Zürich – Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern ist auf Kurs, seine Jahresziele zu erreichen. Trotzdem tritt der neue CEO Philipp Navratil auf die Kostenbremse und kündigte den Abbau von Stellen an. Insgesamt setzte Nestlé in den ersten 9 Monaten des Jahres 2025 rund 65,87 Mrd. CHF um, dies entspricht einem organischen Wachstum von 3,3 %. Weitere Ergebniskennzahlen veröffentlichen die Schweizer traditionell nur zum Halb- bzw. Gesamtjahr. Das Management ist zuversichtlich, seine für das Gesamtjahr gesteckten Ziele zu erreichen. Es rechnet weiterhin mit einem höheren organischen Umsatzwachstum als im Vorjahr (2,2 %).
Neben den Quartalszahlen kündigte CEO Navratil auch erste strategische Prioritäten an. Dabei will er vor allem den Fokus auf das Mengenwachstum legen. „Wachstumsimpulse durch reales Mengenwachstum zu erzielen, ist unsere oberste Priorität“, gab er an. Zugleich tritt er auf die Kostenbremse. Der Konzern will in den kommenden zwei Jahren weltweit rund 16.000 Stellen abbauen. Davon entfallen etwa 12.000 auf Büroangestellte in verschiedenen Funktionen und Regionen, was bis Ende 2027 jährliche Einsparungen von 1,0 Mrd. CHF bringen soll. Weitere rund 4.000 Stellen sollen im Rahmen von Produktivitätsinitiativen in Produktion und Lieferkette gestrichen werden.
Navratil hatte den Chefposten vor eineinhalb Monaten von Laurent Freixe übernommen. Dieser war nach einem Jahr im Amt wegen einer verheimlichten Beziehung mit einer Direktunterstellten und Begünstigungsvorwürfen per sofort gefeuert worden. Auch Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke ging daraufhin vorzeitig und übergab Anfang an den bisherigen Vize Pablo Isla.
Nach einer langen Seitwärtsbewegung zündete Nestlé nach den Zahlen das Kursfeuerwerk. Auf die Vorschusslorbeeren müssen allerdings nun auch Taten folgen. Spekulative Investoren können hier jedoch bereits erste Positionen wagen; (A–).