Während die Berichtssaison in den USA bereits ihren Höhepunkt erreicht hat, öffnete auch hierzulande eine Vielzahl von Unternehmen ihre Bücher. Die Ergebnisse für die ersten 9 Monate fielen dabei gemischt aus. Der eine oder andere hatte dabei auch eine Prognoseanpassung im Gepäck.
Adtran Holdings sieht weiter rot; (B):
Das US-Netzwerkunternehmen, welches 65,37 % an Adtran Networks hält, setzte im 3. Quartal mit 279,4 (227,7) Mio. $ zwar mehr um, schaffte jedoch nicht den Turnaround. Operativ konnte der Verlust immerhin auf –2,8 (–26,1) Mio. $ eingedämmt werden aber auch unterm Strich sah der Konzern mit –7,76 (–30,97) Mio. $ weiterhin rot. Für das laufende Q4 stellt der Vorstand Erlöse von 275,0 bis 285,0 (Vj.: 242,9) Mio. $ in Aussicht.
Adtran Networks mit Licht und Schatten; (B):
Ersten Berechnungen zufolge steigerte der Anbieter von offenen Netzlösungen für die Bereitstellung von Cloud- und Mobilfunkdiensten (vormals ADVA Optical) im 3. Quartal den Umsatz auf 127,6 (101,4) Mio. € (Bericht: 12. November/ nach Redaktionsschluss). Beim Proforma-Ebit konnte mit 3,8 (–4,1) Mio. € sogar der Turnaround geschafft werden. Hierzu hatten neben dem deutlichen Erlöseplus auch geringere Betriebskosten beigetragen. Auf Jahressicht wird der Vorstand dennoch vorsichtiger. Das proforma-Ebit könnte entweder leicht positiv oder auch negativ ausfallen.
WashTec saubere Entwicklung; (A–):
Dank einer positiven Entwicklung im Geschäftsbereich „Europa & Sonstige“ steigerte der Waschanlagenbauer seine Erlöse in den ersten 9 Monaten um
7,2 % auf 358,2 Mio. €. Im Segment „Nordamerika“ entwickelten sich die Ergebnisse indes rückläufig. Das Ebit konnte dennoch auf 32,4 (27,6)
Mio. € ausgebaut werden. Auch das Konzernergebnis legte auf 21,1 Mio. € zu und verbuchte damit einen Anstieg um 21,3 %. Für das Gesamtjahr stehen weiterhin ein mittleres einstelliges Umsatzplus sowie ein Ebit-Wachstum im oberen einstelligen bis unteren zweistelligen %-Bereich auf dem Plan.
Klöckner & Co. dämmt Verlust ein; (A–):
Dank einer Absatzsteigerung im Segment Klöckner Metals Americas konnte der Metallhändler im 3. Quartal besser abschneiden. Der Umsatz hielt sich in den 3 Monaten mit 1,61 (1,65) Mrd. € halbwegs stabil und das Ebitda vor wesentlichen Sondereffekten kletterte auf 43 (21) Mio. €. Das Konzernergebnis inklusive der nicht fortgeführten Aktivitäten verharrte mit –13 (–29) Mio. € zwar im roten Bereich – das Minus konnte aber deutlich eingedämmt werden. Für 2025 rechnet KlöCo weiterhin mit einem Ebitda vor wesentlichen Sondereffekten in der Bandbreite von 170 und 240 (136) Mio. €.
Koenig & Bauer besser; (B+):
Mit einem Umsatzwachstum auf 860,9 (819,6) Mio. € beendet der Druckmaschinenhersteller die ersten 9 Monate des laufenden Jahres. Das Ebit schaffte mit 1,6 (–55,6) Mio. € zudem den Sprung in die schwarzen Zahlen. Hier machten sich unter anderem positive Preiseffekte sowie planmäßige Bruttokosteneinsparungen bemerkbar. Der Konzernverlust wurde immerhin auf –22,8 (–77,3) Mio. € zurückgefahren. Für 2025 werden weiterhin stabile Erlöse (2024: 1,3 Mrd. €) und ein operatives Ebit zwischen 35,0 und 50,0 (15,3) Mio. € anvisiert.
Zeal Networks auf Kurs; (B+):
Zwar fiel die Jackpot-Entwicklung zwischen Janaur und September verhaltener aus als im Vorjahr, nichtsdestotrotz konnte der Glücksspielkonzern in diesem Zeitraum den Umsatz um 34 % auf 162,6 Mio. € ausbauen. Das Ebitda zog noch deutlicher um 55 % auf 54,1
Mio. € an. Das Periodenergebnis setzte indes auf 33,9 (44,3) Mio. € zurück. Hier machten sich unter anderem gestiegene Personalkosten bemerkbar. Für 2025 rechnet der Konzern weiterhin mit Erlösen zwischen 205 und 215 (Vj.: 188,2) Mio. €. Das Ebitda wird zwischen 63,0 und 68,0 (61,9) Mio. € erwartet.
Allgeier bleibt stabil; (B+);
Im Q3/2025 lag der Umsatz des IT-Dienstleisters nach vorläufigen Zahlen, unter Abgrenzung des im Oktober veräußerten IT-Service Geschäfts, mit 85 (86) Mio. € fast auf Vorjahresniveau. Das bereinigte Ebitda stieg unterdessen auf 13,6 (12,7) Mio. € (ohne Managed Services). Eine Prognose für das gesamte Geschäftsjahr will das Unternehmen mit dem Quartalsbericht am 14. November veröffentlichen.
SGL Carbon schreibt Verlust; (B+):
Der Graphit-Spezialist geriet in den ersten 9 Monaten 2025 durch schwache Nachfrage unter Druck. Indes sorgte der Ausstieg aus nicht profitablen Geschäftsaktivitäten für einen Umsatzrückgang von 16,5 % auf 652,9
Mio. €. Das bereinigte Ebitda bröckelte ebenfalls um 14,9 % auf 108,6 Mio. € ab und das Unternehmen rutschte unterm Strich mit –51,3 (32,8) Mio. € in die roten Zahlen. Die im Sommer angepasste Prognose, mit einem Umsatz von 10 bis 15 % unter dem Vorjahresniveau von 1,0 Mrd. € sowie einem bereinigtem Ebitda zwischen 130,0 und 150,0 (162,9) Mio. €, wurde bestätigt.
Datron leicht runter; (B+):
In den ersten 9 Monaten 2025 erzielte der Anbieter von CNC-Fräsmaschinen einen Umsatz in Höhe von 43,3 (45,4) Mio. €. Das operative Ebit reduzierte sich auf 1,9 (2,6) Mio. € und die operative Ebit-Marge sank auf 4,5 (5,7) %. Hintergrund waren die Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Umzug an den neuen Hauptstandort in Ober-Ramstadt. Entsprechend soll sich das Ebit auf Gesamtjahressicht um rund 2,0 Mio. € verringern, nach 3,4 Mio. € im Vorjahr. Das Unternehmen sieht außerdem für das Geschäftsjahr 2025 einen Umsatz von 59,0 bis 62,0 (60,6) Mio. € sowie eine operative Ebit-Marge zwischen 5,0 und 6,5 (5,7) % vor.
Bastei Lübbe bleibt optimistisch; (B+):
Die Verlagsgruppe verzeichnet im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2025/26 (per Ende März), u. a. wegen attraktiver Neuerscheinungen und der erfolgreichen Entwicklungen von Audio- und eBook-Produktionen, einen leichten Umsatzzuwachs von 0,7 % auf 57,0 Mio. €. Das Ebit sank indes deutlich auf 5,9 (9,0) Mio. € und das Periodenergebnis fiel ebenfalls auf 3,9 (5,8) Mio. €. Trotzdem bestätigte der Konzern seine Gesamtjahresprognose und hält weiterhin an einem Umsatz von 120 bis 125 (114) Mio. € und einem Ebit zwischen 14,0 und 16,0 (17,1) Mio. € fest.
Rational verdient mehr; (B+):
In den ersten 9 Monaten kletterte der Umsatz des Großküchenausrüsters um 5 % auf 918,2 Mio. € nach oben. Nach Steuern stand ein Gewinn von 183,09 (178,69) Mio. € in der Bilanz. Das Unternehmen rechnet für das lfd. Jahr weiter mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich (2024: 1,19 Mrd. €). Bei der Ebit-Marge rechnet Finanzvorstand Jörg Walter weiter mit einem Wert zwischen 25 und 26
(26,3) %. In der Prognose sind bereits die erwarteten Effekte aus Zusatzzöllen und schwachen Fremdwährungen, die im 4. Quartal anfallen sollen, eingerechnet.
Hochtief besser; (A–):
Angesichts der starken Entwicklung der Töchter Turner (USA) und Cimic (Australien) wird das Management des Baukonzerns zuversichtlicher für 2025. Der Auftragseingang kletterte in den ersten 9 Monaten um 14,2 % auf 36,6 Mrd. €. Der Umsatz fuhr dabei um 19,2 % auf 28,1 Mrd. € vor. Der operative Gewinn legte um 19,5 % auf 537,5 Mio. € zu und netto stand mit 655,6 (578,9) Mio. € ebenfalls mehr in der Bilanz. Auf Jahressicht wird nun mit einem operativen Gewinn von 750 bis 780 (Vj.: 625) Mio. € gerechnet. Zuvor wurden 680 bis 730 Mio. € erwartet.
Hella meldet Gewinnrückgang; (B+):
Wie bereits bekannt, konnte das zum französischen Autozulieferer Forvia gehörende Unternehmen in den ersten 9 Monaten den Umsatz mit 5,87 (5,94) Mrd. € halbwegs stabil halten (vgl. ES 43/25). Das Ebit gab indes auf 208,1 (409,1) Mio. € nach. Auch der Nettogewinn fiel auf 108,1 (310,6) Mio. € zurück. Das Management rechnet für 2025 weiter mit einem währungsbereinigten Umsatz von 7,6 bis 8,0 (8,0) Mrd. €.
3U Holdings korrigiert Ausblick; (B):
Da sich im Bereich Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik (SHK) das Marktumfeld deutlich eintrübt, blickt das Management vorsichtiger auf das Gesamtjahr. Auf 9-Monatssicht gab der Umsatz auf 41,3 (42,1) Mio. € nach. Das Ebitda sackte derweil auf –1,9 (3,5) Mio. € ab. Auch beim Konzernergebnis sah das Unternehmen mit –5,7 (0,8) Mio. € rot. Für 2025 werden nun Erlöse von 54 bis 56 (bisher: 62–66) Mio. € sowie ein Ebitda zwischen –2,5 und –3,5 Mio. € (zuvor: „negativ“) in Aussicht gestellt.
Stabilus erfüllt Prognose; (B+):
Der Industrie- und Autozulieferer hat erste Ergebnisse für das im September abgelaufene Geschäftsjahr 2024/25 vorgelegt (Bericht: 8. Dezember). Mit einem stabilen Umsatz von 1,3 Mrd. € hat der Konzern seine ausgegebenen Ziele erreicht. Das bereinigte Ebit gab auf 142,6 (157,1) Mio. € nach. Auch nach Steuern stand mit 24,2 (72,0) Mio. € weniger in den Büchern.
q.beyond bestätigt Ziele; (B):
Aufgrund der allgemein spürbaren Marktschwäche musste der IT-Dienstleister im 3. Quartal einen Umsatzrückgang auf 43,6 (47,0) Mio. € hinnehmen. Das laufende Transformationsprogramm trägt derweil erste Früchte und schob das Ebitda auf 3,0 (2,2) Mio. €. Unterm Strich schaffte q.beyond mit 0,5 (–0,9) Mio. € die Rückkehr in die Gewinnzone. Für 2025 wird derweil das untere Ende der Erlösezielspanne von 184,0 bis 190,0 (192,6) Mio. € erwartet. Beim Ebitda stehen weiterhin 12,0 bis 15,0 (10,5) Mio. € auf dem Plan.
K+S mit Turnaround; (B+):
Der Salz- und Düngemittelhersteller fuhr dank höherer Preise im 3. Quartal einen Gewinn ein. Bei einem Umsatz von 879,1 (866,2) Mio. € kletterte das Ebitda auf 110,7 (65,6) Mio. €. Der Gewinn nach Steuern und Anteilen Dritter fuhr auf 2,3 (–26,4) Mio. € vor. Für das Gesamtjahr 2025 engte K+S derweil die Ebitda-Prognose auf 570 bis 630 (bisher: 560–640) Mio. € ein.
hGears Umsatz rückläufig; (B–):
Zuletzt hat der Hersteller von funktionskritischen Hochpräzisionsgetriebeteilen und -komponenten mit Schwerpunkt auf Produkten für e-Mobilität die Ziele für 2025 angepasst (vgl. ES 44/25). Nun hat das Unternehmen für das erste Dreivierteljahr einen Umsatzrückgang auf 69,8 (72,6) Mio. € gemeldet. Das bereinigte Ebitda legte dank Struktur- und Sparmaßnahmen indes auf 0,9 (0,4) Mio. € zu. Weitere Kennziffern veröffentlichte hGears nicht.
Fraport verdient mehr; (B+):
Der Flughafenbetreiber rechnet im laufenden Jahr in Frankfurt jetzt mit weniger Passagieren als bislang. Von Januar bis September gab der Umsatz leicht auf 3,34 (3,39) Mrd. € nach, das Ebitda legte indes auf 1,15 (1,05) Mrd. € zu. Das Konzernergebnis kletterte auf 441,5 (434,0) Mio. €. Für 2025 rechnet Fraport nun mit 63 (bisher: 64) Mio. Fluggästen. Das Ebitda soll dennoch „moderat zulegen“ (Vj.: 1,3 Mrd. €).
MAX Automation sammelt mehr Orders ein; (B+):
Den Auftragseingang schraubte der Spezialist für Automationslösungen in den ersten 9 Monaten um 13,3 % auf 264,6 Mio. € hoch. Der Umsatz sank indes auf 246,3 (273,1) Mio. €. Das Ebitda reduzierte sich u.a. infolge der geringeren Auslastung zu Jahresbeginn sowie verschobener Projekte auf 9,3 (24,9) Mio. €. Das Konzernergebnis rutschte auf –3,10 (57,9) Mio. € ab. Die zuletzt angepasste Prognose für 2025 wurde derweil bestätigt (vgl. ES 30/25).