Paris – Mit der Übernahme von Teilen der kriselnden IT-Firma will sich der französische Staat die Kontrolle über strategisch wichtige Technologien sichern. Die Regierung bietet nach ersten Angaben 410 Mio. € für einige Bereiche der Sparte Fortgeschrittene Datenverarbeitung (Advanced Computing).
Die KI-Abteilung Vision AI ist indes nicht Teil der Vereinbarung und werde in die Sparte Eviden eingegliedert. Atos ist unter anderem für die abhörsichere Kommunikation des französischen Militärs verantwortlich und betreibt Supercomputer zur Simulation von Atombombentests. Die einstige Vorzeigefirma, zu der auch die ehemalige IT-Sparte von Siemens gehört, ist unter anderem durch Führungsquerelen und strategische Fehler in Schieflage geraten. Nach einem Finanzierungspaket vom Juni 2024 soll das Unternehmen entschuldet werden.
Den bisherigen Gläubigern sollen demnach künftig zwischen 74 und 99 % von Atos gehören. Übrig bleiben 1,95 Mrd. € Schulden, die zum Teil mit dem Verkauf von Unternehmensteilen getilgt werden sollen.
Atos ist spätestens mit dem Staatseinstieg gänzlich uninteressant für Investoren; (B–).