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Lockerungen vs. Renditenanstieg

Aufwind gebremst

Nachdem der dt. Leitindex im gestrigen Handelsverlauf auf ein neues Rekordhoch bei 14.197 Punkte kletterte, beendete der DAX den Handelstag kaum verändert. Zuletzt hielt sich der Leitindex dennoch über 14.000 Zählern. Die geplanten Lockerungen sorgten hierzulande für neue Fantasien. Der erneute Anstieg der Rentenrenditen hingegen sorgte wieder für Gegenwind. Vor allem an der Wall Street sorgte der Renditenanstieg auf zehnjährige Staatsanleihen auf 1,48 % für Zurückhaltung. Vor allem die Technologiebörse Nasdaq geriet unter Druck. Der Composite-Index büßte 2,7 % und der Nasdaq 100 2,9 % ein. Auch der S&P 500 verlor 1,3 %. Der Dow Jones gab dagegen lediglich 0,4 % nach. 

Die Hoffnung auf eine rasche Konjunkturerholung gab vor allem den Autommobilwerten deutlich Rückenwind. Deutliche Kursaufschläge von teils 4 % verbuchten die Titel von VW, Daimler, BMW und Continental. Erste Gewinnmitnahmen belasteten zwischenzeitig das Papier des Krisengewinners Delivery Hero

Die Dt. Börse hat mitgeteilt, dass der Energiekonzern Siemens Energy den Konsumgüterkonzern Beiersdorf im DAX ersetzen wird. Zudem rücken Porsche SE, Encavis und Nordex in den MDAX auf. In den Kleinwerteindex SDAX steigen Osram, Metro, Suess Microtec und Leoni auf. Dafür fallen SNP, Cropenergies und Hornbach Baumarkt heraus. 

Der Chipentwickler Dialog Semiconductor profitierte im 4. Quartal von einer anhaltend hohen Nachfrage nach Halbleitern. Vor allem der Bedarf für Kopfhörer, Fitnesstracker, digitale Uhren sowie Notebooks und Tablets sorgten für einen Umsatzanstieg von 15 %. Das bereinigte operative Ergebnis kletterte um 21 % gen Norden. Auch unterm Strich verdiente der Konzern 29 % mehr.

Trotz guter Jahreszahlen konnte Shop Apotheke zeitweise nicht überzeugen. Die mehrfach angehobenen Ziele wurden deutlich übertroffen. Der Umsatz legte um 38 % zu. Das Betriebsergebnis fiel zwar mnit –0,9 Mio. € weiterhin negativ aus, verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr (–33,4 Mio. €) deutlich. Anleger zeigten sich zunächst enttäuscht von der Prognose für das laufende Jahr. Hier avisiert der Konzern ein Umsatzplus von 20 % an.

Der Energieversorger Uniper konnte trotz der Coronapandemie sein Ebit um 16 % steigern und erreichen damit das obere ende der prognostizierten Spanne. Das bereinigte Nettoergebnis legte um gut ein Viertel auf 774 Mio. € zu. Für das angelaufene Geschäftsjahr rechnen die Düsseldorfer jedoch mit weniger. Unter der Annahme eines "normalen" Geschäftsverlaufs wird für 2021 ein bereinigtes Ebit zwischen 700 und 950 Mio. € avisiert.