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DAX weiter an der 16.000 Punkte-Marke

Notenbankentscheidungen voraus

Die Notübernahme der First Republic Bank sorgte an den Börsen in Übersee für geteiltes Echo. Zudem stehen in dieser Woche gleich zwei wichtige Notenbankentscheidungen an. Die Vorgaben für den dt. Leitindex sind somit durchwachsen. Zuletzt hielt sich der DAX in der Nähe der 16.000 Punkte-Marke, konnte die wichtige Hürde bisher aber nicht nachhaltig überwinden. In dieser Woche entscheiden sowohl die US-Notenbank Fed als auch die Europäische Zentralbank (EZB) über ihren künftigen geldpolitischen Kurs. Aktuell wird damit gerechnet, dass beide die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte anheben, um der hohen Inflation Herr zu werden. Doch die EZB könnte die Geldpolitik auch stärker straffen, was an der Börse wohl für Unruhe sorgen dürfte. Die Anleger an der Wall Street werteten die Notübernahme durch JPMorgan tendenziell als positive Nachricht für die Stabilisierung des Finanzsektors und für die Großbanken, aber als Warnzeichen für Regionalbanken. Während die Aktien von JPMorgan und anderer Großbanken zulegten, gaben Titel kleinerer Institute nach. Der Dow Jones ging 0,1 % schwächer bei 34.051 Punkten aus dem Handel. Die Technologiebörse Nasdaq gab ebenfalls um 0,1 % nach auf 12.212 Zähler. Der S&P 500 schloss kaum verändert bei 4.167 Stellen. 

Für Unsicherheit sorgt bei Anlegern aber auch die Notübernahme der First Republic Bank durch den US-Marktführer JPMorgan. Der Zusammenbruch der Regionalbank stellt den größten US-Bankenkollaps seit dem Untergang des einstigen Kreditriesen Washington Mutual dar, der in der Finanzkrise 2008 ebenfalls von JPMorgan übernommen wurde. First Republic ist bereits die dritte US-Bank, die in diesem Jahr nach enormen Mittelabzügen aufgrund von Liquiditätssorgen kollabiert.

Der Chipkonzern Infineon beginnt den Ausbau seines Werkes in Dresden. Die sogenannte Smart Power Fab soll 2026 vollendet sein. Infineon will hier 5 Mrd. € in die Erweiterung der Halbleiterproduktion stecken und etwa 1.000 neue Jobs schaffen. Die Investition soll dazu beitragen, Europa fortan weniger abhängig von Halbleitern aus den USA und vor allem aus Asien zu machen.

Aufgrund der schleppenden Geschäftsabschlüsse und des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds plant die US-Großbank Morgan Stanley im 2. Quartal weitere Stellenstreichungen. Rund 3.000 Mitarbeiter seien betroffen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Es handelt sich um die zweite Runde von Stellenstreichungen innerhalb von 6 Monaten.

Der schweizerisch-amerikanische Computerzubehör-Hersteller Logitech kämpfte im 4. Quartal weiter mit einem Umsatzrückgang. Wegen der wachsenden Sorgen der Kunden vor einem wirtschaftlichen Abschwung konnte das Unternehmen nicht an das starke Wachstum während des Home-Office-Booms in der Coronapandemie anknüpfen. Der Umsatz sank in den 3 Monaten bis Ende März auf 960 Mio. $, verglichen mit 1,23 Mrd. $ im Vorjahreszeitraum.

Der Chipdesigner Arm, dessen Technologie in praktisch allen Smartphones steckt, hat den ersten Schritt an die Börse gemacht. Das zum japanischen Technologiekonzern Softbank gehörende Unternehmen reichte vertraulich den Entwurf eines Börsenprospekts bei der US-Aufsicht SEC ein. Volumen und Preis der Arm-Aktienplatzierung sollen später festgelegt werden, hieß es. Softbank hatte die britische Firma 2016 für 32 Mrd. $ gekauft.