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Evergrande soll aufgelöst werden

Chinas Immobilienkrise geht weiter

In der Immobilienkrise in China hat ein Gericht Berichten zufolge in Hongkong die Auflösung des hoch verschuldeten Konzerns China Evergrande angeordnet. Ein entsprechendes Urteil fällte Richterin Linda Chan, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten. Gläubiger hatten vor dem Gericht geklagt, weil China Evergrandeimmer wieder Zahlungen verpasste. Zuvor hatten das Unternehmen versucht, mit einem Sanierungsplan eine Liquidation abzuwenden. 
Die Anhörung habe eineinhalb Jahre gedauert und die Firma sei weiterhin nicht fähig, einen konkreten Vorschlag für eine Restrukturierung vorzubringen. "Ich denke, es ist Zeit für das Gericht zu sagen, es ist genug", so Chan. 

Der an der Hongkonger Börse gelistete Konzern ist umgerechnet mit mehr als 300 Mrd. $ der weltweit am höchsten verschuldete Bauträger. Die Abwicklung dürfte das Vertrauen in den kriselnden Immobilienmarkt der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter schmälern und für Turbulenzen auf dem Aktienmarkt sorgen, den die Regierung jüngst erst versuchte, wieder zu stabilisieren. 

Erst zu Beginn der Woche wurden die Papiere von Tochterfirmen der Evergrande Group vom Handel ausgesetzt. Auch andere Unternehmen aus der chinesischen Immobilien-Branche sind hoch verschuldet und streiten mitunter vor Gericht mit Gläubigern.