Mit dem Verkauf der Logistiktochter DB Schenker geht der bundeseigene Konzern weiter in Richtung „Fokus auf die Schiene“. Für rund 14,3 Mrd. € wechselt die Logistiktochter zum dänischen Wettbewerber DSV. Der Gesamtverkaufswert liegt inklusive der erwarteten Zinserträge bis zum Vollzug bei 14,8 Mrd. €. Nach Zustimmung von Aufsichtsrat und Eigentümern soll der Kauf im 2. Quartal 2025 abgeschlossen sein.
Die Dänen wollen in Zukunft mehr Arbeitsplätze in Deutschland anbieten, zentrale Funktionen sollen daher erhalten bleiben. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Richard Lutz, sprach von „der größten Transaktion in der Geschichte“ des Unternehmens. Der Verkauf ermögliche der Logistiktochter „eine klare Wachstumsperspektive“. DSV setzte sich damit gegen den zweiten verbliebenen Bieter, den Finanzinvestor CVC durch. Dieser wurde jedoch von der Schenker-Gewerkschaft Verdi favorisiert. Diese fürchtet beim Verkauf an DSV einen massiven Abbau von Stellen vor allem in der Verwaltung.
DSV beschäftigt eigenen Angaben zufolge weltweit rund 75.000 Mitarbeiter und gilt nach Umsätzen aktuell als weltweit drittgrößter Logistikkonzern. Mit der Übernahme will das Unternehmen primär sein Europageschäft stärken. Schenker sei insbesondere in Deutschland, Frankreich und Spanien stärker aufgestellt als DSV, so Konzern-Chef Jens H. Lund. Innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre wollen die Dänen deshalb rund 1 Mrd. € in Deutschland investieren.
DSV ist auf dem besten Weg zu alten Höhen. Jetzt noch zusteigen; (A–).