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Neues von der Heimatbörse

Dt. Börse chließt Übernahme ab; (A–):

Der Börsenbetreiber hat sich die Mehrheit am dänischen Softwareunternehmen Simcorp gesichert. Insgesamt seien rund 94 % der Aktien angedient worden. Die Dt. Börse hatte Anfang April angekündigt, Simcorp für 3,9 Mrd. € übernehmen zu wollen. Das Angebot an die Simcorp-Aktionäre war mehrfach, zuletzt bis einschließlich 19. September, verlängert worden. Da nun mehr als 90 % der Simcorp-Aktien erworben wurden, strebe die Dt. Börse „so bald wie möglich eine Akquisition der verbliebenen Minderheitsanteile an“, heißt es vom Management. Darüber hinaus wolle man die Simcorp-Aktien von der Kopenhagener Börse nehmen. Mit dem Zukauf wollen die Frankfurter ihr Geschäft mit Daten stärken und sich unabhängiger von Schwankungen an den Finanzmärkten machen.

Simcorp wurde 1971 gegründet und ist auf Software sowie Services für die Finanzindustrie spezialisiert. Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 1.800 Mitarbeiter.

Vonovia  kappt Wohnungsbau; (B):

Deutschlands größter Immobilienkonzern verzichtet nach eigenen Angaben wegen hoher Zinsen und Baukosten vorerst auf den Bau Zehntausender neuer Wohnungen. „Bei uns liegen Planungen für insgesamt 60.000 Wohnungen in der Schublade“, so Vorstandschef Rolf Buch. „Wir machen alles fertig, bis zum Baurecht. Und hoffen, dass sich Bauen bald wieder lohnt und rechnet. Dann wollen wir sofort wieder bauen.“

Aus Sicht des Managers fehlen in Deutschland derzeit mehr als 1 Million Wohnungen. Früher hätten die Baukosten bei 3.000 € pro Quadratmeter gelegen, heute seien es 5.000 €, ergänzte eine Unternehmenssprecherin. „Unsere durchschnittliche Miete im Bestand liegt bei rund 7,50 €, bei uns wohnen viele Menschen mit mittleren oder geringen Einkommen. Deshalb achten wir auch bei Neubauten auf bezahlbare Mieten um die 10 bis 12 €.“ Die hohen Bau- und Finanzierungskosten würden demnach allerdings zu einer Miete von 20 € pro Quadratmeter im Neubau führen.

Gigaset  stellt Insolvenzantrag; (C):

Der Anbieter von Kommunikationstechnologie ist nach eigenen Angaben zahlungsunfähig. Der Vorstand hat demnach beschlossen, einen Antrag auf Eröffnung eines Regelinsolvenzverfahrens sowie einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Münster zu stellen. Die Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebstätigkeiten für DECT-Schnurlostelefone würden unverändert fortgeführt, teilte das Unternehmen weiter mit. Ziel sei die nachhaltige Restrukturierung der wirtschaftlichen Basis.

Hintergrund für den Insolvenzantrag ist im Wesentlichen ein unerwarteter und erheblicher Umsatzrückgang im
2. Halbjahr 2023 und eine deutlich unter den Planungen liegende Geschäftsentwicklung. Hinzu kämen eine anhaltend und sich zuspitzende schwache Nachfrage nach Gigaset-Produkten sowie eine Kaufzurückhaltung in Deutschland und Europa.   

Sartorius  baut Produktion aus; (B+):

Der Life-Science-Konzern baut in Freiburg für rund 140 Mio. € ein neues Kompetenzzentrum für die Entwicklung und Produktion qualitätskritischer Materialien für den Zell- und Gentherapiemarkt. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für 2025 geplant, die Produktion soll 2026 aufgenommen werden. Im Zuge der Erweiterung kann die Zahl der Mitarbeitenden von derzeit rund 90 auf bis zu 190 ausgebaut werden. An dem „neuen Standort“ entstehen u.a. Produktionsräume und Labore mit einer Fläche von fast 10.000 Quadratmetern.

„Wachstumsfaktoren und Zellkulturmedien spielen eine wesentliche Rolle bei der Herstellung von Zell- und Gentherapien. Die deutliche Erweiterung der Produktionskapazität in Freiburg hilft uns, unsere Kunden noch besser bei der Entwicklung und Herstellung moderner Medikamente zu unterstützen“, so René Fáber, Leiter der Sparte Bioprocess Solutions von Sartorius.

Beta Systems  mit Mittelfristprognose; (B):

Der Softwareentwickler hat einen ersten Blick auf die Geschäftsentwicklung 2023/2024 (per Ende September) bekanntgegeben. Demnach visiert die Berliner Gesellschaft einen Konzernumsatz für das anstehende Jahr zwischen 84 und 94 Mio. € an. Im Jahr 2021/2022 lag dieser bei 86,3
Mio. €. Das Ebitda soll sich zudem in einem Rahmen von 8–13 (2021/22: 23,1) Mio. € einfinden. Den Rückgang begründete das Unternehmen u.a. mit einem anvisierten geringeren Volumen an Bestandsverträgen, welches den Rückgang der Lizenzerlöse beeinflusst. Dennoch zeigt sich die Firma optimistisch für die Geschäftsjahre 2024/25 bis 2026/27 und erwartet, dass die operativen Ergebnisse in diesem Zeitraum wieder steigen werden.

Für das lfd. Jahr 2022/2023 bleibt die Prognose mit einem Umsatz von 80 bis 90 Mio. € und einem Ebitda in der Bandbreite von 10,5 bis 17,5 Mio. € derweil unverändert.

Lanxess  konkretisiert Sparpläne; (A–):

Im Rahmen der Kostensenkungsmaßnahmen des Chemiekonzerns kann CEO Matthias Zachert  betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen. „Wir wollen 150 Mio. € im Jahr einsparen, daher werden wir Stellen abbauen müssen, auch in Deutschland.“ Hierbei soll vor allem die Verwaltung betroffen sein. Aber auch der Vorstand habe bereits auf ein Viertel seines Fixgehalts verzichtet.

DWS  zahlt Millionenstrafe; (B):

Seit 2021 gehen verschiedene Ermittler Vorwürfen gegen die Dt. Bank-Fondstochter nach, grüne Fonds nachhaltiger dargestellt zu haben, als sie tatsächlich waren. Zwar hatte die DWS diese Vorwürfe zurückgewiesen, gleichzeitig jedoch für finanzielle Sanktionen vorgesorgt, welche nun eingetreten sind. Denn mit einer Zahlung von 25 Mio. $ legt das Unternehmen die Vorwürfe der Geldwäsche und Falschangaben nun bei. Wie die US-Börsenaufsicht SEC mitteilte, habe das Unternehmen es versäumt, ein gesetzlich vorgeschriebenes Anti-Geldwäsche-Programm einzurichten. Zudem sollen „besorgniserregende“ Falschangaben hinsichtlich der ESG-Investments (Environment, Social, Governance) gemacht worden sein.

Nordex  erhält Großauftrag; (A–):

Der Windanlagenbauer hat in Rumänien einen Auftrag über die Lieferung und Errichtung von insgesamt fünf Turbinen erhalten. Die Order umfasst zudem einen Premium-Servicevertrag für die Wartung der Anlagen über 20 Jahre. Die Turbinen sollen 2024 errichtet werden und haben je eine Nennleistung von 5,9 MW.

Mercedes-Benz  bewirbt sich für Förderung; (A–):

In den USA bewirbt sich der Konzern im Rahmen des Inflation Reduction Acts (IRA) um Steuererleichterungen für die Produktion von E-Autos. Konkret nehme der Fahrzeugbauer am Bewerbungsverfahren für produktionsbezogene Steuererleichterungen teil. Der IRA ist ein Förder- und Investitionsprogramm der US-Regierung, um die Wirtschaft auf eine klimafreundlichere Produktion umzustellen. Die Anträge beziehen sich demnach auf „mögliche Projekte“ in Alabama und South Carolina.

Siemens  mit neuer Order; (B+):

Die Schweizer BLS Cargo hat bei dem DAX-Konzern 10 Lokomotiven vom Typ Vectron MS bestellt. Sie sollen im Jahr 2026 ausgeliefert werden.