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Neuigkeiten von der Heimatbörse

Die Berichtssaison geht auch hierzulande in die heiße Phase – auch aus der 2. und 3. Reihe haben einige Unternehmen ihre Bücher geöffnet und Ergebnisse präsentiert. Neben überraschend starken Entwicklungen bei einigen, bekamen andere das schwache Marktumfeld zu spüren. 

Rational  Zölle bremsen; (B+):

Die US-Zölle werden den Großküchenausrüster in der 2. Jahreshälfte belasten, das Ausmaß auf die Ergebnisse lässt sich jedoch noch nicht konkret bestimmen. Im 1. Halbjahr kletterte der Umsatz auf 606,2 (581,2) Mio. €. Das Ebit erreichte 153,4 (149,0) Mio. €, und nach Steuern standen 120,3 (117,1) Mio. € in den Büchern. Auf Gesamtjahressicht wird weiterhin mit einem Erlösewachstum von 5 % auf 1,25 Mrd. € gerechnet. Die Ebit-Marge dürfte jedoch nur noch zwischen 25 und 26 (2024: 26,3/zuvor: 25–27) % auskommen.

Schaeffler  auf Kurs; (A–):

Trotz eines anhaltend schwachen Marktumfelds sieht sich der Autozulieferer auf einem guten Weg, die Prognose für 2025 zu erfüllen (vgl. ES 11/25). Zwar zog die Nachfrage im 1. Halbjahr  im Geschäft mit E-Autoteilen an, insgesamt gaben die Erlöse jedoch auf 11,85 (12,42) Mrd. € nach. Das Ebit vor Sondereffekten rutschte auf 482 (531)
Mio. € ab. Netto stand ein Gewinn von 43 (263) Mio. € in der Bilanz.   

Klöckner & Co  schafft Turnaround; (A–):

In den 3 Monaten bis Ende Juni hielt sich der Absatz auf Konzernebene mit 1,2 Mio. Tonnen stabil – in Nordamerika wurde jedoch ein Rekordniveau erreicht. Der Umsatz verlor preisbedingt auf 1,6 (1,8) Mrd. €, das operative Ebitda vor wesentlichen Sondereffekten fuhr dennoch auf 65 (42) Mio. € vor. Beim Konzernergebnis schaffte der Metallhändler mit 2 (–23) Mio. € sogar den Sprung in die schwarzen Zahlen. Auch für das Gesamtjahr traut sich das Management inzwischen eine konkrete Prognose zu. Das Ebitda vor wesentlichen Sondereffekten soll auf 170 bis 240 (136) Mio. € anwachsen.

Dr. Hönle  erwartet weniger; (B):

Der Spezialist für UV-Technologie musste im 3. Quartal (per Ende Juni) einen Umsatzrückgang auf 22,6 (23,9) Mio. € hinnehmen. Das Ebitda brach auf 0,5 (1,4) Mio. € ein, unterm Strich rutschte das Unternehmen mit –921 (–249) T€ tiefer in die Verlustzone. Aufgrund der bisherigen Geschäftsentwicklung rechnet der Vorstand für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr nun mit Erlösen zwischen 92 und 94 (zuvor: 95–105/Vj.: 98,7) Mio. €. Das Ebitda wird derweil in der Spanne von 5 bis 6 (Vj.: 5,5) Mio. € in Aussicht gestellt. Bisher wurde ein Ergebnis deutlich über dem Vorjahreswert erwartet.

ElringKlinger  Investitionen belasten; (A–):

Investitionen zur Vorbereitung volumenstarker Serienaufträge sowie ein niedrigeres Finanzergebnis haben dem Autozulieferer im 2. Quartal einen Verlust eingebrockt, an den Zielen für das Gesamtjahr wurde jedoch nicht gerüttelt (vgl. ES 20/25). Mit 408,3 (445,0) Mio. € setzte der Konzern weniger um. Im Vorjahreszeitraum sind jedoch noch die im Q2 2024 veräußerten Töchter in der Schweiz und den USA berücksichtigt – organisch also um Währungs- sowie M&A-Effekte bereinigt liegt der Vergleichswert bei 400,9 Mio. €. Das bereinigte Ebit landete bei 24,2 (22,5) Mio. €. Einmaleffekte sorgten unterm Strich jedoch für einen Verlust i.H.v. –9,2 (9,8) Mio. €.

Cliq Digital  streicht Ausblick; (B–):

Aufgrund angekündigter weltweiter Änderungen regulatorischer Standards u.a. bei Kreditkartenanbietern kann der Streamingdienst Zahlungen einiger bestehender Kunden nicht abwickeln, und die Neukundengewinnung gestaltet sich nach Angaben des Mangements schwierig. Daher hat der Vorstand beschlossen, den Ausblick für 2025 zurückzunehmen. Bisher wurden Erlöse zwischen 180 und 220 (243) Mio. € sowie ein Ebitda von 10 bis 15 (21) Mio. € in Aussicht gestellt. Im 1. Halbjahr gab der Umsatz um 31 % auf 98,1 Mio. € nach. Das Ebitda verbesserte sich, dank reduzierter Kosten für die Kundenakquisition, um 34 % auf 6,5 Mio. €. Unterm Strich stand ein Gewinn 1,4 (1,0) Mio. €. Zudem teilte das Unternehmen mit, dass auf der am 21. August stattfindenden HV der Mehrheitsaktionär Dylan Media gegen den von ihm geforderten Tagesordnungspunkt 7 stimmen wird. Dieser betraf ein öffentliches Teilrückkaufangebot für eigene Aktien sowie eine Kapitalherabsetzung.

YOC  Halbjahr belastet; (B):

Zwar stellt der Mobile-Marketing-Spezialist seine Ergebnisse für die ersten 6 Monate erst am 18. August vor, es ist jedoch bereits klar, dass das Ebitda mit 0,5 (1,8) Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert landen wird. Für das Gesamtjahr wird dennoch weiterhin mit Erlösen in der Bandbreite von 39 bis 41 (35) Mio. € sowie einem Ebitda zwischen 5,5 und 6,5 (5,2) Mio. € gerechnet.

Mediclin  mit Halbjahres-zahlen; (B):

Der Klinikbetreiber hat, dank einer höheren Effizienz der einzelnen Segmente, in den ersten 6 Monaten mit 383,8 Mio. € 4,3 % mehr umgesetzt. Das Ebit fuhr auf 22,4 (11,9) Mio. € vor. Unterm Strich schwoll der Gewinn von 565 T auf 9,9 Mio. € an. Hier dürfte sich auch der Verkauf des ehemaligen Herzzentrums Coswig bemerkbar gemacht haben. Für 2025 stehen weiterhin ein Umsatzplus von 2 bis 5 % (2024: 748,8 Mio. €) sowie ein Ebit zwischen 53,0 und 64,0 (53,5) Mio. € auf der Agenda.

WashTec  mit durchwachsener Nachfrage; (A–):

In der Region „Europa & Sonstige“ konnte der Waschanlagenbauer eine positive Entwicklung der Kundennachfrage verzeichnen. In „Nordamerika“ zeigte sich das Bestellverhalten der Kunden indes rückläufig. Insgesamt standen in den ersten 6 Monaten Erlöse in Höhe von 232,5 (220,2) Mio. € in den Büchern. Das Ebit verbesserte sich ebenfalls auf 17,6 (16,6) Mio. €. Der Gewinn fuhr dabei von 10,7 auf 11,3 Mio. € vor. An den Zielen für das Gesamtjahr wurde nicht gerüttelt (vgl. ES 15/25). Allerdings ist hierin ein verändertes Bestellverhalten im Zuge der Zölle nicht berücksichtigt.   

Westwing  bestätigt Ziele; (B–):

Der Fokus auf ein hochwertigeres und kleineres Produktsortiment hat das Bruttowarenvolumen (GMV) des Online-Möbelhändlers im 2. Quartal auf 110 (114) Mio. € gedrückt. Auch der Umsatz gab im Zuge dessen auf 99,6 (106,0) Mio. € nach. Der Fokus auf höherpreisige Produkte schob das Ebit indes auf 2,1 (–2,8) Mio. € an. Unterm Strich gelang dem Unternehmen mit 1,8 (–3,0) Mio. € ebenfalls der Sprung in die Gewinnzone. Die Prognose für 2025 wurde bestätigt.

All for One  belastet; (B+):

Die konjunkturelle Marktschwäche sowie die geopolitischen Spannungen haben dem IT-Dienstleister in den ersten 9 Monaten bis Ende Juni zu schaffen gemacht. Zwar konnte der Umsatz leicht auf 380,4 (378,8) Mio. € zulegen, das Ebit vor M&A-Effekten gab jedoch auf 17,5 (20,7) Mio. € nach. Das Periodenergebnis sank von 10,4 auf 8,1
Mio. €. Für das Gesamtjahr 2024/25 (per Ende September) rechnet der Vorstand mit Erlösen zwischen 505 und 520 (511) Mio. €.