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Delivery Hero kann Erwartungen nicht erfüllen

Handel zeitweilig ausgesetzt

Das Geschäft des Lieferdienstes bekam in der Pandemie noch einmal einen Push, weil sich viele Menschen Essen nach Hause liefern ließen. Inzwischen baut Delivery Hero auch den Unternehmensbereich Lebensmittel sowie Supermarktartikel weiter aus. Dafür wird gerade massiv in das Lagernetz investiert. Immerhin verfügt der DAX-Konzern schon jetzt weltweit über mehr als 1.000 Lager.

Aufgrund der Investitionen in das Lagernetz, Lieferfahrer sowie neue Märkte und Übernahmen serviert die Gesellschaft schon seit Jahren Verluste. Zuletzt wurde z.B. noch der spanische Wettbewerbers Glovo übernommen. Um auf der anderen Seite Kosten einzusparen, hatte sich Delivery Hero entschlossen wegen der scharfen Konkurrenz in Deutschland, sich aus dem Heimatmarkt wieder zurückzuziehen. Außerdem soll das Japan-Geschäft abgestoßen werden.

Bisher hat der Essens-Lieferdienst für 2021 ein Erlöseplus von 89 % auf 6,6 Mrd. € gemeldet und landete damit in der anvisierten Spanne von 6,4 bis 6,7 Mrd. €. Im lfd. Geschäftsjahr will man dann 9,5 bis 10,5 Mrd. € umsetzen. Die weiteren Ziele bleiben ehrgeizig. So steht eine Steigerung des Plattformumsatzes auf 44 bis 45 Mrd. € auf dem Plan. Für das gesamte Geschäft erwartet Delivery Hero eine Gewinnmage (Ebitda/GMV) zwischen –1 und – 1,2 %. Eine negative EBITDA/GMV-Marge heißt aber auch, dass der Konzern noch weit von einem positiven Nettoergebnis entfernt ist.

Die Delivery Hero-Aktie ist deutlich übertrieben nach unten geknüppelt worden. Sicherlich ist die Konkurrenz in dem Bereich groß und ein Gewinn noch nicht in Sicht, doch das DAX-Unternehmen hat sich in den letzten Coronajahren eine außerordentliche Marktposition aufgebaut, diese wird bald Früchte tragen; (A–).