Auch im 2. Quartal hat das eingetrübte Branchenumfeld Auswirkungen auf den Spezialchemiekonzern. Der Umsatz von Lanxess sank um 13 % auf 1,47 Mrd. €. Vor allem im Bereich Agrarchemie und im Baugeschäft fehlt derzeit der notwendige Auftrieb. Belastend wirkt weiterhin die anhaltende Krise auf dem chinesischen Immobilienmarkt. Auch die Bauwirtschaft in Deutschland muss erst wieder richtig in Schwung kommen, etwa durch staatliche Infrastrukturmaßnahmen und eine Belebung des Wohnungsbaus. Neben dem tristen Geschäftsumfeld spielte beim Umsatzrückgang aber auch der Anfang April abgeschlossene Verkauf des Urethane-Systems-Geschäfts von Lanxess eine Rolle, das nun keinen Beitrag mehr leistete.
Beim Ebitda vor Sondereinflüssen musste das MDAX-Unternehmen einen Rücksetzer um 17 % auf 150 Mio. € hinnehmen. Unter dem Strich erhöhte sich der Nettoverlust von –16 auf –45 Mio. €, was auch an Einmalbelastungen lag.
Da auch im weiteren Jahresverlauf eine anhaltend schwache Nachfrage erwartet wird, rechnet das Management für 2025 insgesamt mit einem Ebitda vor Sondereinflüssen von 520 bis 580 (614) Mio. €. Bislang war mit einem bereinigten Ebitda von 600 bis 650 Mio. € gerechnet worden.
Bei Lanxess ist noch Durchhaltevermögen gefragt. Immerhin dürfte der Spezialchemiekonzern vom deutschen Infrastrukturpaket stärker profitieren als Wettbewerber, da man insbesondere im Bereich Bau, Transport und Energie-Infrastruktur gut aufgestellt ist; (A–).