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Porsche ist vorgefahren

Historischer Börsengang

Das Umfeld für das Börsendebüt der VW-Sportwagentochter hätte kaum schlechter sein können. Der Ukraine-Krieg, die Energiekrise mit der daraus resultierenden hohen Inflation und die weltweit steigenden Zinsen verderben derzeit die Stimmung an den Aktienmärkten. Dennoch war das Porsche-IPO mehrfach überzeichnet, sodass nur die Angebote am oberen Ende der Preisspanne (76,50–82,50 €) von 82,50 € pro Aktie erfolgreich waren. Der Börsengang des Sportwagenbauers Porsche hat viele Investoren in seinen Bann gezogen. Nicht nur Profis, auch Privatanleger haben versucht, sich Aktien zu sichern. Doch die Nachfrage war so groß, dass lediglich ein Bruchteil bedient werden konnte.

Mit einem Emissionsvolumen von 9,4 Mrd. € ist der Porsche-Börsengang somit der weltweit größte des 3. Quartals und der zweitgrößte im bisherigen Jahresverlauf. Vier bekannte Ankerinvestoren hatten sich bereits im Vorfeld verpflichtet, Porsche-Aktien zu zeichnen (s. auch ES 38 u. 39/22). Sie garantierten damit fast 40 % des Erlöses und haben für eine Stabilisierung im volatilen Börsenumfeld gesorgt.

VW- bzw. Porsche-Chef Oliver Blume in Personalunion will mit dem Sportwagenunternehmen in den kommenden Jahren weiter durchstarten. In 2021 wurden 302.000 Fahrzeuge abgesetzt und ein Umsatz von 33 Mrd. € erzielt. Der operative Gewinn landete bei 5,3 Mrd. €. Die operative Umsatzrendite soll mittelfristig nun von 15 % auf 17 bis 19 % und langfristig sogar auf mehr als 20 % steigen.

Die Porsche-Aktie konnte trotz der allgemein schlechten Stimmung am Aktienmarkt die Anleger voll und ganz überzeugen. Wer beim IPO noch nicht zum Zuge kam, sollte sich nun auf die Lauer legen; (A–).