Auch wenn die Berichtssaison hierzulande ihren Höhepunkt bereits erreicht hat, haben zuletzt noch einige Unternehmen ihre Ergebnisse für das abgelaufene Halbjahr vorgestellt. Der ES hat einige Meldungen im Ticker zusammengefasst.
Viscom auf Kurs; (B+):
Das 1. Halbjahr lief für den Inspektionsspezialisten wie erwartet schwächer. Vor allem die Transformation der Automobilindustrie in Kombination mit Überkapazitäten in der Elektronikproduktion sorgte für einen Umsatzrückgang von 41,3 Mio. auf 39,3 Mio. €. Beim Ebit konnte indes mit 52 T€ wieder die Gewinnzone erreicht werden, nach –4,8 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Hier machten sich gesunkene Personalaufwendungen positiv bemerkbar. Auch der Nettoverlust konnte von –4,1 Mio. auf –674 T€ reduziert werden. Da sich die Ergebnisse bisher im Rahmen der Unternehmenserwartungen entwickelten, hält das Management an den Jahreszielen weiterhin fest (vgl. ES 22/25).
Shelly Group setzt Wachstum fort; (B+):
Der Anbieter von Smart-Home-Systemen hat seine Präsenz auch auf Halbjahressicht weiter ausgebaut. Mit 54,0 Mio. € setzte das Unternehmen 29,3 % mehr um. Das Ebit kletterte um 12,2 % auf 12,2 Mio. € gen Norden. Der Nettogewinn drehte um 10,1 % auf 10,2 Mio. € auf. Für das Gesamtjahr stellt das Unternehmen ein Erlösewachstum auf 145,0 bis 155,0 (106,7) Mio. € sowie ein Ebit zwischen 35,0 und 40,0 (25,7) Mio. € in Aussicht.
3U Holding sieht rot; (B–):
Wirtschaftliche Unsicherheiten, strukturelle Herausforderungen und gestiegene Personalkosten haben die Beteiligungsgesellschaft im 1. Halbjahr belastet. Bei einem Umsatzrückgang von 2,4 % auf 28,3 Mio. € krachte das Ebitda auf –0,3 Mio. € ein. Im Vorjahr hatte 3U Holding hier noch ein Plus von 2,7 Mio. € eingefahren. Auch unterm Strich rutschte das Unternehmen mit –2,7 (0,8) Mio. € in die Verlustzone. Trotz der schwachen Entwicklung im bisherigen Geschäftsjahr hat der Vorstand die Ziele für 2025 nochmals bestätigt (vgl. ES 22/25).
HomeToGo weitet Verlust aus; (B–):
Zwar entwickelten sich die Ergebnisse des Ferienwohnungsvermieters im 2. Quartal besser, auf Halbjahressicht rutschte das Unternehmen jedoch tiefer in die roten Zahlen. Der Umsatz kletterte auf 93,2 (89,3) Mio. €, das bereinigte Ebitda sackte jedoch auf –20,6 (–19,0) Mio. €. Und auch der Nettoverlust wurde auf –42,9 (–32,6) Mio. € ausgeweitet. Die Prognose für das Gesamtjahr hat der Vorstand indes bekräftigt (vgl. ES 27/25).
Grenke meldet Gewinneinbruch; (B–):
Hohe Kosten für Schadensabwicklungen und Risikovorsorge haben dem Leasinganbieter in den ersten 6 Monaten einen deutlichen Gewinnrückgang eingebrockt. Das Leasingneugeschäft verbesserte sich zwar um 11,1 % auf 1,62 Mrd. €, das Konzernergebnis rutschte indes auf 26,2 (45,0) Mio. € ab. Ein deutlicher Anstieg der Insolvenzzahlen und zunehmende Zahlungsausfälle sorgten vor allem im 2. Quartal für einen deutlich höheren Verlust. Auf Gesamtjahressicht rechnet der Vorstand im Leasingneugeschäft mit 3,2 bis 3,4 (3,1) Mrd. €. Der Gewinn soll zwischen 71,0 und 81,0 (70,2) Mio. € landen.
Paragon setzt auf 2. Halbjahr; (B):
In den ersten 6 Monaten des laufenden Jahres bekam der Fahrzeugzulieferer die Probleme in der Automobilindustrie zu spüren. Während der Umsatz auf 55,4 (75,4) Mio. € zurücksetzte, hielt sich das Ebitda mit 8,4 (8,5) Mio. € auf einem halbwegs stabilen Niveau. Hier machten sich vor allem die eingeleiteten Kostensparmaßnahmen positiv bemerkbar. Das neue Zusatzgeschäft mit Consumer Produkten leistete im 2. Quartal lediglich einen geringen Beitrag zum Ergebnis, da das Hochlaufen des Vertriebs länger dauert als geplant. Hier soll es im aktuellen Halbjahr besser laufen. Trotz der Marktschwäche gelang dem Unternehmen von Januar bis Juni unterm Strich mit 3 T€ knapp die Rückkehr in die Gewinnzone. Im Vergleichszeitraum stand hier noch ein Minus von –1,0 Mio. € in den Büchern.
BVB meldet Rekordumsatz; (B):
Gestiegene TV-Vermarktungs-, Werbe- und Spielbetriebserlöse haben dem Fußballverein ersten Berechnungen zufolge im Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende Juni) einen Umsatzrekord von 526 Mio. € beschert – das entspricht einem Plus von 3,3 %. Rückläufige Transferentgelte drückten indes das Ebitda auf 115,9 (150,3) Mio. € und den Gewinn auf 6,5 (44,3) Mio. €. Der vollständige Bericht ist für den 26. September angekündigt. Den Aktionären soll, trotz des Gewinnrückgangs, eine stabile Dividende von 0,06 € je Aktie vorgeschlagen werden. Einen endgültigen Vorschlag will das Management mit dem finalen Bericht bekanntgeben (HV: 24. November).
STS Group rückläufig; (B):
Von Januar bis Juni setzte der Autozulieferer mit 143,4 (153,5) Mio. € weniger um. Auch das Ebitda verlor auf 11,0 (11,8) Mio. €. Unterm Strich verzeichnete das Unternehmen mit –0,7 Mio. € einen Verlust auf Vorjahresniveau. Trotz der spürbaren Marktschwäche sieht sich das Management auf Kurs bei den Jahreszielen. Für 2025 wird ein stabiles Ebitda i.H.v. 23 Mio. € in Aussicht gestellt.
Schweizer Electronic mit Licht und Schatten; (B):
Dank des Serienstarts der Embedding-Technologie (Integration von Computersystemen in größere Systeme) steigerte der Leiterplattenhersteller seinen Ordereingang auf 87,0 (24,4) Mio. €. Eine zu geringe Auslastung an einem Standort, hohe Materialkosten sowie Produktmixverschiebungen drückten das Ebitda mit –1,1 (0,1) Mio. € indes in die Verlustzone. Unterm Strich verharrte das Unternehmen mit –5,8 (–6,1) Mio. € im roten Bereich. Für 2025 stehen derweil Erlöse von 145 bis 165 (144,5) Mio. € sowie ein Ebitda zwischen 2,0 und 6,0 (–0,3) Mio. € auf dem Plan.
A.S. Création meldet Umsatzrückgang; (B):
Die anhaltenden geopolitschen Unsicherheiten und eine anhaltende Kundenzurückhaltung haben den Umsatz des Tapetenherstellers von Januar bis Juni auf 56,1 (60,6) Mio. € gedrückt. Eine verbesserte Rohertragsmarge und ein gesunkener Personalaufwand schoben das Ebit indes auf 1,2 (–0,5) Mio. € an. Nach Steuern schaffte das Unternehmen mit 0,6 (–0,5) Mio. € ebenfalls die Rückkehr in die Gewinnzone. Auf Gesamtjahressicht werden Erlöse von 100 bis 120 (111,3) Mio. € und ein Ebit zwischen –2,0 und +2,5 (–7,3) Mio. € erwartet.