Wien – Die österreichische Großbank Erste Group kauft für umgerechnet rund 6.8 Mrd. € einen Anteil von 49 % an der polnischen Bank Polska. Damit haben die Österreicher einen beherrschenden Anteil an der Tochter ihrer spanischen Konkurrentin Santander übernommen. Nachdem die beiden Konzerne bereits vor einiger Zeit über Verhandlungsgespräche berichteten, ist mit dem Anteilskauf nun einer der größten europäischen Banken-Deals der vergangenen Jahre zustande gekommen. Die Erste Group kündigte an, damit zum drittgrößten Geldinstitut in Polen aufgestiegen zu sein. Den Kauf finanziert Österreichs größte Bank unter anderem durch die Streichung ihres angekündigten Aktienrückkaufprogramms. Sie übernehmen im Rahmen des Geschäfts für insgesamt 200 Mio. € zudem einen 50%-igen Anteil an dem Vermögensverwalter Santander TFI. Santander kündigte das Vorhaben an, die Hälfte des durch die Vereinbarung freigesetzten Kapitals an die Aktionäre auszuschütten. Als Reaktion auf den Kauf kletterten die Werte der Erste Group um 5%, während die Santander-Aktie einen Anstieg von 1,5% erfuhr.
Der Verkauf der polnischen Tochter gehört zum umfassenden Retstrukturierungsplan Santanders. Entsprechend verwundert der aktuelle Rebound wenig. Die Erste Group reiht sich mit dem Zukauf derweil in die Konsilidierungswelle der europäischen Bankenbranche ein. Hier geht man weiter mit; (B+).
