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Höhere Prognose pusht Redcare

BASF bekommt wie die gesamte Branche die schleppende Nachfrage vor allem in China zu spüren. Eine Erholung im 2. Halbjahr scheint auszubleiben. „Zusammen mit den bereits laufenden Initiativen in unseren weltweiten Serviceeinheiten werden wir die Fixkosten bis Ende 2026 senken, sodass sie ab dann Jahr für Jahr rd. 1 Mrd. € weniger betragen werden“, so Finanzchef Dirk Elvermann. Bis Ende 2023 will BASF jährlich mehr als 300 Mio. € einsparen. Im 2. Quartal sank der Umsatz um ein Viertel auf 17,3 Mrd. €. Grund waren insgesamt deutlich niedrigere Preise und Mengen. Der Gewinn nach Steuern brach von gut 2 Mrd. € im Vorjahr auf 499 Mio. € ein. Für das laufende Jahr kalkuliert die BASF-Führung mit einem Umsatzrückgang auf 73 bis 76 Mrd. €, nach 87,3 Mrd. € im Vorjahr. Zuvor war die Prognose mit angepeilten 84 bis 87 Mrd. € deutlich höher. 

Für BASF ging es zuletzt bergauf; (A–).

Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy (früher Shop Apotheke) hat nach einem starken 2. Quartal und einer vor Kurzem besiegelten Partnerschaft mit Mediservice die Prognose erhöht. Der Umsatz mit frei verkäuflichen Produkten (Non- Rx) soll im laufenden Jahr nun um 20 bis 30 % zulegen. Bisher hatte das Unternehmen in dem Bereich ein Wachstum von 10 bis 20 % angepeilt. Zudem rechnet Redcare Pharmacy mit einer höheren Marge als zuletzt. Die um Sondereffekte bereinigte Marge, basierend auf dem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), werde jetzt zwischen 1,5 und 3 % erwartet – bislang hatte der Konzern hier einen Wert zwischen 0,5 und 2,5 % anvisiert. Dies kam erwartungsgemäß positiv bei den Anlegern an.

Die jüngsten Kursgewinne dürften erst der Anfang gewesen sein; (A–).

Der norwegische Energiekonzern Equinor bekommt die Normalisierung der Gaspreise in Europa zu spüren. In den ersten 6 Monaten gingen sowohl die Erlöse auf 20,33 (35,17) Mrd. $ wie auch der Gewinn nach Steuern auf 15,92 (30,59) Mrd. $ zurück. Diese Entwicklung war nach der Preisrally im vergangenen Jahr aufgrund des Ukraine-Krieges jedoch zu erwarten. Entsprechend bleibt Equinor auch seiner Dividendenpolitik treu und peilt weiterhin eine Quartalsdividende von insgesamt 0,90 $ an (Quellensteuer beachten!). 

Equinor ist ubd bleibt ein grundsolides Investment; (A–).

Der italienische Getränkekonzern Davide Campari weist für die 1. Jahreshälfte einen Umsatzanstieg um 14,2 % auf 1,46 Mrd. € aus. Allerdings wurde hier deutlich mehr erwartet. Die Verkäufe seien durch schlechtes Wetter in den Kernmärkten Süd- und Mitteleuropa gebremst worden, erklärte das Unternehmen. Zusätzlich hätten einige europäische Einzelhändler die Produkte wegen Preisverhandlungen vorübergehend aus ihrem Sortiment genommen. Der operative Gewinn kletterte um 15 % auf 360 Mio. €. Netto verzeichneten die Italiener einen Gewinn von 233,9 (220,2) Mio. €. An seiner Prognose einer stabilen operativen Umsatzmarge für 2023 hält Campari fest.

Davide Campari verbuchte dennoch einen Kursrückgang; (B+).