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Erste Erholung im DAX?

Der dt. Leitindex konnte zum Wochenende einige Punkte aufholen. Vor allem besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen des Tech-Giganten Apple boten dabei Unterstützung. Gestern hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den siebten Zinsschritt in Folge beschlossen und den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Er liegt nun bei 3,75 %. Damit folgt die EZB den amerikanischen Währungshütern der Federal Reserve, die zuvor ebenfalls eine moderatere Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte verkündet hatten. Trotz der neuerlichen Anhebung hat die EZB mit dem aktuellen Zinsschritt deutlich Tempo rausgenommen. Zuletzt hatte die Notenbank die Leitzinsen kräftiger erhöht. Noch im März stiegen die Zinsen um einen halben Prozentpunkt. Zwar konnte der DAX im Wochenverlauf bei 16.012 Punkten den höchsten Stand seit Januar 2022 erreichen, auf Wochensicht liegt er jedoch aktuell noch bei 1,2 % im Minus. Damit könnte sich der Ausbruch über die wichtige 16.000 Punkte-Marke als Bullenfalle erweisen, also einen Fehlausbruch auf der Oberseite. Zusätzlich beginnt mit dem Mai die saisonal schwache Phase an den Aktienmärkten. An der Wall Street belasteten die Sorgen um den US-Bankensektor die Leitindizes. Der Dow Jones verlor 0,9 % auf 33.127 Punkte und der S&P 500 gab 0,7 % auf 4.061 Zähler nach. Die Technologiebörse Nasdaq setzte 0,5 % auf 11.966 Stellen zurück. Unter Druck standen vor allem einmal mehr die Regionalbanken. 

Für positive Impulse sowohl beim DAX als auch den US-Futures dürfte derweil Apple sorgen. Zwar verbuchte der Konzern den zweiten Umsatzrückgang in Folge. Dieser fiel dennoch geringer aus als am Markt erwartet. Die Erlöse mit iPhones wuchsen sogar überraschend um 1,5 % auf 51,33 Mrd. $. Auf dieser Basis stellte Apple-Chef Tim Cook eine Dividende von 0,24 $ je Aktie und einen Aktienrückkauf im Volumen von weiteren 90 Mrd. $ in Aussicht.

Hierzulande kommt es derweil zu Änderungen in den Indizes: Evotec muss wegen nicht fristgerechter Veröffentlichung des testierten Geschäftsberichts den MDAX verlassen, der Pharma-Wirkstoffforscher war wegen eines Cyberangriffs in Verzug geraten. Ihn ersetzt der Solartechnikhersteller SMA Solar, für den wiederum der Halbleiter-Ausrüster Süss Microtec in den Index der kleineren Werte einzieht. Die Wechsel werden am kommenden Dienstag wirksam.

Der Technologieinvestor Silver Lake hat offensichtlich auf Berichte über ein Konkurrenzangebot für Software AG reagiert. Das neue Gebot je Aktie liege nun bei 32 € je Aktie, teilte das Unternehmen mit. Zuvor hieß es in Medienberichten unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, dass der US-Finanzinvestor Bain Capital ein Angebot für 34 € vorgelegt hat.