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Schwache Vorgaben von der Wall Street

DAX-Anleger greifen wieder zu

Nachdem der dt. Leitindex zur Wochenmitte einige Punkte abgeben musste, konnte der DAX zuletzt wieder etwas aufholen. Am Vortag hatte der Einschlag einer Rakete im polnischen Grenzgebiet für Verunsicherung bei den Anlegern gesorgt und rückten die Risiken des Ukraine-Krieges vorübergehend in den Fokus. Charttechnisch ist nach einer Verschnaufspause ein weiterer Anstieg nicht ausgeschlossen. Eine düstere Prognose für das wichtige Weihnachtsgeschäft des amerikanischen Einzelhändlers Target hat indes an der Wall Street für Rückgänge gesorgt. Zusätzlich belastete die Ankündigung des Halbleiterherstellers Micron, das Speicherchip-Angebot zu reduzieren. Der Dow Jones verlor 0,1 % auf 33.553 Punkte. Nach einer Erholungsrally von rund 18,5 % seit dem jüngsten Tief Mitte Oktober sind die Anleger zuletzt vorsichtiger geworden. Die Technologiebörse Nasdaq gab 1,5 % auf 11.183 Stellen nach und der S&P 500 büßte 0,8 % auf 3.958 Zähler ein. 

Siemens hat im Geschäftsjahr 2021/22 einen Rekordgewinn im operativen Geschäft erzielt und erhöht die Dividende. Das Ergebnis im Industriegeschäft stieg um 17 % auf 10,3 Mrd. € und damit zum ersten Mal über die 10-Milliardenmarke. Der Konzernumsatz wuchs auf vergleichbarer Basis um 8 % auf 72,0 Mrd. €. Obwohl der Nettogewinn durch die Milliardenabschreibung auf die ehemalige Tochter Siemens Energy per Ende September auf 4,4 (Vorjahr: 6,7) Mrd. € einbrach, sollen die Aktionäre eine um 0,25 € höhere Dividende von 4,25 € je Anteilsschein erhalten.

Der Industriekonzern Thyssenkrupp will nach Zuwächsen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 eine Dividende ausschütten. Die Anleger sollen 0,15 € je Aktie erhalten. Dank starker Ergebnisse der Stahlsparte und im Materialhandelsgeschäft verdreifachte Thyssenkrupp im vergangenen Geschäftsjahr fast das bereinigte Ebit auf 2,1 Mrd. €. Unter dem Strich blieben 1,1 Mrd. € Gewinn nach einem Verlust von –115 Mio. € im Vorjahr. Beim Ausblick geht Thyssenkrupp unter anderem wegen der inzwischen gesunkenen Stahlpreise von einem schwierigen Geschäftsjahr aus.

Der amerikanische Walt Disney-Konzern kauft das bisher unter dem Namen "Global Dream" bekannte Kreuzfahrtschiff der insolventen MV-Werften-Gruppe in Wismar, teilte der Unterhaltungsriese mit.

Der Verlust von MorphoSys erhöhte sich in den ersten 9 Monaten auf –480,5 (–133,5) Mio. €, wozu vor allem deutlich gestiegene Finanzaufwendungen als Folge einer Neubewertung der Verbindlichkeiten von MorphoSys im Zuge des gestiegenen Dollar beitrugen. Der Umsatz kletterte um 55 % auf 196,7 Mio. €, dank höherer Tantiemen und Lizenzeinnahmen sowie eines stärkeren Geschäfts mit dem Krebsmittel Monjuvi.

Der Chiphersteller Nvidia hat seinen Umsatz stärker als erwartet gesteigert. Ein Grund dafür sei die starke Nachfrage nach seiner Rechenzentren-Kapazität aufgrund der steigenden Cloud-Nutzung gewesen. Insgesamt setzte Nvidia im abgelaufenen Quartal bereinigt 5,93 Mrd. $ um. Dabei stiegen die Rechenzentren-Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 31 %, während der Umsatz mit Spielen um 51 % zurückging.