Kopenhagen – Donald Trumps Energiepolitik belastet den dänischen Windkraftkonzern massiv. Nun sollen die Aktionäre frisches Kapital beisteuern. Ørsted bietet seine Aktien allerdings mit einem hohen Abschlag an: Die etwas mehr als 900 Mio. neuen Aktien sollen für gerade einmal 66,60 DKK je Stück ausgegeben werden und damit deutlich unter dem aktuellen Kurs. Die Bezugsrechtsemission im Verhältnis 15:7 beginnt am 19. September und läuft bis zum 2. Oktober. Eine solche Bezugsrechtsemission ist ein Verkauf an bestehende Investoren, der es ihnen ermöglicht, Aktien im Verhältnis zu ihrer Beteiligung zu einem vergünstigten Preis zu erwerben. Durch die Inanspruchnahme der Rechte werden die Anleger für die Verwässerung entschädigt, die bei einer Kapitalerhöhung eintritt.
Der Erfolg der Emission ist für Ørsted von entscheidender Bedeutung. Mit der „Finanzspritze“ wollen die Dänen eine Finanzierungslücke schließen, nachdem das Unternehmen einen Teilverkauf seines US-Windparkprojektes „Sunrise“ vor der Küste New Yorks absagen musste.
Die beiden größten Aktionäre des Unternehmens, der dänische Staat und das norwegische Energieunternehmen Equinor, haben bereits angekündigt, dass sie das Angebot unterstützen werden. Der Staat hält rund die Hälfte der Anteile. Der Energiekonzern Equinor circa 10 %.
Ørsted versucht gerade mit allen Mitteln, die aktuelle Schieflage zu überstehen. Der Weg zu alter Stärke ist allerdings noch weit. Hier bleibt man auf Abstand! (B–).