Im Zollkonflikt mit den USA will die Europäische Union eine weitere Eskalation des Handelsstreits vermeiden und die Gespräche aufrechterhalten. Von EU-Seite habe man immer gesagt, dass man bereit sei, ein Abkommen zu schließen, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission. Bereits für diesen Montagnachmittag sei ein weiteres Telefonat zwischen EU-Handelskommissar Maros Sefcovic und US-Handelsminister Howard Lutnick vereinbart.
Zuvor hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf der Plattform X nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump geschrieben: "Europa ist bereit, Gespräche schnell und entschlossen voranzubringen."
Zu Details des von von der Leyen initiierten Gesprächs am Montagnachmittag wollte sich die Sprecherin unter Verweis auf mögliche Risiken für die Verhandlungen nicht äußern. Sie bestätigte allerdings, dass weiter das EU-Angebot auf dem Tisch liege, gegenseitig alle Zölle auf Industriegüter aufzuheben. "Wir halten das nach wie vor für einen sehr attraktiven Ausgangspunkt für gute Verhandlungen, die beiden Seiten des Atlantiks Vorteile bringen können", sagte sie.
Kurz vor dem Wochenende hatte Trump der EU überraschend mit Strafzöllen in Höhe von 50 % ab 1. Juni gedroht, nur um sie dann in der Nacht zum Montag um gut einen Monat aufzuschieben. Nun wollen beide Seiten bis zum 9. Juli eine Lösung finden.
Das Datum markiert den Ablauf eines im April von Trump festgesetzten Aufschubs für andere von ihm angekündigte Zölle. Damals hatte er neue Strafabgaben auf Importe aus aller Welt nach großen Turbulenzen an den Aktien- und Finanzmärkten für 90 Tage ausgesetzt. Derzeit gelten bereits zusätzliche Importgebühren, etwa 25 % auf Stahl und Aluminium oder Autos aus der EU, sowie 10 % auf alle Produkte.