Der Zoll-Streit zwischen der Europäischen Union und Amerika scheint vorerst beendet. Die USA und die Europäische Union haben bei ihrem Handelsabkommen einen Zollsatz von 15 % für Waren-Importe aus der EU in die USA vereinbart. Dies teilte US-Präsident Donald Trump nach einem Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit. „Wir haben eine Einigung erzielt. Es ist ein gutes Abkommen für alle“, sagte Trump nach dem Treffen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in seinem Golf-Resort im schottischen Turnberry. Von der Leyen bezeichnete es ebenfalls als „gutes Abkommen“.
Von der Leyen sagte zudem, die Einigung werde für Stabilität sorgen. „Sie wird Planungssicherheit bringen. Das ist sehr wichtig für unsere Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks.“ Die 15 % würden branchenübergreifend gelten.Der US-Zollsatz von 15 % auf Importe aus der EU gelte auch für Autos, machte Trump nach der Einigung klar. Damit sinken die Zölle für Autos, die derzeit bei 27,5 % liegen. „Wir haben uns darauf geeinigt, dass der Zoll für Automobile und alles andere ein pauschaler Zollsatz von 15 % sein wird“, erklärt Trump, stellte aber klar, dass die 50-%-Zölle auf Stahl und Aluminium weiter gelten.
Der laut US-Präsident Donald Trump "größte aller Deals" im Zollstreit mit der Europäischen Union hat in Deutschland zunächst nur verhaltene Begeisterung ausgelöst. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) begrüßte zwar die Einigung, mit der es gelungen sei, "einen Handelskonflikt abzuwenden". Die deutsche Industrie reagierte aber deutlich zurückhaltender. "Das Übereinkommen ist ein unzureichender Kompromiss und sendet ein fatales Signal an die eng verflochtene Wirtschaft auf beiden Seiten des Atlantiks", teilte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in Berlin mit. Die EU nehme schmerzhafte Zölle in Kauf.
Im Zollkonflikt zwischen den USA und China gehen die Verhandlungsgespräche indes weiter. US-Finanzminister Scott Bessent und hochrangige chinesische Vertreter treffen sich hierzu in Stockholm. Dabei soll unter anderem über eine Verlängerung der aktuell noch bis zum 12. August geltenden Zoll-Pause verhandelt werden. Die chinesische Seite wird von Vizepremier He Lifeng angeführt.
Mit der Einigung kann man nun auf eine etwas ruhigere zweite Jahreshälfte hoffen – sofern Trump sich a seinen Deal hält.