Trotz eines neuen Allzeithochs, welches der DAX im Mai erreichte, lautet die Bilanz für den Mai insgesamt ein Kursminus von 1,6 %. Den neuen Börsenmonat dürfte der dt. Leitindex dennoch mit einem Erholungsversuch starten. Für Unterstützung sorgt dabei die Zustimmung des US-Repräsentantenhauses zum Schuldendeal zur Wochenmitte. Charrtechnisch ist der DAX dennoch angeschlagen und es könnte die traditionell schwache Sommerzeit starten. Die US-Leitindizes sind zur Wochenmitte auf Tauchstation gegangen. Der Dow Jones schloss 0,4 % tiefer auf 32.908 Punkten. Die Technologiebörse Nasdaq gab 0,6 % auf 12.935 Zähler nach und der S&P 500 büßte 0,6 % auf 4.179 Stellen ein. Das US-Repräsentantenhaus hat aber nach US-Börsenschluss den Gesetzentwurf gebilligt, mit dem in letzter Minute eine Zahlungsunfähigkeit der Vereinigten Staaten abgewendet werden soll. Zuvor hatte eine gewisse Unsicherheit über das Ergebnis die Kurse belastet. Damit der US-Regierung nicht das Geld ausgeht, muss nach dem Repräsentantenhaus auch der Senat dem Vorhaben zustimmen und Präsident Joe Biden das Gesetz unterzeichnen. Vertreter der US-Notenbank haben derweil eine Zinspause im Juni in Aussicht gestellt. Ein Ende der Zinserhöhungen bedeute dies aber noch nicht. "Eine Entscheidung, den Leitzins auf einer der nächsten Sitzungen konstant zu halten, sollte nicht so interpretiert werden, dass wir den Höchststand in diesem Zyklus erreicht haben", sagte Fed-Gouverneur Philip Jefferson. Das Auslassen einer Zinserhöhung würde es der Fed erlauben, mehr Daten zu sehen, bevor sie über das Ausmaß einer weiteren Straffung der Geldpolitik entscheidet.
Bill Anderson übernimmt den Posten des Vorstandschefs bei Bayer von Werner Baumann, der 35 Jahre bei Bayer arbeitete, sieben davon an der Konzernspitze. Bis der Manager seine Pläne für die Bayer-Zukunft vorstellt, müssen sich die Aktionäre und Mitarbeiter aber noch etwas gedulden.
Der ehemalige Bundesbank-Präsident Jens Weidmann ist neuer Aufsichtsratschef der Commerzbank. Das Kontrollgremium wählte den 55-Jährigen nach der Online-Hauptversammlung zu seinem neuen Vorsitzenden. Weidmann ist der 4. Aufsichtsratschef der Commerzbank innerhalb von drei Jahren.
Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson (J&J) sieht sich im Skandal um mutmaßlich asbestverseuchtes Babypuder in den USA einer neuen Klage gegenüber. J&J hatte Verbrauchern und Investoren immer wieder versichert, dass das Babypuder sicher und asbestfrei sei. 2018 wurde der Konzern allerdings zu einer Strafe von über 4,7 Mrd. $ verurteilt, nachdem 22 Frauen J&J wegen Eierstockkrebs, angeblich ausgelöst durch das Puder, verklagt hatten. Die Strafzahlung wurde später zwar auf 2,12 Mrd. $ gesenkt. Der Pharmakonzern gründete LTL Management, um die Verbindlichkeiten aus den Krebsklagen darauf zu übertragen. Das Tochter-Unternehmen hat im April Konkurs angemeldet und will mit einem Vergleich in Höhe von 8,9 Mrd. $ mehr als 38.000 Klagen beilegen und künftige Fälle verhindern.