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Mister Spex mit Halbjahreszahlen

Von Januar bis Juni konnte die digital-getriebene Omnichannel-Optikermarke weitere Marktanteile gewinnen und setzte das Wachstum fort.  Sowohl in Deutschland als auch im internationalen Markt setzte der Börsenneuling mehr um. Die Erlöse legten insgesamt leicht auf 108,3 Mio. € zu, nach 100,5 Mio. € im Vorjahr. „Unsere bestehenden Mister Spex Stores verzeichneten auf vergleichbarer Fläche ein deutlich zweistelliges Wachstum. Darüber hinaus haben wir im 1. Halbjahr 12 neue Stores eröffnet, darunter 2 in Österreich und eines in Schweden, wodurch sich die Gesamtzahl der unternehmenseigenen Stores in Europa bis zum Ende des 1. Halbjahres 2022 auf 60 erhöht“, so Co-CEO Mirko Caspar. Beim bereinigten Ebitda hingegen rutschte Mister Spex mit –4,0 Mio. € tiefer in die roten Zahlen. Unternehmensangaben zufolge sind hierfür neben Sondereffekten vor allem der geänderte Produktmix verantwortlich. Dieser sorgte für eine geringere Bruttomarge. Zusätzlich belasteten höhere Material- und Personalkosten das Ergebnis. Im Vorjahr stand noch ein Plus von 2,3 Mio. € in der Bilanz. Das Periodenergebnis verharrte mit –17,8 (–18,0) Mio. € weiterhin in den roten Zahlen.

Auch Mister Spex bekommt die angesichts der hohen Inflation herrschende Kaufzurückhaltung der Kunden zu spüren. Im Zuge dessen hat sich das Management entschlossen die Jahresziele anzupassen. Dennoch will der Konzern auch im 2. Halbjahr seine Expansionsstrategie weiter fortführen. Zudem soll der erste Store in der Schweiz noch in der 2. Jahreshälfte seine Türen öffnen. Für das Gesamtjahr wird nun ein Umsatzplus von 7 bis 12 % in Aussicht gestellt. Bisher wurden etwas über 18 % anvisiert. Das entspricht Erlösen zwischen 208 und 218 Mio. €. Die bereinigte Ebitda-Marge soll sich zwischen –3 und –6 % einfinden. Bislang wurden hier über 4,1 Mio. € erwartet. Nach einer Normalisierung des Marktumfelds plant das Unternehmen wieder mit einer deutlichen Beschleunigung des Umsatzwachstums und will die Profitabilität weiter steigern. 

MD-Wert Mister Spex enttäuschte mit der gestrichenen Prognose und geriet deutlich unter die Räder. Der Börsennewcomer setzt derzeit auf Expansion und investiert daher viel. Langfristig ist Mister Spex dennoch einen genaueren Blick wert; (B+).