Die Berichtssaison hierzulande erreicht langsam aber sicher ihren Höhepunkt. Einige Unternehmen konnten dabei Ergebnisse im Rahmen der Erwartungen verkünden und ihre Ziele für das Gesamtjahr bestätigen. Andere wiederum mussten angesichts der Marktunsicherheiten ihre Prognosen zusammenstreichen.
Exasol bestätigt Ziele; (B+):
Der strategische Fokus auf bestimmte Branchen sowie ein Anstieg der Hardware- und Service-Umsätze hat dem Anbieter von Softwarelösungen im 1. Halbjahr ein Erlöseplus von 10,8 % auf 21,5 Mio. € beschert. Das Ebitda fuhr auf 2,0 (0,7) Mio. € vor und unterm Strich schaffte das Unternehmen mit 1,4 (–0,3) Mio. € sogar den Turnaround. Aufgrund der positiven Entwicklung hat das Management die Prognose für das Gesamtjahr nochmals bestätigt (vgl. ES 9/25).
InTiCa Systems weitet Verlust aus; (B–):
Im 2. Quartal hielt die verhaltene Nach- und volatile Abfrage der Kunden an. Daher gab der Umsatz in den 3 Monaten auf 17,4 (19,4) Mio. € nach. Das Ebitda sackte auf 0,8 (1,7) Mio. € ab. Unterm Strich krachte der Technologieanbieter mit –1,14 (–0,38) Mio. € tiefer in die roten Zahlen. Auf Jahressicht werden Erlöse von 66,0 bis 72,0 (70,6) Mio. € in Aussicht gestellt. Das Ebit soll sich in einer Spanne von –0,5 bis +1,5 (–0,6) Mio. € einfinden.
Mutares Ausstieg zahlt sich aus; (B):
Der Teilausstieg bei Steyr Motors hat sich für die Beteiligungsgesellschaft gelohnt und für die Rückkehr in die Gewinnzone gesorgt. Während der Umsatz in den ersten 6 Monaten auf 3,1 (2,6) Mrd. € zulegte, sprang das Ebitda auf 598,2 (71,6) Mio. € an. Unterm Strich schaffte Mutares mit 270,5 (–175,7) Mio. € den Turnaround. Für das laufende Gesamtjahr wird weiterhin mit Erlösen von 6,5 bis 7,5 (5,3) Mrd. € und einem positiven Ebitda (Vj.: 117,1) Mio. € gerechnet. Zudem wurde jüngst eine Vereinbarung zur Übernahme des Kranbereichs von Hyva unterzeichnet. Die Transaktion soll den Geschäftsbereich Goods & Services stärken und im 4. Quartal 2025 abgeschlossen werden.
hGears sieht weiter rot; (B–):
Eine bessere Entwicklung im Bereich e-Tools konnte die rückläufige Nachfrage im Segment e-Mobility nur teilweise abfedern. In den ersten 6 Monaten verlor der Umsatz auf 49,5 (50,5) Mio. €. Dank Struktur- und Sparmaßnahmen fuhr das bereinigte Ebitda auf 1,1 (0,5) Mio. € vor. Unterm Strich verharrte das Unternehmen mit –6,5 (–8,1) Mio. € indes weiterhin im roten Bereich. Die Ziele für 2025 wurden nochmals bestätigt (vgl. ES 14/25).
Singulus schwächer; (B):
Auf Halbjahressicht krachte der Auftragseingang angesichts der geopolitischen Unsicherheiten auf 21,1 (52,3) Mio. € ein. Die Nettoumsätze gaben in den ersten 6 Monaten auf 31,3 (40,6) Mio. € nach. Das Ebit brach auf –1,3 (1,2) Mio. € ein. Unterm Strich wurde der Verlust auf –2,1 (–0,2) Mio. € ausgeweitet. Für das 2. Halbjahr rechnet der Vorstand mit einer deutlichen Belebung bei Umsatz und Ergebnis.
Bike24 verharrt in der Verlustzone; (B–):
Der Fahrradhändler verbuchte auch im 2. Quartal eine Erholung der Nachfrage und weiteres Wachsum in den europäischen Märkten. Auf Halbjahressicht stand daher ein Umsatz von 138,1 (113,1) Mio. € sowie ein bereinigtes Ebitda von 5,6 (1,2) Mio. € in den Büchern. Der Periodenverlust konnte immerhin auf –3,97 (–8,11) Mio. € eingedämmt werden. An den Zielen für das laufende Gesamtjahr wurde indes nicht geschraubt (vgl. ES 24/25).
Gesco besser; (B):
Allen voran dank der positiven operativen Entwicklung in den Bereichen Health Care & Lifescience sowie Industrial Assets & Infrastructure schnitt die Industrieholding im 1. Halbjahr insgesamt besser ab. Der Umsatz gab in diesem Zeitraum dennoch auf 237,2 (252,8) Mio. € nach. Das Ebitda legte indes auf 16,5 (15,7) Mio. € zu. Hier machten sich über den Jahreswechsek wirksam gewordene Verkäufe verschiedenster Unternehmensteile positive bemerkbar. Unterm Strich konnte der Gewinn daher mit 4,5 (2,0) Mio. € mehr als verdoppelt werden. Auch auf Jahressicht bleibt das Management zuversichtlich. Nachdem die Ergebnisse 2024 durch die Verkäufe defizitärer Bereiche schwächelten, wird für 2025 nun mit Erlösen von 485 bis 515 (514) Mio. € sowie einem Konzernergebnis von 13 bis 17 (4,4) Mio. € gerechnet.
Indus Holding mit Licht und Schatten; (B+):
Bei einem leicht höheren Umsatz hat die Beteiligungsholding im 2. Quartal weniger verdient. Während die Erlöse auf 434,2 (429,0) Mio. € anstiegen, gab das Ebitda auf 49,0 (59,7) Mio. € nach. Nach Steuern erwirtschaftete das SDAX-Unternehmen mit 12,5 (21,8)
Mio. € ebenfalls weniger. Als Grund nannte das Management die US-Zollpolitik, chinesische Exportkontrollen und die Schwäche des Dollars. Steigende Auftragseingänge stimmen den Vorstand indes zuversichtlich und die Ziele für 2025 haben weiterhin Bestand (vgl. ES 20/25).
Nynomic reduziert Prognose; (B+):
Die anhaltende Kundenzurückhaltung hat dem Messtechnikspezialisten ersten Berechnungen zufolge auf Halbjahressicht einen Umsatzrückgang auf 42,1 (47,7) Mio. € eingebrockt (Bericht: 29. August). Das Ebit rutschte sogar mit –2,0 (4,2) Mio. € in den roten Bereich. Aufgrund der bisherigen Entwicklung hat der Vorstand die Ziele für 2025 runtergeschraubt: Die Erlöse sollen sich nun bei 100 bis 105 (bisher: 105–110) Mio. € einfinden. Das Ebit wird bei 2,0 bis 4,0 (zuvor: 8,5–10,0) Mio. € erwartet.
Aumann spürt angespannte Marktlage; (B+):
Die volatilen politischen und konjunkturellen Marktbedingungen hat auch der Hersteller von Automatisierungslösungen und Robotikanwendungen im 1. Halbjahr zu spüren bekommen. Vor allem die Investitionszurückhaltung im Automotive-Sektor drückte den Umsatz in den ersten 6 Monaten auf 108,3 (141,4) Mio. €. Das Ebitda gab auf 11,37 (14,98) Mio. € nach und unterm Strich rutschte der Gewinn auf 6,37 (9,18) Mio. € ab. Mit einer hohen Kostendisziplin bei der Auftragsabwickung sowie einer gezielten Anpassung der Kapazitäten will der Konzern der derzeitigen Marktsituation begegnen. Für 2025 wird daher mit einem Umsatzrückgang auf 210 bis 230 (312) Mio. € gerechnet. Die Ebitda-Marge soll sich bei 8,0 bis 10,0 (11,5) % einfinden.
Hapag-Lloyd konkretisiert Ausblick; (B):
Die Entwicklungen der US-Handelspolitik führte bei der Hamburger Großreederei im 1. Halbjahr zu einer volatilen Entwicklung der Frachtraten und der Nachfrage. Überlastete Seehäfen und die Sicherheitslage im Roten Meer trugen ihr übriges zur Entwicklung bei. Bei einem Umsatzplus auf 9,69 (8,80) Mrd. € rutschte das Ebitda auf 1,76 (1,82) Mrd. € ab. Unterm Strich gab der Gewinn von 732 auf 709 Mio. € nach. Im Zuge der bisherigen Jahresentwicklung hat der Konzern die Guidance für 2025 konkretisiert. Das Ebitda soll sich nun zwischen 2,5 und 3,4 (zuvor: 2,4–3,9) Mrd. € einfinden. Beim Ebit stehen 0,2 bis 1,1 (bisher: 0,0–1,5) Mrd. € auf dem Kurszettel.