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Nichts für schwache Nerven

Fed-Zinserhöhung bereits eingepreist

Die Anleger hatten gerade erst Mut gefasst, da machten die Befürchtungen über eine XXL-Zinsanhebung der Fed prompt wieder alles zunichte. Nichtsdestotrotz sind die September-Tiefschläge nicht völlig überraschend. Anleger beweisen jetzt starke Nerven und sichern sich die Crash-Kurse, um im Abschlussquartal durchzustarten.

 

Und noch einmal bestimmten Inflation und Zinsangst das Börsengeschehen. Mit kräftigen Kursverlusten verabschiedeten sich die Bullen wieder und der DAX wurde sogar erneut nach unten durchgereicht. Denn nach den jüngsten Inflationsdaten aus den USA herrschte regelrechte Zinspanik und somit Ausverkaufsstimmung an der Börse. So sahen Experten, dass der aktuelle Leitzins von 2,5 % sogar um 100 Basispunkte erhöht werden könnte. In der Tat ist nicht davon auszugehen, dass die Fed auf ihrer Notenbanksitzung an diesem Mittwoch zurückrudert – im Gegenteil!

Es könnte durchaus sein, dass die obersten Währungshüter der USA nun eine Verlängerung der Zinserhöhungsphase in Aussicht stellen. Bislang war erwartet worden, dass die Fed die Zinsen bis maximal auf 3,75 bis 4,00 % anhebt. Die Prognosen sind nach den aktuellen Daten aus Übersee nunmehr auf 4,00 bis 4,25 % angestiegen. Umso mehr werden die Anleger an den Lippen von Fed-Chef Jerome Powell hängen. Sollte dieser nun Anzeichen dafür geben, dass die jüngsten Zinsängste übertrieben sind, könnte der Markt ebenso schnell wieder nach oben drehen.

Mit den hohen Inflationsdaten und der damit erwarteten Geldpolitik trat auch ein anderer Angstgegner der Anleger wieder auf die Bildfläche: die Rezession! Umso wichtiger werden die nächsten Bilanzen. Denn Ende September stehen in den USA bereits die ersten Konzerne in den Startlöchern, um über das vergangene Quartal zu berichten. Positive Impulse gab es indes von der deutschen Industrie. Der Auftragsbestand ist im Juli weiter gestiegen und hat sogar ein neues Rekordniveau erreicht. Verglichen mit dem Vormonat legte er kalender- und saisonbereinigt um 0,7 % zu, wie das Statistische Bundesamt meldete. In der aktuellen Berichtswoche sind weitere Konjunktursignale eher spärlich gesät, womit nach der Fed-Sitzung zunächst Luft holen angesagt sein dürfte.

Mit dem jüngsten Kursrutsch sollte die Zinserhöhung der Fed mehr als eingepreist sein!