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DAX nach neuem Jahreshoch entspannter

US-Tech-Riesen enttäuschen

Nachdem der dt. Leitindex im gestrigen Handel auf ein neues Jahreshoch kletterte, ließen es die Anleger zum Wochenende ruhiger angehen. Zwischenzeitig kletterte der DAX im gestrigen Handel bis auf 15.521 Punkte und markierte damit ein neues Jahreshoch. Die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed, der EZB und der Bank of England hatten die Hoffnungen geweckt, dass ein Ende der massiven Zinsanhebungen in Sicht sein könnte.  Mit dem deutlichen Sprung über das alte Verlaufshoch bei 15.270 Zählern sendet der DAX ein starkes technisches Kaufsignal. Der Aufwärtstrend ist weiter intakt. Nun rücken perspektivisch wieder die Hochs bei 15.800 Stellen in Sicht. An der Wall Street hatte die Erleichterung nach den Zinssignalen der Fed und ein Kurssprung bei der Facebook-Mutter Meta einen Run auf Tech-Werte ausgelöst. Die Technologiebörse Nasdaq schloss 3,3 % höher bei 12.200 Punkten. Der Dow Jones verlor dagegen 0,1 % auf 34.053 Zähler. Der S&P 500 legte 1,5 % auf 4.179 Stellen zu.

Nach US-Börsenschluss sorgten die enttäuschenden Geschäftsergebnisse der US-Tech-Riesen Apple, Amazon und Alphabet indes für schlechte Stimmung. Die drei Konzerne hatten im vergangenen Quartal mit Gegenwind für ihr Geschäft zu kämpfen gehabt. Die Pandemie-bedingten Produktionsausfälle in einer wichtigen chinesischen iPhone-Fabrik haben Apple die Bilanz verhagelt. Statt der sonst üblichen Rekordzahlen gab es nun einen Umsatzrückgang von gut 5 % auf 117,2 Mrd. $. Unterm Strich blieb ein Quartalsgewinn von knapp 30 Mrd. $. Erstmals seit 2016 verfehlte der Konzern damit die Markterwartungen.

Weil viele Verbraucher wegen der schwächelnden Konjunktur und der steigenden Inflation den Gürtel enger schnallen müssen, lieferte Amazon einen enttäuschenden Ausblick. Für das laufende Quartal peilt der Internethändler Umsätze zwischen 121 und 126 Mrd. $ an. Das operative Ergebnis werde voraussichtlich bei 0 bis 4 Mrd. $ liegen.

Sinkende Werbeausgaben der Unternehmen haben Alphabet einen Gewinneinbruch eingebrockt. Firmenchef Sundar Pichai verordnete dem Betreiber der Suchmaschine Google und der Videoplattform YouTube daraufhin einen verschärften Sparkurs. Das Netto-Ergebnis fiel den Angaben zufolge im abgelaufenen Quartal auf 13,62 von 20,64 Mrd. $ im Vorjahreszeitraum. Alphabet kündigte zudem an, seinen ChatGPT-Konkurrenten für die öffentliche Nutzung vorzubereiten.

Der zweitgrößte US-Autobauer Ford ist im vergangenen Jahr beim Gewinn hinter den eigenen Vorhersagen zurückgeblieben. Der Nettogewinn fuhr auf 1,3 Mrd. $ gen Süden, nach 12,3 Mrd. $ im Vorjahr. "Wir hätten im vergangenen Jahr viel besser abschneiden müssen", erklärte Konzernchef Jim Farley.

Der Chipkonzern Qualcomm hat die Flaute im Smartphone-Markt als einer ihrer wichtigsten Zulieferer kräftig zu spüren bekommen. Der Gewinn setzte im vergangenen Quartal um gut ein Drittel auf 2,2 Mrd. $ zurück. Der Umsatz sank um 12 % auf rund 9,5 Mrd. $. Für das laufende Vierteljahr schließt die US-Firma einen noch deutlicheren Umsatzrückgang nicht aus.