Am 24. Mai fand in den neuen Hallen der Messe Düsseldorf die Präsenzhauptversammlung der Effecten-Spiegel AG statt. Mit den monatlichen Kalenderblättern hielt der Vorstand Rückschau auf das Geschäftsjahr 2023 und gab einen Ausblick auf das laufende Jahr.
Zum zweiten Mal nach der Coronapandemie trafen sich Anteilseigner, Vorstand, Aufsichtsrat und Gäste der Effecten-Spiegel AG zur Präsenzhauptversammlung in Düsseldorf. Aufgrund der bevorstehenden Europameisterschaft 2024 musste die Gesellschaft auf die neuen Messehallen des CCD Süd als Veranstaltungsort ausweichen. Die modernen, lichtdurchfluteten Räumlichkeiten erwiesen sich jedoch als perfekter Background für die Veranstaltung.
In ihren Kalenderblättern des Jahres 2023 fasste Einzelvorstand Marlis Weidtmann die Entwicklungen des Geschäftsjahres 2023 anschaulich zusammen. Als wesentliche Zäsuren hob sie dabei den Zusammenbruch zweier US-Banken sowie die Beinahe-Pleite der Schweizer Credite Suisse im März oder auch die schnellste Zinsanhebung aller Zeiten der amerikanischen Notenbank Fed bis zum Juli hervor. Ein düsteres Kalenderblatt zeigte auch der Oktober, in dem die großen Indizes im Schnitt mehr als 11 % im Minus lagen, der MDAX verlor sogar 18,22 %. Und die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen erreichte erstmals seit 2007 wieder die Marke von 5 %. Ein unerwartet starker Rückgang der Inflation in den USA und der Eurozone sowie der Hype um das Thema Künstliche Intelligenz startete dann aber Anfang November eine Rally bei den großen Technologieaktien und hievte den S&P 500 sowie den NASDAQ 100 auf neue Rekordstände. Dabei machten im 500 Werte umfassenden S&P 500 aber nur sieben Tech-Giganten mehr als 30 % des Index und 87 % seiner Rendite aus. Im deutschen DAX waren es immerhin fünf Titel von 40, die den Index getragen haben.
Im Geschäftsjahr 2023 mussten Aktienanleger zehn Monate lang darben, ehe die Jahresendrally vieles zum Guten wendete. Dadurch wurde aber auch kaschiert, dass der breite Markt gar nicht lief und im Small- und Midcap-Bereich die Baisse weiter anhielt, was auch auf das Ergebnis der Effecten-Spiegel AG durchschlug. Während das Verlagsgeschäft einen Gewinnsprung auf 733 (Vorjahr: 271) T€ hinlegte, konnten in der Vermögensverwaltung die starken Kursverluste aus dem Vorjahr bei den meisten Nebenwerten sowie bei einigen Portfolioschwergewichten nicht aufgeholt werden, sodass die Gesellschaft aufgrund von Veräußerungsverlusten in Höhe von 1.856 T€ und Wertberichtigungen das Geschäftsjahr 2023 erneut mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 2.372 T€ abschloss. Zu den Portfoliogewinnern gehörten die SAP-Aktien und die Titel des deutschen IT-Dienstleisters Bechtle AG, die beide binnen Jahresfrist um fast 65 % zulegten. Der Verlierer des Jahres 2022, die Online-Apotheke Redcare Pharmacy (ehemals Shop-Apotheke), mauserte sich im Berichtszeitraum mit einer Kurs-Performance von über 195 % zu einer der besten Aktien am Markt überhaupt. Insgesamt kamen die Erträge aus Wertpapiergeschäften des Finanzanlage- und Umlaufvermögens auf 1.187 T€, Stillhalter- und Zinsgeschäfte steuerten 240 T€ und Dividendeneinnahmen 883 T€ bei.
Während die Anpassung des Portfolios an die neuen Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2023 noch viel Rendite gekostet hat, zeigen sich nach dem 1. Quartal 2024 bereits ermutigende Entwicklungen. So sind die stillen Lasten seit Bilanzerstellung bis zum Tag der Hauptversammlung um 13,33 % gesunken, während sich die Reserven um 37,44 % erhöht haben. Die langfristige Strategie des Managements hat sich ohnehin in allen Szenarien (Finanz- und Eurokrise oder Pandemie) bewährt, sodass seit 2008 durchschnittlich 2.340 T€ pro Jahr als Dividende an die Anteilseigner ausgeschüttet wurde. Das macht seit 2008 bis einschl. 2023 insgesamt 37.366 T€ an Ausschüttungen, bei gleichzeitiger Einstellung von 9.500 T€ in die Gewinnrücklage bis 2021.
Zudem hat sich die Gesellschaft seit ihrem Bestehen immer für eine bessere Aktienkultur in Deutschland eingesetzt und ist für die Minderheitsrechte der Kleinanleger eingetreten. Bei den laufenden Gerichtsverfahren, die von der Gesellschaft geführt werden, gibt es derzeit vor allem beim Wirecard-Verfahren sowie im Gerichtsstreit gegen die Deutsche Bank aktuelle Entwicklungen, auf die Frau Weidtmann sowohl in ihrem Vortrag als auch in der anschließenden Generaldebatte ausführlich einging. Anschließend erfolgte die Abstimmung zu den Tagesordnungspunkten. Die Vorschläge der Verwaltung erhielten jeweils eine Zustimmungsquote von mehr als 98 %. Die Abstimmungsergebnisse sind auf der Website der Gesellschaft abrufbar: https://www.effecten-spiegel.com/ueber-effecten-spiegel-ag/hauptversammlung