Die Berichtssaison dies- und jenseits des Atlantiks hat ihren Höhepunkt erreicht – und hatte einmal mehr die eine oder andere Überraschung im Gepäck. Die Ergebnisse des 1. Halbjahres fielen durchwachsen aus und einige Unternehmen mussten ihre Ziele für das Gesamtjahr anpassen.
Bastei Lübbe auf Kurs; (B+):
Die Verlagsgruppe ist wie erwartet mit rückläufigen Ergebnissen ins Geschäftsjahr 2025/26 (per Ende März) gestartet. Anstehende Neuerscheinungen dürften die Entwicklung im weiteren Jahresverlauf jedoch anschieben, daher hat der Vorstand die Jahresziele bekräftigt. Zwischen April und Juni verlor der Umsatz auf 23,0 (26,4) Mio. €. Das Ebit sank nach einem besonders starken Vorjahreszeitraum auf 1,2 (3,7) Mio. €. Unterm Strich stand ein Gewinn von 0,8 (2,4) Mio. € in den Büchern. Für 2025/26 werden weiterhin Erlöse von 120 bis 125 (114) Mio. € sowie ein Ebit zwischen 14 und 16 (17) Mio. € anvisiert.
Ecotel Communications bestätigt Ausblick; (B):
Während der Telekommunikationsspezialist im 1. Halbjahr den Umsatz leicht auf 57,0 (56,8) Mio. € steigern konnte, landete das Ebit mit 0,9 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres. Auch unterm Strich hielt sich der Gewinn mit 0,7 Mio. € stabil. Die Ziele für das Gesamtjahr hat das Unternehmen nochmals bekräftigt (vgl. ES 12/25).
Verbio verfehlt Prognose; (B):
Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen wegen einer ausgebliebenen Erholung der Preise für handelbare Zertifikate für CO2-Einsparungen haben dem Biokraftstoffhersteller ersten Berechnungen zufolge im Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende Juni) belastet. Zudem ergab sich ein Wertminderungsbedarf von rund 66 Mio. € vor allem für die Strohbiomethan-Anlage in Iowa. Das vorläufige Ebitda dürfte auf rund 14 (121,6) Mio. € eingebrochen sein (Bericht: 25. September). Damit wurde auch die Prognose, die einen mittleren zweistelligen Mio.-€-Betrag vorsah, verfehlt.
Knaus Tabbert Neuausrichtung läuft; (B):
Die Umstrukturierung des Portfolios, der Abbau der Lagerbestände sowie Kostensenkungsmaßnahmen sollen den Hersteller von Wohnmobilen wieder auf Kurs bringen. Im 1. Halbjahr setzte das Unternehmen mit 571,7 (699,4) Mio. € dennoch weniger um. Das bereinigte Ebitda brach auf 22,7 (67,5) Mio. € und das Nettoergebnis auf –4,8 (30,9) Mio. € ein. Für 2025 stehen zwar weiterhin Erlöse von rund 1,0 (1,1) Mrd. € auf dem Plan, bei der bereinigten Ebitda-Marge hat der Vorstand die Spanne jedoch auf 5,0 bis 5,5 (bisher: 5,0–6,5/Vj.: 2,6) % eingegrenzt.
Aurubis konkretisiert Guidance; (A–):
In den ersten 9 Monaten per Ende Juni standen bei Europas größtem Verarbeiter von Kupfer höhere Metallpreise und gestiegene Erlöse höheren Kosten und Abschreibungen gegenüber. Im 1. Dreivierteljahr legte der Umsatz dennoch auf 13,8 (12,9) Mrd. € zu. Das Ebitda ging jedoch auf 462 (475) Mio. € zurück. Unterm Strich stand ein Gewinn i.H.v. 215 (267) Mio. €. Auf Gesamtjahressicht rechnet der Vorstand nun mit einem Rückgang des operativen Ebt auf 330 bis 370 (413) Mio. €. Zuvor wurden 300 bis 400 Mio. € in Aussicht gestellt.
q.beyond bekräftigt Ziele; (B):
Auf Halbjahressicht hat der IT-Dienstleister seine Ertragskraft weiter gesteigert und daher bei einem Umsatzrückgang auf 90,8 (94,4) Mio. € das Ebitda auf 5,1 (4,2) Mio. € ausgebaut. Unterm Strich konnte der Konzernverlust auf –0,4 (–1,9) Mio. € eingedämmt werden. Die Prognose für das Gesamtjahr hat der Vorstand nochmals bestätigt (vgl. ES 11/25).
OHB besser; (B):
U.a. dank eines geschlossenen Vertrags mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA steigerte das Raumfahrtunternehmen den Auftragsbestand zum 30. Juni auf 3,1 (1,7) Mrd. €. Im 2. Quartal fuhr der Umsatz daher auf 308,2 (255,2) Mio. € vor und das bereinigte Ebitda auf 23,8 (21,4) Mio. €. Auf die Aktionäre entfiel derweil ein Gewinn von 6,36 (0,59) Mio. €.
Secunet Security setzt Wachstum fort; (A–):
Auch im 1. Halbjahr steigerte das IT-Sicherheitsunternehmen seine Ergebnisse. Bei einem Umsatz von 171,7 (144,3) Mio. € sprang das Ebit auf 7,2 (1,4) Mio. € an. Grund hierfür waren unter anderem deutlich geringere Aufwendungen. Unterm Strich vervielfachte sich der Gewinn auf 5,0 (1,0) Mio. €. Aufgrund der bisherigen Geschäftsentwicklung sieht sich das Management auf Kurs bei den Jahreszielen und hat daher diese nochmals bekräftigt (vgl. ES 29/25).
Datagroup veröffentlicht 9-Monatszahlen; (B–):
Zwar gibt es noch kein Delisting-Datum für den IT-Dienstleister, das Unternehmen hat jüngst jedoch seine Ergebnisse für den Zeitraum Oktober bis Ende Juni vorgestellt (vgl. ES 25/25). Mit 416,1 (380,5) Mio. € setzte das Unternehmen mehr um. Auch beim Ebitda stand mit 60,9 (58,3) Mio. € mehr in den Büchern. Investitionen drückten den Periodenüberschuss indes leicht auf 16,5 (18,2) Mio. €.
K+S Ausblick steht; (B+):
Erste Ergebnisse für das abgelaufene 2. Quartal hatte der Düngemittelhersteller bereits vorgestellt und im Zuge dessen die Prognose nochmals bekräftigt (vgl. ES 32/25). Während der Umsatz in den 3 Monaten bis Ende Juni bei 871,2 (873,8) Mio. € landete, rutschte das Ebitda auf 109,7 (128,3) Mio. € ab. Hier hatten sich Anpassungen bergbaulicher Rückstellungen negativ bemerkbar gemacht. Unterm Strich rutschte das Unternehmen aufgrund von Wertberichtigungen i.H.v. 2 Mrd. € nach Steuern und Anteilen Dritter mit –1,73 Mrd. € tiefer in die roten Zahlen. Im Vorjahreszeitraum stand bereits ein Verlust von –6,1 Mio. € in den Büchern. Nun musste der Konzern die Annahme zum langfristigen Euro-Dollar-Wechselkurs korrigieren.
PWO erwartet weniger; (B–):
Die angespannte Situation auf dem Automobilmarkt bekam der Zulieferer auch auf Halbjahressicht zu spüren und rechnet daher auf Jahressicht mit weniger Umsatz. In den ersten 6 Monaten fuhren die Erlöse auf 273,4 (288,6) Mio. € zurück. Das Ebit rutschte auf 12,6 (15,3) Mio. € ab. Unterm Strich setzte der Gewinn auf 5,4 (6,7) Mio. € zurück. U.a. aufgrund von negativen Währungseffekten rechnet der Vorstand für 2025 nun mit einem Umsatzrückgang auf 500 bis 510 (555) Mio. €, nachdem bisher rund 530 Mio. € anvisiert wurden. Beim Ebit vor Währungseffekten wird derweil weiterhin mit 23 bis 28 (30) Mio. € gerechnet.