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Neuigkeiten vom heimischen Börsenparkett

Auch zuletzt haben einige Unternehmen noch Ergebnisse für die 1. Jahreshälfte gemeldet. Zudem hat Funkwerk überraschend Delisting-Absichten bekannt gegeben. 

 

Verbio  erwartet Erholung; (B):

Der Biokraftstoffhersteller ist nach einem schwachen Abschlussquartal und höheren Abschreibungen sowie Wertminderungen im Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende Juni) in die roten Zahlen gerutscht. Während sich der Umsatz mit 1,58 (1,66) Mrd. € noch halbwegs stabil hielt, brach das Ebitda auf 14,2 (121,6) Mio. € ein. Unterm Strich stand letztlich ein Verlust von –137,9 (20,1)
Mio. € in den Büchern. Aufgrund der negativen Entwicklung hat das Management beschlossen, die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr zu streichen. Für 2025/26 wird immerhin wieder mit einer Erholung des Ebitdas gerechnet. Auf eine konkrete Prognose wurde jedoch vorerst verzichtet.

Planethic Group  profitiert von Verkauf; (B):

Der Produzent pflanzenbasierter Lebensmittel (vormals Veganz Group) hat vom Verkauf der Tochtergesellschaft OrbiFarm profitiert. Umsatzseitig stand aufgrund der laufenden Transformation in den ersten 6 Monaten mit 2,0 (7,0) Mio. € weniger in den Büchern. Das Ebitda sprang aufgrund des Verkaufs auf 25,3 (–5,0) Mio. € an. Der Kaufpreis für OrbiFarm beläuft sich auf 30 Mio. € und wird dem Unternehmen in mehreren Tranchen bis Ende 2028 zufließen. Im Zuge dessen erreichte die Gesellschaft mit 23,7 (–5,5) Mio. € sogar wieder einen Periodenüberschuss. Für 2025 stellt das Management einen Umsatz deutlich über dem Vorjahresniveau von 10,8 Mio. € in Aussicht. Gleiches gilt für das Ebitda, welches in 2024 noch mit –2,4 Mio. € im roten Bereich lag.   

MPC Capital  durchwachsen; (B):

Mit einem Halbjahresumsatz in Höhe von 21,6 (21,2) Mio. € entwickelte sich der Finanzdienstleister halbwegs stabil. Das verwaltete Vermögen (Assets under Management) legte um 0,2 Mrd. auf insgesamt 5,3 Mrd. € zu. Nach Steuern fiel der Gewinn dennoch auf 11,6 (13,6) Mio. € zurück. Die Ziele für 2025 hat das Management trotz der bisherigen Entwicklung nochmals bestätigt: Bei Erlöse  von 43,0 bis 47,0 (43,0) Mio. € soll der Gewinn vor Steuern bei 25,0 bis 30,0 (24,5) Mio. € landen.

Cyan  reduziert Verlust; (B):

Die Umsetzung der Wachstumsstrategie sowie der Fokus auf das Kerngeschäft Cybersecurity haben dem IT-Dienstleister in den ersten 6 Monaten einen Umsatzanstieg auf 4,4 (3,2) Mio. € beschert. Beim Ebitda schaffte das Unternehmen mit 490 T€ sogar den Turnaround. Im Vergleichszeitraum standen hier noch –1,1 Mio. € in der Bilanz. Der Verlust nach Steuern wurde immerhin auf –358 T€ eingedämmt, nach –2,1 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand mit Erlösen in der Spanne von 8,8 und 8,2 (7,1) Mio. €. Das Ebitda soll leicht positiv ausfallen, nachdem Cyan in 2024 hier mit –1,5 Mio. € noch rot sah.   

Heidelberg Pharma  will Kosten reduzieren; (B–):

Das Biotech-Unternehmen hat umfangreiche Kostensenkungsmaßnahmen angekündigt und will unter anderem die Belegschaft um 75 % bis Mitte 2026 reduzieren. Zusätzlich sollen alle Entwicklungsaktivitäten ausschießlich auf den führenden Kandidaten HDP-101 konzentriert werden, um die Liquiditätsreichweite zu verlängern. Die vorhandenen liquiden Mittel beliefen sich per 31. August auf 22,9 Mio. € und sichern damit die Finanzierung bis Mitte 2026. Daher wird das zweite klinische Programm, HDP-102, vorübergehend ausgesetzt. Für HDP-103 ist derweil weiterhin geplant, die Unterlagen für einen Antrag auf eine klinische Studie vorzubereiten. Grund für die Maßnahmen ist eine Verzögerung bei einer erwarteten Meilensteinzahlung in Höhe von 70 Mio. $ aus dem Lizenzvertrag mit HealthCare Royalty. Unternehmensangaben zufolge sind bestimmte Zahlungsbedingungen noch nicht erfüllt.

Cherry  liefert Halbjahresergebnisse; (C):

Der Hersteller von Computertastaturen musste in der 2. Jahreshälfte einen Umsatzrückgang auf 46,0 (61,6)
Mio. € verzeichnen. Dieser ist vor allem auf das Zurückfahren der Lieferungen von Eingabegeräten an Handelspartner und die weiterhin spürbare Nachfragezurückhaltung zurückzuführen. Das bereinigte Ebitda rutschte mit –2,3 (2,4) Mio. € sogar in die Verlustzone. Unterm Strich wurde das Minus von –6,6 Mio. € im Vorjahr auf –14,4 Mio. € ausgeweitet. Bereits im Vorfeld der Veröffentlichung hatte der Vorstand bekannt gegeben, dass sich das Eigenkapital der Gesellschaft nach HGB auf weniger als die Hälfte des Grundkapitals reduziert hat (vgl. 38/25). Eine außerordentliche HV, um die Aktionäre darüber zu informieren wird zeitnah einberufen, einen konkreten Termin gibt es jedoch noch nicht. Für 2025 stehen weiterhin Erlöse zwischen 100,0 und 115,0 (110,4) Mio. € auf der Agenda. Die bereinigte Ebitda-Marge soll sich zwischen 0 und 2,0 (–6,3) % einfinden.

Funkwerk  strebt Delisting an; (C):

Der Spezialist für Kommunikations-, Informations- und Sicherheitssysteme hat überraschend bekannt gegeben, dass das Delisting angestrebt wird. Man wolle kurzfristig die Notierung der Aktien beantragen, hieß es vom Management. Als Grund wurden die Kosten und Pflichten einer Börsennotierung sowie das insgesamt niedrige Handelsvolumen genannt. Für die Aktionäre soll es kein Abfindungsangebot geben. Wann die Titel von der Börse verschwinden, ist derzeit noch unklar.

Knaus Tabbert  passt Prognose erneut an; (B):

Auch wenn das Marktumfeld weiterhin insgesamt positiv ist, bekommt der Hersteller von Wohnmobilen den Preisdruck zu spüren. Nachdem in den vergangenen Jahren massiv überproduziert wurde, sind in den vorherigen Quartalen entsprechende Anpassungen notwendig geworden. Aufgrund dieser Entwicklung hat der Konzern die Ziele für 2025 nochmals angepasst. Der Umsatz wird weiterhin bei rund 1,0 (1,1) Mrd. € angepeilt, die bereinigte Ebitda-Marge wird indes nun bei 3,2 bis 4,2 % erwartet. Zuvor wurde eine Bandbreite von 5,0 bis 5,5 % in Aussicht gestellt, nach 2,6 % im Vorjahr.