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Fehlende Genehmigung kappt Iberdrola-Zukauf

Die geplante Übernahme des US-Energiekonzerns PNM durch den spanischen Energieversorger ist gescheitert. Iberdrolas US-Tochter Avangrid musste demnach den Fusionsvertrag auflösen. Bis Ende des Jahres 2023 fehlte die Zustimmung der Landesregierung des US-Bundesstaats New Mexiko zu dem bereits 2020 in die Wege geleiteten Deal. Alle anderen Genehmigungen liegen laut Avangrid bereits seit Ende 2022 vor.

Die Übernahme war Teil von Iberdrolas Plänen, die Investitionen in den Netzbetrieb zu erhöhen. Avangrid wollte den lokalen Konkurrenten PNM für rund 4,3 Mrd. $ übernehmen. Durch die Expansion nach New Mexico hätte sich für die US-Tochter die Möglichkeit geboten, den Kundenstamm auf wärmere Bundesstaaten auszuweiten. Damit hätten die hohen Nachfragespitzen im Winter und die Engpässe in den Pipelines entlastet werden können.

Doch Ende 2021 blockierten die US-Aufsichtsbehörden den Kauf. Sie sahen die Interessen der Verbraucher nicht gewahrt. Zudem verwiesen die Kommissare auf Avangrids schlechten Service im Nordosten der USA sowie auf Probleme im Zusammenhang mit einer strafrechtlichen Untersuchung von Führungskräften bei Iberdrola. Dieses Verfahren wurde inzwischen von einem Madrider Gericht eingestellt. Nach Angaben von PNM wäre auch eine Verlängerung der nun abgelaufenen Vertragsfrist denkbar gewesen. Doch Avangrid soll dem nicht zugestimmt haben. Das Iberdrola-Management hatte in der Vergangenheit allerdings immer wieder erklärt, dass es sich nach anderen Optionen umsehen würde, wenn es PNM nicht übernehmen könnte.

Die gescheiterte Übernahme scheint die Aufholjagd der Spanier derzeit nicht zu unterbrechen. Angesichts der beibehaltenen Expansionsstrategie bleibt man hier vorerst investiert; (B+).