeschoben.

Trotz der Unsicherheiten in Verbindung mit dem Ukraine-Krieg hält die Allianz an ihren Gewinnzelen für 2022 fest. Der operative Gewinn des Versicherungskonzern soll auf 12,4 bis 14,4 Mrd. € zulegen. Im 1. Quartal verbuchte der Konzern ein Umsatzplus von 6 %. Unterm Strich stand ein Gewinn von 561 Mio. €. Hier machten sich Rückstellungen für den laufenden Rechtsstreit der Fondstochter Global Investors bemerkbar. 

Das Ergebnis von Siemens wurde im 2. Quartal (per Ende März) u.a. wegen Abschreibungen vor allem im Russlandgeschäft in Höhe von 0,6 Mrd. € belastet. Wegen dieser Belastungen sank der Gewinn nach Steuern um knapp die Hälfte auf 1,2 Mrd. €. 

In den ersten 3 Monaten hat der Energiekonzern RWE deutlich mehr verdient. Das bereinigte Ebitda legte um 65 % zu, teilten die Essener mit. Wie das Unternehmen bekannt gab, wurde über 20 % mehr Strom auf Wind und Sonne produziert. Die Guidance für das Gesamtjahr hat der Konzern bekräftigt und avisiert ein bereinigtes Ebitda auf Konzernebene zwischen 3,6 und 4,0 Mrd. €. 

Dank positiver Währungseffekte verbesserte sich der Umsatz des Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA um rund 12 % auf knapp 5,2 Mrd. €. Die Währungseffekte herausgerechnet betrug das Plus dennoch 8 %. Unterm Strich stieg der Gewinn um 18 % auf 884 Mio. €. 

Hohe Ausgaben und Kosten haben dem Unterhaltungsriesen Disney im 1. Quartal zu schaffen gemacht. Zwar entwickelte sich das Streaming-Geschäft besser als erwartet, dennoch brach der Quartalsgewinn im Vergleich zum Vorjahr um rund die Hälfte auf 470 Mio. $ ein. Der Streaming-Dienst Disney+ verbuchte einen Abonnenten-Anstieg von 7,9 Mio. und übertraf damit die Markterwartungen.