Der französische Triebwerksbauer Safran rechnet wegen eines befürchteten Auslieferungsrückgangs in 2024 mit einem etwas kleineren Umsatzplus als gedacht. Dennoch will das Unternehmen im operativen Geschäft mehr verdienen. Im 3. Quartal stieg der Umsatz um 14 % auf 6,6 Mrd. €. Im laufenden Jahr dürfte der Erlös nur noch auf rund 27,1 (23,2) Mrd. € steigen. Das neue Ziel liegt damit rund 300 Mio. € unter der bisherigen Prognose. Konzernchef Olivier Andriès verwies darauf, dass sein Unternehmen in diesem Jahr rund ein Zehntel weniger Leap-Triebwerke ausliefern werde als noch 2023. Bislang hatte der Manager mindestens eine stabile Entwicklung bis hin zu einem Plus von 5 % in Aussicht gestellt. Andriès will aber den bereinigten operativen Gewinn stärker steigern als gedacht: Für 2024 dürfte er nun auf rund 4,1 Mrd. € steigen nach knapp 3,2 Mrd. € im Vorjahr.
Safran kann auf lange Sicht nach wie vor überzeugen. Halten! (B+).
Wegen der Schwäche auf dem asiatischen Markt gerät L‘Oreal zusehends unter Druck. Konzernchef Nicolas Hieronimus sprach von „mehreren Turbulenzen“, die das 3. Quartal belastet hätten. Insgesamt kletterte der Konzernerlös um 2,8 % auf 10,3 Mrd. €. In China sei das Umfeld noch herausfordernder geworden, so Hieronimus. Er glaube jedoch an die Zukunft dieses Marktes und hoffe, dass die Anreize der chinesischen Regierung helfen würden, das Verbrauchervertrauen wieder zu bessern. Dieses Jahr geht der Manager weiter von einem steigendem Umsatz aus. Für das kommende Jahr kündigte er zudem eine Offensive mit Schönheitsprodukten an. Details wurden jedoch nicht genannt.
L‘Oreal wurde angesichts der China-Meldungen massiv abgestraft. Allerdings ist der Kosmetikgigant jedoch alles andere als günstig; (B).
Air Liquide hat zwischen Juli und September vor allem von einer steigenden Nachfrage nach medizinischen Gasen wie Sauerstoff profitiert. Dabei liefen die Geschäfte in der Region Amerika rund. Während das Unternehmen in Asien auf den Wachstumspfad zurückkehrte, setzte es in Europa etwas weniger um. Insgesamt fiel der Umsatz leicht um 0,7 % auf 6,76 Mrd. € zurück. Rechnet man negative Währungseffekte und die Folgen des Weiterreichens gesunkener Energiepreise an die Kunden heraus, ergibt sich aber ein Plus von 3,3 %. Derweil bestätigte der Gasehersteller seine Jahresziele. Demnach sollen die operative Marge und der bereinigte Nettogewinn bei konstanten Wechselkursen zulegen.
Charttechnisch zeigt sich Air Liquide derzeit alles andere als reizvoll. Hier bleibt man vorerst nur auf dem Beobachtungsposten; (B+).
Dank verbesserter Geschäfte in Europa und besonders in seinem Heimatmarkt blickt der französische Supermarktriese Carrefour zuversichtlich auf die weitere Marktentwicklung. Im 3. Quartal kletterte der bereinigte Umsatz um 8,8 % auf 23,98 Mrd. €. „Wir sehen die ersten Anzeichen einer positiven Veränderung im Verbraucherverhalten, mit einem deutlichen Anstieg der Verkaufszahlen bei Bio-Produkten und einem verbesserten Absatz von Markenprodukten“, so Finanzchef Matthieu Malige.
Noch zeigt sich der Optimismus nicht bei den Investoren. Man hält jedoch ein spekulatives Auge auf die Aktie; (B+).
Ein deutliches Plus bei Impfstoffen hat Sanofi ein überraschend gutes 3. Quartal beschert. Der Konzernumsatz stieg um fast 12,3 % auf 13,4 Mrd. €. Vor allem Impfungen gegen Grippe sowie gegen einen Atemwegsvirus waren gefragt. Der Betriebsgewinn stieg um 14,4 % auf 4,6 Mrd. €. Unter dem Strich stieg der um Sonderposten bereinigte Gewinn um 12,2 % auf knapp 3,6 Mrd. €.
Bei Sanofi läuft der Umbau auf Hochtouren. Wer hier auf einen nachhaltigen Rebound setzt, spekuliert mit; (A–).
Eine hohe Nachfrage in Nordamerika und Asien hat den französischen Lebensmittelkonzern Danone zwischen Juli und September überraschend stark angetrieben. Auf vergleichbarer Basis und ohne Währungsschwankungen legte der Umsatz um 4,2 % auf 6,9 Mrd. € zu. Danone-Chef Antoine de Saint-Affrique sieht den Hersteller von Actimel, Fruchtzwergen und Volvic-Wasser damit auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Konkret will der Manager den Umsatz im Gesamtjahr auf vergleichbarer Basis um 3 bis 5 % verbessern. Der weltgrößte Joghurt-Hersteller setzt verstärkt auf proteinreiche Milchprodukte, medizinische Ernährung und auch Kaffeekreationen. „Unsere konsequente Ausrichtung auf wissenschaftlich fundierte, verbraucher- und patientenorientierte Innovationen zusammen mit einer starken Marketingstrategie zahlt sich aus“, so de Saint-Affrique.
Nach der Rally hat sich Danone zunächst in eine Seitwärtslage begeben. Wer hier bereits Stücke hält, lässt diese weiterlaufen; (B+).
Gute Geschäfte in den Bereichen Autobahnen und Flughäfen haben Vinci in den 9 Monaten bis Ende September ein Umsatzplus von gut 3 % auf 52,3
Mrd. € beschert. Der Konzern bestätigte die Prognose für den Umsatz und operativen Gewinn. Demnach soll der Erlös zulegen, aber nicht mehr so stark wie noch 2023. Beim operativen Ergebnis rechnet Vinci mit einem Anstieg. Bei der Vorhersage für den Gewinn gibt es Unsicherheiten infolge des Regierungsbeschlusses, mehr Steuern von großen Konzernen zu verlangen. Ersten Berechnungen zufolge wird Vinci dies mit 400 Mio. € belasten. 2023 hatte der Konzern unterm Strich 4,7 Mrd. € verdient. Bislang rechnet das Management mit einem Gewinn in dieser Höhe.
Investoren brauchen bei Vinci derzeit starke Nerven. Wem dies zu volatil ist, steigt bei der nächsten Erholungswelle vorzeitig aus; (B).
Die Übernahme von Lagardère hat dem französischen Mediengiganten Vivendi einen wahren Umsatzschub beschert. Der Umsatz des Unternehmens, das ein Eckpfeiler des riesigen Medienimperiums des französischen Milliardärs Vincent Bolloré ist, stieg im Zeitraum von Juli bis Ende September auf 4,75 Mrd. € und damit um ganze
95,8 % zum Vergleichszeitraum. Weitere Ergebniskennzahlen gibt Vivendi derweil zu ungerade Quartalen nicht aus.
Bei Vivendi lässt man den Restbestand erst einmal weiterlaufen; (B+).