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Spannung vor Fed-Sitzung

DAX weiterhin im Plus

Die US-Notenbank Fed gibt heute ihr weiteres Vorgehen im Kampf gegen die Inflation bekannt. Anleger hoffen auf eine langsamere Anhebung der Zinsen. Eine vierte Erhöhung der US-Leitzinsen um 0,75 Prozentpunkte gilt an den Märkten als sicher. Entscheidend dürften daher vor allem der Ausblick der Notenbank und die Aussagen von Fed-Chef Powell sein. Anleger hoffen auf Signale, in welchem Tempo die Zinsschritte weitergehen. Zuletzt wagten sich daher immer mehr Börsianer auch hierzulande aus ihrer Deckung und der DAX schwankte zwischenzeitig um die Marke von 13.400 Punkten. An der Wall Street bremsten hingegen starke Jobdaten die Leitindizes. Der Dow Jones schloss 0,2 % tiefer bei 32.653 Punkten. Der S&P 500 sank um 0,4 % auf 3.856 Punkte und die Technologiebörse Nasdaq verbuchte einen Rückgang von 1 % auf 11.289 Zähler. Überraschend starke US-Jobdaten hatten die Kurse nach solidem Start zurück in die Verlustzone befördert. Denn die Fed hat bei ihrer Geldpolitik auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Blick. Ein robuster Arbeitsmarkt gibt den Währungshütern mehr Spielraum, um mit kräftigen Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation anzukämpfen. Die Zahl der freien Stellen kletterte im September demnach auf 10,7 Millionen, was zusätzlich die Löhne im ohnehin heiß gelaufenen Jobmarkt antreibt und den Druck auf die Notenbank erhöht.

Der Softwareanbieter TeamViewer hat nach einem soliden Quartal die Ziele für 2022 bestätigt. Trotz der Herausforderungen sei das Unternehmen auf gutem Weg, die Jahresprognose zu erreichen, sagte Unternehmenschef Oliver Steil. In den Monaten Juli bis September seien die in Rechnung gestellten Umsätze (Billings) – die zentrale Wachstumsgröße des Konzerns – um 15 % auf 144,6 Mio. € gestiegen. Dabei profitierte der Anbieter von Fernwartungs- und Videokonferenzsoftware unter anderem auch vom schwachen Euro.

Trotz eines überraschend starken Umsatz- und Gewinnsprungs bleiben die Ziele von Airbnb für das 4. Quartal hinter den Markterwartungen zurück. Der Umsatz werde wohl zwischen 1,8 und 1,88 Mrd. $ liegen, teilte der Zimmervermittler mit. Das Unternehmen warnte vor einer Abkühlung der Nachfrage, nachdem in den vergangenen Monaten mehr als 100 Mio. Übernachtungen über die Plattform gebucht wurden – so viel wie noch nie in einem 3. Quartal. Außerdem belastete der starke Dollar die Bilanz.

Trotz hoher Inflation und eines Konjunkturabschwungs legte der Umsatz des Autofahrdienstes Uber im Jahresvergleich um 72 % auf 8,34 Mrd. $ zu. Das bereinigte Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg auf 516 Mio. $ – ein Rekordwert für Uber. Beim Nettoergebnis schrieb der Konzern jedoch einmal mehr tiefrote Zahlen. Das Unternehmen verbuchte unterm Strich einen Verlust von –1,2 Mrd. $. Das lag aber an Sonderbelastungen wie Wertberichtigungen auf Beteiligungen an anderen Firmen. Im Schlussvierteljahr rechnet Uber mit einem Anstieg des bereinigten Betriebsergebnisses auf 600 Mio. bis 630 Mio. $.

Amazon unternimmt einen neuen Anlauf, im Musikstreaming-Markt den Rückstand zu den Marktführern Spotify und Apple Music aufzuholen. Kunden des Abo-Angebots Prime können künftig den kompletten Musikkatalog von rund 100 Millionen Songs ohne Werbeunterbrechung hören, kündigte das Unternehmen an. Bislang wurden Prime-Abonnenten aus einem Pool von zwei Millionen Songs bedient. Im Gegensatz zu dem kostenpflichtigen Angebot "Amazon Music Unlimited", der im Monat knapp 10 € extra kostet, können die Prime-Kunden nicht frei aus dem Gesamtkatalog auswählen, sondern sich die Songs nur im Zufallsmodus anhören.

Der US-Gesundheitskonzern Johnson & Johnson will für 16,6 Mrd. $ das Medizintechnikunternehmen Abiomed übernehmen. Der Konzern teilte mit, er werde 380 $ pro Abiomed-Aktie zahlen. Weitere 35 $ pro Aktie sollten in bar gezahlt werden, wenn bestimmte finanzielle und klinische Meilensteine erreicht würden. Abiomed entwickelt Technologien zur Behandlung koronarer Herzerkrankungen und Herzinsuffizienz. J&J erhofft sich von der Übernahme eine Stärkung seiner Medizintechnik-Sparte.

Pfizer wird zuversichtlicher für das laufende Jahr. Dank gut laufender Geschäfte hob der US-Pharmakonzern bei der Vorlage der Zahlen zum 3. Quartal das untere Ende der Wachstumsprognose an und erhöhte auch die Erwartungen für das bereinigte Ergebnis je Aktie. Die Ergebnisse des 3. Quartals zeigten die kommerzielle Stärke in vielen Bereichen des Geschäfts, wurden aber durch die starke Leistung im Vorjahr etwas überlagert, sagte Finanzchef David Denton. Außerdem bekommt Pfizer durch den starken Dollar etwas Gegenwind.

Der Öl- und Gaspreisschub hat dem staatlichen Ölkonzern Saudi Aramco erneut einen gewaltigen Gewinnsprung beschert. Unter dem Strich verdiente das saudische Unternehmen im 3. Quartal mit 41,6 Mrd. $ rund 40 % mehr als ein Jahr zuvor. Seit dem Börsengang ist das der zweitgrößte Nettogewinn. Nur in den Monaten April bis Juni dieses Jahres war dieser mit 48 Mrd. $ noch größer.