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Hoffnung auf langsamere Zinswende

DAX im leichten Aufwind

Anleger spekulieren auf einen sinkenden Inflationsdruck in den USA und damit auf ein mäßigeres Tempo bei der Zinswende. Zuletzt schaffte der dt. Leitindex zeitweise wieder den Sprung über die 13.700 Punkte-Marke. Anleger hoffen jetzt, dass die US-Notenbank bei geringerer Teuerung ein gemäßigteres Tempo in ihrer Zinswende gehen wird. In den USA hatte die Inflationsrate im Juli mit 8,5 Prozent gegenüber Vorjahr unterhalb des Vormonatswerts von 9,1 Prozent gelegen. Die US-Vorgaben fallen entsprechend stark aus: Der Dow Jones stieg gestern um 1,6 % auf 33.309 Punkte. Der S&P 500 zog 2,1 % auf 4.210 Zähler an. Die zuletzt besonders unter Druck geratene Technologiebörse Nasdaq machte einen Satz von 2,9 % auf 12.855 Punkte. Für Nasdaq und S&P war es der größte Tagesgewinn seit zwei Wochen, für den Dow Jones sogar seit 3 Wochen.

Die Dt. Telekom hat im 2. Quartal trotz verbraucherfreundlicherer Kündigungsrechte hierzulande mehr Kunden für sich gewonnen. Nach Abzug von Kündigungen seien 194.000 neue Vertragskunden unter der eigenen Marke und damit mehr als im Vorjahresquartal hinzugekommen. Der Konzernumsatz kletterte um fast 6 % auf etwa 28 Mrd. €. Unter dem Strich kletterte der bereinigte Konzernüberschuss nach Minderheiten um fast 16 % auf 2,4 Mrd. €.

Zum ersten Mal seit fast 12 Jahren muss Siemens rote Zahlen melden – obwohl die Geschäfte gut laufen. Der Münchener Konzern machte im 3. Geschäftsquartal –1,5 Mrd. € Verlust. Die Gründe dafür sind eine hohe Abschreibung auf den verbliebenen Anteil an der ehemaligen Energiesparte Siemens Energy und Belastungen im Zusammenhang mit Russland, da sich Siemens wegen des Ukraine-Krieges von dort zurückzieht.

Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp profitiert weiter von den gestiegenen Materialpreisen. Dagegen belasten den Konzern die gestiegenen Zinsen: Hier musste Thyssenkrupp in dem Zusammenhang millionenschwere Wertminderungen vornehmen, was den Nettogewinn drückte. Der Umsatz stieg im 3. Quartal um gut ein Viertel auf knapp 11 Mrd. €. Das bereinigte Ebit konnte Thyssenkrupp mit 721 Mio. € fast verdreifachen.

Der Lkw- und Bushersteller Daimler Truck hat im 2. Quartal dank Preiserhöhungen, vorteilhaften Wechselkursen und mehr Absatz überraschend viel verdient. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um 18 % auf 12,1 Mrd. €. Das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern steigerte Daimler Truck um 15 % auf 1,01 Mrd. €. Der auf die Aktionäre entfallenden Nettogewinn kletterte um gut die Hälfte auf 992 Mio. €.

Der Unterhaltungsriese Walt Disney hat im jüngsten Geschäftsquartal rasantes Wachstum mit seinen Streaming-Diensten verzeichnet. Die On-Demand-Services Disney+, Hulu und ESPN+ brachten es Ende Juni zusammen auf insgesamt rund 221 Mio. Abos. Damit hat Disney zum bisherigen Streaming-Marktführer Netflix aufgeschlossen, der zuletzt Kunden verlor und das vergangene Vierteljahr ebenfalls mit rund 221 Millionen Nutzerkonten beendete. Insgesamt wuchs der Umsatz im Jahresvergleich um 26 % auf 21,5 Mrd. $. Der Gewinn stieg um 53 % auf 1,4 Mrd. $.