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Startschuss für US-Berichtssaison

Versöhnlicher Wochenausklang?

Nach einem schwachen Start in die US-Berichtssaison haben die Bären den dt. Leitindex zwischenzeitig weit in die Tiefe gedrückt. Zum Wochenschluss fassen die Anleger jedoch neuen Mut und schoben den DAX zeitweise wieder an. Im gestrigen Handel hatte ein schwacher Start der US-Bankenbranche in die Bilanzsaison noch für einen deutlichen Kursrücksetzer gesorgt. Der DAX brach bis auf 12.520 Punkte ein und machte damit die Erholung der vorangegangenen 6 Handelstage auf einen Schlag zunichte. Unterstützung boten zuletzt die Leitindizes der Wall Street. Im Handelsverlauf konnten sie sich stabilisieren und ihre Verluste begrenzen. Der Dow Jones beendete den Handel letztlich 0,5 % schwächer bei 30.630 Zählern. Der S&P 500 verlor 0,3 % und die Technologiebörse Nasdaq trat bei 11.251 Punkten mehr oder weniger auf der Stelle. 

Gewinneinbrüche bei zwei US-Banken zum Start der Berichtssaison hatten die Anleger vergrault. Höhere Rückstellungen für drohende Kreditverluste wegen der zunehmenden Rezessionsgefahren drückten den Gewinn der größten US-Bank JP Morgan im 2. Quartal. Auch Morgan Stanley musste einen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen.

Zwischenzitig rückte die VW-Aktie in den Fokus. Der Wolfsburger Autokonzern will den Aufbau der eigenen Zellfertigung, die in der neuen Konzerntochter PowerCo zusammengefasst wird, nicht allein finanzieren. "Vom nächsten Jahr an könnten Finanzinvestoren dazukommen", sagt Volkswagen-Finanzvorstand Arno Antlitz in einem Interview. Erste Anfragen potenzieller Investoren gebe es bereits.

In den Gesprächen über Staatshilfen für den deutschen Gasimporteur Uniper gibt es nach Angaben des finnischen Mutterkonzerns Fortum weiter keine Einigung. "Fortum setzt die konstruktiven Gespräche mit der Bundesregierung fort, um Uniper sowohl in finanzieller Hinsicht als auch mit Blick auf die Geschäftsrisiken zu stabilisieren und so die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten", teilte das Unternehmen mit.

Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk hält trotz eines bisher schwächeren Jahresverlaufs an seiner Prognose für 2022 fest. Umsatz und Ergebnis hatten sowohl im 1. Halbjahr als auch im 2. Quartal deutlich unter den Vorjahreswerten gelegen, wie das Unternehmen  bekanntgab. Das Unternehmen rechnet jedoch mit einer deutlichen Erholung der Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr.

Die Übernahme des Telekomausrüsters Adva Optical durch den US-Konzern Adtran hat auch Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Nebenwerteindex SDAX. Die aktuell im Index befindliche und zum Umtausch eingereichte Aktiengattung wird heute durch die Aktien der Amerikaner ersetzt.