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News vom Börsenparkett

Während einige Unternehmen eine Dividendenkürzung ankündigten und erste Ergebnisse für 2023 vorlegten, verbuchten andere Rekordumsätze. 

Ludwig Beck  bekommt Inflation zu spüren; (B):

Zwar konnte das Münchener Modehaus im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 seinen Umsatz auf 86,5 (83,3) Mio. € steigern, ein Forderungsverlust sowie ein schleppendes Dezembergeschäft ließen das Ergebnis jedoch sinken. Operativ ging das Ebit entsprechend auf 3,1 (4,9) Mio. € zurück. Auch nach Steuern musste Ludwig Beck einen Gewinnrückgang auf 0,4 Mio. € verkraften, nach 2,2 Mio. € im Vorjahr. Der Hauptversammlung am 15. Mai soll dennoch eine Dividende von 0,15 € je Aktie vorgeschlagen werden, nachdem diese im vergangenen Jahr ausfiel. Für 2024 bleibt der Konzern indes optimistisch und geht weiterhin von einer „Relevanz des stationären Handels“ aus.

Gesco  kürzt Dividende; (B):

Angesichts der angespannten Lage in der Bauindustrie musste die Industriegruppe nach ersten Angaben in 2023 einen auf 560,7 (582,3) Mio. € verringerten Umsatz verbuchen. Nach Steuern ging das Ergebnis ebenfalls auf 20,9 (33,8) Mio. € zurück. Im Konzernergebnis sind u.a. nicht-zahlungswirksame Wertminderungen in Höhe von 5,1 Mio. € auf die Tochtergesellschaften AstroPlast und Franz Funke enthalten. Entsprechend streicht Gesco auch seine Dividende zusammen. Der HV am 29. Mai wird demnach eine Ausschüttung von 0,40 € je Aktie vorgeschlagen. Im Vorjahr hatten Investoren noch 1,00 € je Titel erhalten.

Hermle  besser als erwartet; (B+):

2023 hat die Maschinenfabrik neue Höchstwerte bei Umsatz und Ergebnis erzielt und sich damit insgesamt etwas besser entwickelt als erwartet. Nach vorläufigen, ungeprüften Zahlen ist der Konzernumsatz des schwäbischen Werkzeugmaschinen- und Automationsspezialisten im Vergleich zum Vorjahr um rund 12 % auf gut 532 Mio. € gestiegen. Das Betriebsergebnis (Ebit) nahm nach vorläufigen Berechnungen konzernweit leicht überproportional zum Umsatz auf mehr als 115 (100) Mio. € zu. Angesichts der guten Entwicklung schlägt das Management der HV am 3. Juli eine unveränderte Basisdividende von 0,80 € je St.- und 0,85 € je Vz.-Aktie sowie einen höheren Bonus von 14,50 (10,20) € je Titel vor. Das ausführliche, geprüfte Zahlenwerk zum Geschäftsjahr 2023 sowie eine Prognose für das Jahr 2024 veröffentlicht Hermle voraussichtlich Ende April.

LPKF  Sondereffekte belasten operativ; (B):

Der Anbieter von laserbasierten Lösungen schließt das Jahr 2023 zwar mit einem kleinen Umsatzplus auf 124,3 (123,7) Mio. € ab, Sondereffekte ließen das Ebit jedoch auf 3,7 (6,5) Mio. € einsinken. Nach Steuern erzielte LPKF indes einen Gewinn von 1,8 (1,4) Mio. €. „Operative Faktoren wie Verzögerungen in der Projekt- und Auftragsabwicklung waren hauptsächlich für das schwache Umsatzwachstum verantwortlich und haben damit indirekt auch die Profitabilität negativ beeinflusst”, so das Management. Die Gesellschaft steuert gegen. Man erwartet, dass ergriffene Maßnahmen sich ab der 2. Jahreshälfte 2024 positiv auf die „derzeit nicht zufriedenstellende Profitabilität von LPKF” auswirken werden. 2024 erwartet das Unternehmen einen Umsatzanstieg auf 130 bis 140 Mio. €.

HHLA  kappt Dividende; (B):

Der Hamburger Hafenlogistiker rechnet nach einem Gewinneinbruch 2023 im lfd. Jahr mit einer stabilen Entwicklung. Auf Konzernebene werde ein moderater Umsatzanstieg und ein Betriebsergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) in einer Bandbreite von 85 bis 115 (109,4) Mio. € erwartet. Aufgrund der ungewissen weiteren Entwicklung der geopolitischen Spannungen, des anhaltenden Kriegs in der Ukraine und der Auswirkungen der angekündigten Neuausrichtungen der Konsortialstrukturen der Reeder unterliege die Prognose jedoch hohen Unsicherheiten. Angesichts der aktuellen Lage streicht das Unternehmen auch seine Dividende für 2023 zusammen. Aktionäre sollen nunmehr 0,08 € je Aktie erhalten, nach 0,75 € im Vorjahr (HV: 13. Juni).

Sto  verschiebt Prognose; (B+):

Wegen der schwachen Baukonjunktur insbesondere in Deutschland schiebt der Dämmstoff- und Farbenhersteller seine Mittelfristziele zwei Jahre nach hinten. Der für 2025 geplante Umsatz von 2,1 Mrd. € und die Umsatzrendite bezogen auf das Vorsteuerergebnis von 10 % sollen nun erst 2027 erreicht werden. Für 2025 erwartet Sto nunmehr einen Konzernumsatz von 1,9 Mrd. € und eine Umsatzrendite von 7,6 bis 9,2 %. Sto hatte für 2023 wegen schlechten Wetters sowie der Zurückhaltung von Investoren im Baugeschäft zweimal den Umsatzausblick gesenkt und erwartete zuletzt 1,71 Mrd. €. Der geprüfte Konzernabschluss sowie den Ausblick für 2024 will der Konzern am 29. April veröffentlichen.

SGL Carbon  mit vorsichtigem Ausblick; (B+):

Der Kohlefaserspezialist rechnet auch im laufenden Jahr mit einer anhaltend schwachen Nachfrage aus der Windindustrie und gibt sich bei der Prognose vorsichtig. Bereits das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 hatte SGL als Übergangsjahr deklariert. Hier ging der Umsatz um 4,1 % auf knapp 1,1 Mrd. € zurück. Unter dem Strich stand mit einem Gewinn von 41 Mio. € ebenfalls deutlich weniger in der Bilanz, nach 126,9 Mio. € im Jahr zuvor. Entsprechend dürfte der Umsatz 2024 in etwa auf dem Vorjahresniveau stagnieren. Wie viel der Konzern zudem im Gesamtjahr im Tagesgeschäft verdient, hänge vom geplanten Verkauf der Kohlefaser-Sparte ab: Bei einem Verbleib des Segmentes im Konzern rechnet der Vorstand mit einem bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) von 160 bis 170 Mio. €. Im Falle einer Trennung dürfte das Ergebnis auf 180 bis 190 Mio. € steigen.

secunet security  mit Rekordumsatz; (B+):

Die gestiegene Nachfrage nach Sicherheitssystemen hat dem Unternehmen 2023 einen Rekorderlöse von 393,7 (347,2) Mio. € eingebracht. Höhere Investitionen drückten den Gewinn nach Steuern allerdings leicht auf 29,0 (31,3) Mio. €. Der HV am 23. Mai soll derweil eine Dividende in Höhe von 2,36 (2,86) € je Aktie vorgeschlagen werden. Auf Basis des Auftragsbestands und vor dem Hintergrund der unsicheren Haushaltslage des Bundes erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz auf Vorjahresniveau.

Patrizia  mit Verlust; (B):

Das inflationäre Umfeld hat sich auch in 2023 beim Immobilienkonzern bemerkbar gemacht. Die Umsatzerlöse gingen insgesamt um 15,6 % auf 292,43 Mio. € zurück. Das Ebitda musste mit 54,09 (78,93) Mio. € ebenfalls einen deutlichen Rückgang verbuchen. Nach Steuern stand mit –4,06 Mio. € sogar ein Verlust in der Bilanz, nach einem Gewinn von 7,25 Mio. € im Vorjahr. Die Aktionäre sollen dennoch eine Dividende in Höhe von 0,34 (0,33) € je Aktie erhalten (HV: 12. Juni). Beim Ausblick auf 2024 gibt sich Patrizia angesichts der anhaltend angespannte Lage vorsichtig und visiert nur ein Ebitda im Bereich von 30–60 Mio. € an.