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Gaskrise hält Anleger in Atem

DAX ohne Vorgaben von der Wall Street

Die Rezessionsängste und die Furcht vor einem Gas-Blackout halten die Anleger weiterhin in Schach. Zu Wochenbeginn musste der dt. Leitindex seine anfänglichen Gewinne im Handelsverlauf einmal mehr abgeben und schloss leicht im Minus bei 12.773 Zählern. Vor allem die Vorgaben von den US-Börsen fehlten, denn diese blieben feiertagsbedingt geschlossen. Dennoch dürfte der DAX einen weiteren Erholungsversuch starten. Nach oben bleibt vor allem die 13.000 Punkte-Marke im Blick. Auf der Unterseite hingegen behalten Anleger das in der Vorwoche erreichte Drei-Monats-Tief bei 12.619 Punkten im Auge, welches als wichtige Unterstützung oberhalb des Jahrestiefs bei 12.439 Zählern fungiert. Die Risiken für die Unternehmensgewinne bleiben dabei weiter hoch und belasten die Aktienmäkte. Viele befürchten, die aggressive Zinspolitik der Notenbanken könnte in Kombination mit einer europäischen Gaskrise eine Rezession auslösen. Und die Furcht, ob NordStream 1 nach den geplanten Wrtungsarbeiten Ende des Monats wieder ans Netz geht, bleibt weiterhin hoch.

In der Gaskrise will die Bundesregierung einen "Schutzschirm" für angeschlagene Energieunternehmen schaffen. Mit gesetzlichen Änderungen will die Regierung ermöglichen, dass sich der Bund an Unternehmen wie Uniper beteiligen kann. Dieser befindet sich bereits in Gesprächen über mögliche Hilfen mit der Bundesregierung.

Im DAX gehörte zwischenzeitig die SAP-Aktie zu den gefragtesten Werten. Die Papiere des Softwarekonzerns wurden von einer positiven Analystenbewertung angeschoben. SAP profitiere von der zunehmenden Nachfrage im Bereich Digitaler Wandel, und das Cloud-Geschäft gewinne zunehmend an Bedeutung, hieß es in einer Studie.

Der Leasing-Spezialist Grenke hat sich weiter von der Coronapandemie erholt. Im 2. Quartal stieg das Leasing-Neugeschäft auf 587 Mio. €. 

Das SDAX-Unternehmen Shop Apotheke hat im 2. Quartal dank der Nachfrage nach nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten seine Erlöse gesteigert. Der Umsatz stieg um 14,7 % auf 287 Mio. €, wie die Online-Apotheke auf Basis erster Berechnungen mitteilte. Der Vorstand bekräftigte seine Jahresziele.

Die mexikanische Fomento Económico Mexicano (Femsa) hat für die Schweizer Kioskkette Valora ein öffentliches Kaufangebot von 260 CHF je Valora-Aktie vorgelegt. Der Betreiber von Ladengeschäften und Apotheken in Lateinamerika will den Kaufpreis von bis zu 1,1 Mrd. CHF mit verfügbaren Barmitteln finanzieren. Der Valora-Verwaltungsrat unterstützt die Transaktion.

Der Essenslieferdienst Delivery Hero hat die Übernahme des spanischen Wettbewerbers Glovo abgeschlossen. Wie das Unternehmen mitteilte seien alle Maßnahmen zum Abschluss der Transaktion ergriffen worden. Nun stehen nur noch die Erhöhung des Aktienkapitals und die Zulassung der Titel zum Handel aus. Danach hält Delivery Hero 94 % an dem spanischen Konzern.