Die Berichtssaison hierzulande nähert sich langsam aber sicher ihrem Höhepunkt. Dabei sorgten die Quartalsberichte für Kursausschläge in die eine oder andere Richtung. Zudem hatten einige Unternehmen eine Prognosenpassung für die letzten 3 Monate im Gepäck.
ElringKlinger Transformation läuft; (A–):
Der Autozulieferer setzt die Transformationsstrategie SHAPE30 weiter konsequent um. Daraus abgeleitete Maßnahmen sollen die Effizienz im Konzern erhöhen. In den ersten 9 Monaten setzte das Unternehmen mit 1,23 (1,35) Mrd. € weniger um. Allerdings wurden hier im Vorjahreszeitraum zwei inzwischen veräußerte Konzerngesellschaften in der Schweiz und den USA berücksichtigt. Das bereinigte Ebit sank auf 65,9 (69,5) Mio. €. Nach Anteilen Dritter konnte der Verlust immerhin auf –15,7 (–36,9) Mio. € eingedämmt werden.
Knaus Tabbert sieht rot; (B):
Geringere Auslieferungen und Produktionsunterbrechungen haben dem Hersteller von Wohnmobilen in den ersten drei Quartalen die Bilanz verhagelt. Bei einem Umsatzrückgang auf 761,5 (897,2) Mio. € brach das bereinigte Ebitda auf 19,8 (42,9) Mio. € ein. Unterm Strich rutschte Knaus Tabbert mit –19,5 (2,6) Mio. € sogar in den roten Bereich ab. Aufgrund kurzfristig aufgetretener Lieferverschiebungen eines Lieferanten prüft das Unternehmen derzeit die finanziellen Auswirkungen. Es ist jedoch bereits klar, dass bei der in Aussicht gestellten bereinigten Ebitda-Marge wahrscheinlich höchstens das untere Ende der Spanne von 3,2 bis 4,2 (Vj.: 2,6) % erreicht wird. Der Umsaz soll sich vorerst jedoch weiterhin bei 1,0 (1,1) Mrd. € einfinden.
Gesco senkt Ausblick; (B):
In den ersten 9 Monaten verbuchte die Industrieholding einen Umsatzrückgang auf 364,7 (382,9) Mio. €. Konsolidierungseffekte schoben das Ebitda indes auf 28,2 (26,5) Mio. € und nach Anteilen Dritter stand mit 8,3 (5,4) Mio. € ebenfalls mehr in den Büchern. Aufgrund der sich abzeichnenden Projektverschiebungen ins nächste Jahr hat das Management die Ziele für das Geschäftsjahr 2025 gekürzt: Beim Umsatz werden nun 480 bis 500 (zuvor: 485–515) Mio. € anvisiert. Das Konzernergebnis nach Anteilen Dritter soll sich zwischen 9 und 12 (bisher: 13–17) Mio. € einfinden.
Indus Holding besser; (B+):
Mit 437,4 (443,1) Mio. € fiel der Umsatz der Beteiligungsholding im 3. Quartal zwar geringer aus, das bereinigte Ebita fuhr jedoch auf 48,1 (43,7) Mio. € vor. Geringere Abwertungen im Vergleich zum Vorjahr schoben den Gewinn nach Steuern auf 33,3 (17,9) Mio. € an. Für 2025 stehen weiterhin Erlöse von 1,70 bis 1,80 (Vj.: 1,72) Mrd. € auf dem Plan. Das bereinigte Ebita soll sich bei 130 bis 165 (154) Mio. € einfinden.
Softing weitet Verlust aus; (B):
Erst Anfang Oktober hatte das Softwareunternehmen die Ziele für das Gesamtjahr angepasst (vgl. ES 40/25) – nun wurden Ergebnisse für das 3. Quartal vorgelegt. Zwar waren leichte Erholungstendenzen spürbar, der Umsatz sank dennoch auf 66,3 (69,8) Mio. €. Das Ebit rutschte weiter auf –3,2 (–1,7) Mio. € ab und netto stand bei dem Konzern erneut ein Verlust von –3,2 (–2,8) Mio. € in den Büchern.
The Platform Group stellt Ziele für 2030 vor; (B):
Der Plattformbetreiber hat seine „Vision 2030“ veröffentlicht. Bis dahin soll die Zahl der angeschlossenen Partner von derzeit 15.900 auf über 40.000 steigen. Beim Umsatz werden mindestens 3,0 (2024: 0,5) Mrd. € in Aussicht gestellt und das Bruttowarenvolumen (GMV) soll mindestens 4,5 (0,9) Mrd. € erreichen. In den ersten 9 Monaten legte das GMV auf 902,1 (608,4) Mio. € und der Umsatz auf 531,6 (371,2) Mio. € zu. Das bereinigte Ebitda fuhr auf 45,8 (24,6) Mio. € vor und der Nettogewinn landete bei 41,7 (25,5) Mio. €.