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Neues aus der Immo-Branche

In den vergangenen Jahren steckte die Immobilienbranche in der Krise – viele börsennotierte Unternehmen aus dem Sektor mussten deutlich rückläufige Ergebnisse hinnehmen. Nun scheint sich das Umfeld jedoch zu entspannen. Insgesamt lieferten die Immo-Konzerne gemischte Halbjahresergebnisse ab. 

Dank höherer Mieteinnahmen hat der MDAX-Konzern TAG Immobilien im 1. Halbjahr mehr verdient. Die Nettomieteinnahmen kletterten auf 184,2 (178,2) Mio. € und das FFO I erreichte 91,6 (88,1) Mio. €. Beim Konzernergebnis schaffte der Konzern mit 151,1 (–7,1) Mio. € zudem wieder den Sprung in die schwarzen Zahlen. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden nochmals bestätigt (vgl. ES 21/25). Zuletzt hat TAG 12,5 Mio. neue Aktien zu einem Preis von 14,90 € je Titel ausgegeben und eine Wandelschuldverschreibung aufgestockt, um die Übernahme von 5.300 Mietwohnungen in Polen zu finanzieren. Insgesamt hat das Immobilienunternehmen so 288,2 Mio. € eingenommen. TAG Immobilien hat zudem angekündigt, die Dividendenausschüttung anzuheben. Für das Geschäftsjahr 2026 sollen mindestens 50 (bisher: 40) % des FFO I an die Aktionäre verteilt werden; (A–).

Nach einer erfolgreichen 1. Jahreshälfte avisiert der Vorstand von LEG Immobilien auf Gesamtjahressicht nun das obere Ende der anvisierten Spanne von 215 bis 225 (200,4) Mio. € bei der für das Unternehmen wichtigen Kennziffer AFFO (Mittelzufluss aus der operativen Tätigkeit bereinigt um aktivierte Investitionen). Auf Halbjahressicht fuhren die Einnahmen aus der Nettokaltmiete auf 457,8 (427,9) Mio. € vor. Das AFFO kletterte auf 126,6 (109,7) Mio. € und das Periodenergebnis erreichte mit 448,1 (–85,5) Mio. € wieder die Gewinnzone; (B+).

Der Immobilien-Vermögensverwalter Patrizia hat in der 1 Jahreshälfte dank Einsparungen den Gewinn gesteigert. Zwar gaben die Gebühreneinnahmen um 6,5 % auf 128,3 Mio. € nach, das Ebitda kletterte indes auf 29,1 (14,7) Mio. €. Nachdem im Vorjahreszeitraum ein Verlust von –12,7 Mio. € verbucht werden musste, konnte von Januar bis Juni 2025 ein Gewinn von 4,7 Mio. € eingefahren werden. Für das Gesamtjahr wird ein Ebitda zwischen 40 und 60 (46,5) Mio. € in Aussicht gestellt; (B).

Insgesamt hielt sich der Umsatz des Einkaufszentrumsinvestors, Dt. Euroshop, in den ersten 6 Monaten dank gestiegener Vertragsmieten mit 131,4 (132,8) Mio. € halbwegs stabil. Das FFO gab jedoch auf 74,0 (81,1) Mio. € nach. Ein besseres Bewertungsergebnis schob den Nettogewinn um 17,3 % auf 69,8 Mio. €. Für 2025 stehen Erlöse von 268,0 bis 276,0 (271,4) Mio. € sowie ein FFO in der Spanne von 145,0 und 153,0 (157,1) Mio. € auf dem Kurszettel; (B).

Auch die Dt. Wohnen hat von Januar bis Juni von höheren Mieteinnahmen profitiert. Das bereinigte Ebitda aus fortgeführten Aktivitäten kletterte um 21,5 % auf 394,8 Mio. €. Abschreibungen auf Grundstücke sorgten sowie ein negatives Bewertungsergebnis eines übernommenen Unternehmens sorgten bei der Vonovia-Tochter (hält aktuell knapp 77 %) ernuet für einen Nettoverlust von –53,5 (–202,8) Mio. €; (B).

Eine starke Nachfrage nach Wohnraum hat Grand City Properties im 1. Halbjahr Auftrieb gegeben. Trotz der Verkäufe von Immobilien kletterten die Nettomieterlöse um 1 % auf 212,8 Mio. €. Das FFO I legte ebenfalls um 1 % auf knapp 94,8 Mio. € zu. Dank einer Aufwertung des Immobilienportfolios erreichte das Unternehmen mit 210 (–74) Mio. € zudem wieder die Gewinnzone. Hier machten sich auch Verkäufe von Wohnungen bemerkbar. Für das laufende Jahr peilt der Immobilienkonzern weiterhin ein Ergebnis von 185 bis 195 Mio. € an; (B).

Der geplante Rückzug aus dem US-Geschäft hat die Dt. Pfandbriefbank (pbb) im 2. Quartal tief in die roten Zahlen gerissen. Insgesamt musste der Gewerbeimmobilien-Finanzierer einen Verlust von –266 (11) Mio. € verbuchen. Die Belastungen durch den Rückzug summierten sich im Quartal auf 314 Mio. €. Daher dürfte für 2025 auch ein Vorsteuerergebnis deutlich unter dem Vorjahreswert (104 Mio. €) erreicht werden; (B).